Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
sich sparen, junger Mann«, widersprach Brandon Scofield. »Wenn Sie sich seine Finger ansehen, werden Sie dort völlig glatte Haut vorfinden. Das Fleisch ist weggebrannt, wahrscheinlich mit Säure.«
    »Sie machen Witze.«
    »Ganz bestimmt nicht. So arbeiten sie. Wenn man für die besten bezahlt, bekommt man sie auch, und dazu gehört, daß sie nicht identifiziert werden können.«
    »Dann gibt es immer noch die Zähne…«
    »Ich vermute, da wird man eine Menge Änderungen feststellen, beispielsweise im Ausland hergestellte Plomben und Brücken, die man ebenfalls nicht zurückverfolgen kann. Ich bin sicher, daß der Gerichtsmediziner mit mir übereinstimmen wird.«
    »Mit Ihnen übereinstimmen? Wer, zum Teufel, sind Sie?« fragte der Offizier.
    »Jemand, den Sie hätten schützen sollen, Colonel. Besonders gut haben Sie Ihren Job nicht erledigt, oder?«
    »Ich verstehe das einfach nicht, das macht keinen Sinn! Wie ist dieser Mistkerl durchgekommen?«
    »Erstklassige Ausbildung, vermute ich. Wir hatten Glück, daß Agent Pryce, der ebenfalls erstklassig ausgebildet ist,
einen leichten Schlaf hat. Aber das gehört wohl mit zu seiner Ausbildung, nicht wahr?«
    »Beruhigen Sie sich, Bray«, sagte Pryce und trat durch den grellen Schein der Scheinwerfer in den Kreis von Wachen, die die Leiche umgaben. »Wir hatten Glück, und dieser Knabe da war nicht so gut ausgebildet, wie Sie denken. Er hat genügend Lärm gemacht, um einen betrunkenen Matrosen zu wecken.«
    »Danke, Kumpel«, sagte der Colonel leise.
    »Schon gut.« Pryce nickte. »Und Ihre Frage trifft den Nagel auf den Kopf. Wie hat er es geschafft, an Ihnen allen vorbeizukommen, speziell durch den Sumpf, und von dort muß er ja gekommen sein?«
    »Wir haben im Abstand von zwanzig Metern Streifen eingeteilt«, sagte ein Mann von der Agency, »mit sich überlappenden Strahlern von je dreißig Lumen, und Stacheldraht überall an der Böschung. Nach meiner Ansicht ist das einfach unmöglich.«
    »Die andere Zugangsmöglichkeit wäre von der Straße her«, sagte eine Frau Mitte dreißig von der Army. Sie trug dunkle Jeans und eine schwarze Lederjacke und ebenso wie die anderen eine Drillichmütze mit einem Abzeichen über dem Schild; ein paar blonde Strähnen waren zu sehen, die über die Schläfen zurückgenommen waren. »Wir haben zusätzlich zu dem unter Strom stehenden Haupttor noch hundertfünfzig Fuß weiter innen ein Wachhäuschen aufgebaut«, erklärte sie. »Wir haben dort eine Stahlschranke und zwei bewaffnete Wachen.«
    »Und was ist auf der anderen Seite?« fragte Pryce.
    »Ein meiner Ansicht nach völlig unpassierbares Stück Marschland«, antwortete sie. »Man hat dort schichtweise Kies und Drahtgeflecht auf eine Tiefe von sieben Fuß eingefüllt, ehe man die Straße gebaut hat. So wie man Start- und Landebahnen baut.«
    »Sie sind ja gut informiert, Miss … Miss…«
    »Lieutenant Colonel Montrose, Mr. Pryce.«
    »Oh, Sie kennen meinen Namen?«
    »Weil es zu diesem Job gehört, Sir. Unsere Aufgabe besteht darin, das Gelände zu sichern und…« Sie stockte.
    »Ich verstehe«, sagte Pryce schnell und entkrampfte die Situation damit.

    »Lieutenant Colonel Montrose ist meine Stellvertreterin«, schaltete der Colonel sich immer noch ein wenig unsicher ein.
    »In einer Ranger-Einheit?« fragte Pryce skeptisch.
    »Wir haben zwar Ranger-Ausbildung, sind aber keine«, sagte die Frau, nahm ihre Mütze ab und schüttelte ihr aschblondes Haar. »Wir gehören zur SET.«
    »Was?«
    »Schnelle Eingreiftruppe«, antwortete Scofield. »Das kenne ja sogar ich, Jungchen.«
    »Es freut mich, daß Sie so gebildet sind, Alterchen. Wo ist Antonia?«
    »Sie hat sich einen der Jungs von der Firma geschnappt und ist auf die Jagd gegangen.«
    »Auf die Jagd ? Wonach denn?« fragte Montrose erschreckt.
    »Keine Ahnung. Mein Mädchen ist eine recht unabhängige Lady.«
    »Das bin ich auch, Mr. Scofield! Individuelle Suchaktionen, bei denen nicht einer unserer Männer mit eingeschaltet ist, darf es nicht geben!«
    »Die gibt es aber ganz offensichtlich, Miss … Colonel. Meine Frau hat das Gelände sehr sorgfältig studiert. Das wäre nicht das erste Mal, daß sie so etwas getan hat.«
    »Ich bin über Ihre Vorgeschichte informiert und weiß sie zu schätzen, Sir. Aber ich bin dafür verantwortlich, daß Sie hier nicht unbewacht…«
    »Jetzt beruhigen Sie sich, Colonel«, fiel Pryce ihr ins Wort. »Unsere Jungs von der Firma tragen vielleicht keine Uniformen, aber sie sind

Weitere Kostenlose Bücher