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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Darauf hatten wir uns doch geeinigt … Leslie.«
    »Manchmal vergesse ich das absichtlich.«
    »Warum?«
    »Offen gestanden, weil ich mich unbehaglich dabei fühle. Sie sind wirklich ein sehr netter Mann – Cam, und ich habe andere Dinge im Kopf, ein anderes, um genau zu sein.«
    »Ihren Sohn natürlich.«
    »Natürlich.«
    »Den habe ich auch im Sinn, glauben Sie mir das.«
    Leslie warf ihm einen Blick zu. »Ja«, sagte sie schließlich und sah ihn unverwandt an. »Trotzdem ist das nicht dasselbe, oder?«
    »Natürlich nicht«, sagte Pryce, »aber das macht meine Sorge nicht geringer. Wo stehen wir also?«
    »Ich würde gern einen Spaziergang machen, ein wenig Luft schnappen. Brandons kleine Zigarren riechen zwar gut, aber er raucht so viele, daß das ganze Zimmer verqualmt ist.«
    »Sagen Sie ihm das, dann hört er auf oder raucht wenigstens nicht mehr soviel.«
    »Du lieber Gott, nein. Auf seine Art ist er genauso besessen wie ich, und wenn das Paffen ihm dabei hilft, dann soll er ruhig.«
    »Trotzdem nehme ich an, daß Sie nicht rauchen«, sagte Pryce, als sie aufstanden.
    »Da täuschen Sie sich. Jim und ich haben beide aufgehört. Wir haben uns sogar gegenseitig auf die Finger geschaut, aber
als er vermißt war, habe ich leider wieder angefangen. Nicht stark und nie vor den Soldaten – das wird nicht gern gesehen -, aber es beruhigt einfach die Nerven, ganz gleich, wie dumm es auch sein mag.«
    »Kommen Sie, lassen Sie uns diesen Spaziergang machen.« Sie gingen zur Tür.
    »Jetzt habe ich es schon wieder vergessen«, sagte Leslie, als Pryce die mit einer Stahlplatte verstärkte Haustür öffnete. »Wir zarten Frauen sollen hier nicht allein herumgehen. Man erwartet, daß wir uns von einem von euch großen, starken Männern oder vorzugsweise einer Gammastreife begleiten lassen.«
    »Ich habe so das Gefühl, daß ihr beiden zarten Frauen uns mit einem Schuß an die Wand nageln könntet.«
    »Wie zartfühlend formuliert.«
    »Gehen Sie schon, Sie Schlaumeier.«
    Leslie lachte, zwar nur kurz, aber ein nettes Lachen, ein echtes Lachen.
    Sie kamen zu einer Gabelung an dem Bergpfad, der weiß betoniert war, was für alte Beine und Golfwagen angenehmer war. Die linke Seite führte zu einem kleinen Teich hinunter, ein Wasserhindernis vor dem sechzehnten Abschlag, wobei eine Pumpe in der Mitte eine kleine Fontäne aufsteigen ließ. Der rechte Weg führte zu einem kleinen Wäldchen, das die ersten neun Löcher von den zweiten neun abgrenzte.
    »Der Jungbrunnen oder der Urwald?« fragte Pryce.
    »Oh, der Wald natürlich. Schließlich kann man ja mit ständig umgewälztem Chlor unsere Jugend nicht wieder erwekken, oder das, woran wir uns noch erinnern.«
    »Hey, so lange ist das noch gar nicht her. Ich habe meinen Rollstuhl stehenlassen, und in Ihrem Haar sieht man auch noch kein Grau.«
    »Ein paar Strähnen schon, glauben Sie mir. Sie sind nur nicht nahe genug rangekommen.«
    »Dem will ich jetzt nicht weiter nachgehen…«
    »Vielen Dank«, unterbrach Leslie ihn, nahm den rechten Pfad und fuhr dann fort: »Haben Sie Ihre Meinung über Tom Cranston geändert?«
    »Nicht ganz«, antwortete Pryce und schloß zu ihr auf. »Er
entschuldigt sich zu schnell, gibt sich zu bescheiden. Das ist für so einen intelligenten Burschen nicht normal. Ich weiß nicht so recht, ob ich ihm vertrauen kann.«
    »Quatsch!« sagte Leslie. »Er ist intelligent genug, um zu wissen, wann er unrecht hat, und das dann auch zuzugeben. So wie er das mit dem Handy auf dem Gelände getan hat.«
    »Welchem Handy?«
    »Dem, das er mir mit dem Black Hawk geschickt hat, unter dem Vorwand, es sei ein Päckchen von meinem Sohn. Drinnen lag ein handgeschriebener Zettel, den ich verbrennen sollte, und auf dem stand – ich zitiere jetzt wörtlich: ›Mein Gott, ich habe vergessen, daß die Agency Ihre Telefone abhören kann! Verwenden Sie das hier, tut mir wirklich leid.‹«
    »Trotzdem haben Sie mit Bracket die Telefone getauscht.«
    »Den Teufel habe ich!«
    »Frank hat die Anrufe im Weißen Haus zu diesem Telefon zurückverfolgt; auf Ihrem sind nie welche geführt worden.«
    »Dann muß das ganz am Anfang unserer Versetzung zur Chesapeake Bay geschehen sein. Everett hat den Karton mit unseren zwei Telefonen geöffnet, die Batterien und die Ladegeräte überprüft und mir einfach eins gegeben.«
    »Wußte er nicht, daß alle registriert waren?«
    »Ich glaube, das war ihm egal. Ev hatte keine Geduld für Details. Aber warum ist das so

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