Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Berührung. Es braucht eine Stimme, auf die es hören kann.«
    »Tun Sie die Dinge auf Ihre Art, Mr. Guiderone, ich tue sie auf die meine.«
    »Ich bete darum, daß wir nie zusammenstoßen, van der Meer.«

7
    D as sichere Haus am Ufer der Chesapeake Bay hatte einmal einer der wohlhabendsten Familien an der Ostküste Marylands gehört. Es war an die Nachrichtendienste für den symbolischen Betrag von einem Dollar pro Jahr verpachtet – als Gegenleistung dafür, daß der Internal Revenue Service einen Berg unbezahlter Steuern gelöscht hatte, die sich – nachträglich lauthals als ungesetzlich bezeichneten – Manipulationen verdankten. Auf diese Weise hatte die Regierung sowohl die Schlacht als auch den Krieg gewonnen. Es hätte wesentlich mehr gekostet, ein so geeignetes Anwesen an einer derart günstigen Stelle zu erwerben, auf normalem Wege zu mieten oder auch nur zu renovieren.
    Hinter den Stallungen und Feldern dehnte sich ein weites, den Zugang behinderndes Marschland, eher Sumpf als Marsch, das von einigen Binnenflüßchen gespeist wurde. Vor dem Herrenhaus, das noch aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg stammte, neigte sich eine ausgedehnte, gepflegte Rasenfläche sanft zu einem Bootshaus und einem langen Pier, der in die sanften Wasser der Bucht hinausreichte – sanft, wenn der Atlantik mit sich selbst im Frieden lag, gefährlich, wenn das nicht der Fall war. An dem Steg waren zwei Fahrzeuge vertäut. Ein Ruderboot und ein kleines Motorboot, die beide dazu dienten, einen dreißig Meter weiter in der Bucht vor Anker liegenden Jollenkreuzer von sechsunddreißig Fuß Länge zu erreichen. Im Bootshaus, den Augen Neugieriger verborgen, gab es noch eine flache Chris Craft, die vierzig Knoten die Stunde brachte.
    »Der Jollenkreuzer steht Ihnen zur Verfügung, wenn Ihnen danach ist«, hatte Deputy Director Frank Shields gesagt, als er Pryce, Scofield und Antonia auf dem Flugplatz in Glen Burnie abholte, wo die Düsenmaschine der Navy sie abgesetzt hatte.
    »Das ist ja eine richtige Schönheit!« hatte Scofield ausgerufen, als sie später gemeinsam über die Rasenfläche gegangen
waren. »Aber meinen Sie, daß es eine besonders kluge Idee wäre, einen Segelausflug zu machen?«
    »Natürlich nicht, aber jedes andere Anwesen ähnlich diesem hier hat ein oder zwei Jachten. Also könnte es auffallen, wenn Sie keine hätten.«
    »Es würde auch auffallen, wenn der Jollenkreuzer nie seinen Ankerplatz verließe«, sagte Cameron Pryce.
    »Das ist uns bewußt«, pflichtete ihm sein Vorgesetzter bei. »Deshalb darf er auch unter bestimmten Umständen für kurze Ausflüge benutzt werden.«
    »Und was sind das für Umstände, Mr. Shields?« fragte Antonia.
    »Sie müssen die Streifen eine Stunde vorher verständigen und ihnen ihre genaue Route bekanntgeben; sie werden Sie dann am Ufer begleiten. Außerdem müssen Sie zwei Wachen mitnehmen und alle schußsichere Kleidung tragen.«
    »Sie denken wirklich an alles, Squinty.«
    »Wir wollen, daß Sie sich wohlfühlen, Brandon, aber nicht, daß Sie unvorsichtig werden«, sagte Shields, der die Augen noch weiter zusammengekniffen hatte, als Scofield diesen abfälligen Spitznamen benutzte.
    »Wenn man bedenkt, daß wir im Norden Sumpfland haben, einen kriegsstarken Zug Gorillas von der Agency und Einzelkämpfer von der Army auf dem Gelände, ganz zu schweigen von einem Sicherheitssystem, das eigentlich nach Fort Knox gehören würde, dann frage ich mich nur, wie es überhaupt jemand schaffen soll, in unsere Nähe zu kommen.«
    »Wir vertrauen niemandem.«
    »Und weil wir schon gerade von Sicherheit reden«, fuhr Scofield fort, »gibt es irgendwelche Fortschritte mit diesem Maulwurf in den Diensten der Matarese?«
    »Nein. Deshalb sind wir ja so vorsichtig.«
    Ihre Wohnräume, die Streifenpläne und die Kommunikation mit Langley waren ausschließlich von Shields persönlich arrangiert worden. Jedes notwendige Schriftstück wurde nach Empfänger und Kopienzahl numeriert und durfte ausschließlich auf einem Spezialpapier mit einer Quecksilberschicht verfaßt werden, das auf keinem bekannten Kopiersystem
vervielfältigt werden konnte. Auf etwaigen Kopien wären nur verschmierte schwarze Streifen zu erkennen.
    Darüber hinaus hatten alle, die zu den Plänen Zugang hatten, strikte Anweisung, diese stets bei sich zu führen und auf Anweisung sofort vorzuzeigen. Ein Verlassen des Grundstücks – aus welchem Grund auch immer – war verboten, und das erklärte zum Teil, weshalb das gesamte

Weitere Kostenlose Bücher