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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Vision, um meine Bestimmung zu erfüllen, brauche ich Ihre Unterstützung. Ich vertraue darauf, daß ich sie habe, und deshalb bitte ich Sie um Ihre Berichte. Namen sind nicht erforderlich, nur Ihre Publikationsorgane. Wir beginnen mit der ersten Reihe zu meiner Linken.«
    »Ich bin der wirtschaftliche Berater des Manchester Guardian «, sagte der Engländer, dessen leise, zögernde Stimme sein Widerstreben erkennen ließ. »Ich habe wie geplant die langfristige Prognose bezüglich der zu erwartenden Verluste der Zeitung im Laufe des nächsten Jahrzehnts geliefert. Diese Zahlen lassen erkennen, daß zusätzliches Kapital in einem Maß erforderlich ist, das die Vorstellungen der Anteilseigner des Guardian weit übersteigt. Ich sehe keine andere Alternative, als in massivem Maße Fremdmittel aufzunehmen … oder mit anderen Presseorganen zusammenzugehen.« Der Mann vom Guardian fügte nach einer Pause hinzu: »Ich hatte höchst vertrauliche Gespräche mit meinen Kollegen beim Independent , dem Express , der Irish Times und den Edinburgh News .« Dann verstummte er. Er war fertig. Sein Gesicht
ließ seinen Widerwillen und das Gefühl der Niederlage erkennen.
    » Le Monde , Paris, Marseille, Lyon et tout de la France ,« sagte der Franzose, der neben dem Briten saß. »Da unsere Sektion – die erste Reihe hier – sich in erster Linie mit der Finanzstruktur befaßt, kann ich eigentlich nur dasselbe sagen wie mein englischer Kollege und habe auch in ähnlicher Weise gehandelt. Die Zahlen sprechen für sich. Wenn man die normale Inflationsrate und die steigende Papierknappheit in Betracht zieht, sind alle Zeitungen gezwungen, ihre wirtschaftliche Lage neu einzuschätzen, mit anderen Worten, eine Konsolidierung vorzunehmen. Aus diesem Grunde habe auch ich äußerst diskrete Gespräche mit ausgewählten Verlagsleitern von Le Soir, Le Figaro und dem Paris Herald geführt. Diese Gespräche werden Früchte tragen.«
    »Daran besteht kein Zweifel«, sagte ein Amerikaner Mitte fünfzig mit beginnender Glatze. »Die technologischen Fortschritte in den Druckmedien erzwingen das geradezu; eine Druckerei kann mindestens sechs Zeitungen versorgen, morgen sogar ein Dutzend. Meine Kontaktleute bei der New York Times, der Washington Post, Los Angeles Times und dem Wall Street Journal warten nur darauf, daß der Groschen fällt. Für die ist das eine Frage des Überlebens.«
    »Sie dürfen den Toronto Globe and Mail und das Edmonton Journal der Liste hinzufügen«, setzte der vierte Mann in der vordersten Reihe hinzu, ein junger Kanadier, dem wohl bewußt war, daß er sich hier inmitten der Elite seines Berufes befand. »Ich werde nach meiner Rückkehr erste Verhandlungen mit der Winnipeg Free Press und der Vancouver Sun einleiten!«
    »Ihre Begeisterung verdient Beifall«, sagte der Sohn des Hirtenjungen. »Aber bitte bedenken Sie, daß Sie unter strengster Geheimhaltung operieren müssen.«
    »Das ist klar! Natürlich!«
    »Jetzt zu unserer zweiten Reihe«, fuhr Guiderone fort, »die Reihe, in der die Herausgebergremien unserer führenden internationalen Presseorgane vertreten sind, nämlich erneut die New York Times und der Guardian sowie Il Giornale aus Rom und die Frankfurter Allgemeine aus Deutschland. Mir ist wohl
bewußt, Gentlemen, daß Sie alle im Augenblick zweitrangige Positionen in Ihren jeweiligen Blättern innehaben, aber Sie dürfen mich beim Wort nehmen, Ihr Status wird sich ändern. Jeder von Ihnen wird bald ein entscheidender Faktor sein, eine Stimme von Gewicht. Was meinen Sie?«
    Nicht einmal ein Murmeln ließ Widerspruch erkennen. Sobald sie ihre Positionen eingenommen hätten, würden sie in Abstimmung handeln. Eine Frage des Überlebens.
    »Unsere dritte Reihe, die Motoren, die Ihre Bestrebungen antreiben, die Eingeweide, wie wir Amerikaner sagen, Ihrer Zeitungen – die Journalisten selbst. Sie sind die Männer auf den Straßen, in den Staaten, den Provinzen, den Hauptstädten ihrer Länder, die Männer an der Front, die täglich über die Ereignisse berichten und Leser auf der ganzen Welt mit Neuigkeiten versorgen.«
    »Sie brauchen gar nicht so dick aufzutragen«, sagte ein älterer Amerikaner mit rauher Stimme, dessen faltiges Gesicht Jahre voller endloser Nächte mit zu viel Whiskey verrieten. »Die Botschaft ist angekommen. Sie liefern uns die ›Ereignisse‹, und wir schreiben darüber. Eine große Wahl haben wir ja nicht, wenn wir wollen, daß mit unseren Jobs alles so bleibt, oder?«
    »Der Ansicht bin

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