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Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Titel: Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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seelenlos.« Meine Hand zitterte, als ich zielte. »Jetzt sag mir, was du mit ihm gemacht hast.«
    Ihr Unterkiefer klappte herunter.
    Zuerst dachte ich, es sei der Schock, weil ich ihr endlich die Stirn geboten hatte, aber dann erschlafften ihre Züge, und ihre Augen wurden leer. Ein letztes Aufflackern von Zorn, und sie brach zusammen.
    Tot.
    Ich taumelte zurück. Ein Drache konnte nicht hinter ihr im Haus sein, und eine Sylphe hätte ich bemerkt.

    Ein Mann trat aus der Dunkelheit, über die Leiche meiner Mutter, und ließ einen Handlaser wie meinen sinken. »Du musst Ana sein.« Seltsam, dass es nur eines kleinen Mannes mit einem Laser bedurfte, um sie zu töten. Er sah unscheinbar aus. Nicht sehr groß. Kurz geschnittenes, kastanienbraunes Haar. Blass.
    Oh. Ich kannte diese Züge, obwohl ich den Mann noch nie zuvor gesehen hatte.
    »Ich bin Menehem«, stellte er sich vor. »Wir sollten reden.«

KAPITEL 29
Dunkelheit
    Ich zielte mit meinem Laser auf seine Brust. »Du hast sie getötet.«
    »Ja.« Er zog die Augenbrauen hoch. »Warst du nicht deswegen hier? Ich dachte, ich erledige das. Du hättest nicht damit aufgehört, sie des Mordes an Dossam zu beschuldigen, und sie hätte es nicht zugegeben. Sie hat es übrigens nicht getan. Sie war hier bei mir.«
    Meine Kiefer schmerzten, so fest biss ich die Zähne zusammen, als er auf mich zukam. Ich wich keinen Schritt zurück. »Aber der Kampf …«
    »Ja, dort wollte sie hin. Und sie hätte eine Menge tun können, um den Menschen zu helfen, aber ehrlich gesagt wollte ich das nicht.«
    Das war jetzt auch wie Ertrinken. Meine Fragen waren wie Wassertropfen, genug, um einen Ozean zu füllen. »Ich verstehe nicht.«
    Ich hasste es, mir dumm vorzukommen. Ich hasste es, fragen zu müssen. Und ich hasste es, aufgehalten zu werden, daran gehindert zu werden, Sam zu suchen. Wenn Li ihn nicht getötet hatte, dann war er irgendwo in der Stadt. Mit Drachen.
    Ich wappnete mich. »Erzähl mir alles, oder ich werde dir Löcher in die Arme und Beine schießen.« Als ob ich das könnte.
    Aber das wusste er nicht.
    »In Ordnung.« Er ging zum Haus. »Kommst du nicht mit?«

    Ich machte eine Kopfbewegung auf seine Hand. »Deine Waffe.«
    Er verdrehte die Augen und warf sie auf den Gehweg. »Ich habe nicht vor, dir etwas anzutun.«
    »Du hast mir keinen Anlass gegeben, das zu glauben.« Ich hielt weiterhin den Laser auf ihn gerichtet, als ich ihm zur Tür folgte. Li lag reglos auf der Türschwelle, und auf ihrem Gesicht sammelte sich bereits Eis. Wenn ich sie berührte, würde sie kalt sein. »Arbeitest du mit Meuric zusammen? Hast du Sam und mich nach der Maskerade angegriffen?« Er war kleiner als der Mann, der mich auf die Straße geworfen hatte, aber damals hatte ich Angst gehabt. Ich hatte jetzt Angst, aber zumindest war ich bewaffnet.
    Menehem packte meinen Laser und schleuderte ihn zur Tür hinaus neben seinen. »Nein, ich arbeite nicht mit Meuric oder sonst jemandem zusammen. Ich habe dich nicht angegriffen, und ich habe dir keine Sylphen auf den Hals geschickt. Wenn ich dir etwas hätte antun wollen, dann wärst du jetzt tot. Lass deinen Gegner niemals aus den Augen.«
    Mein Herz raste und versuchte, sich selbst einzuholen, aber ich nickte und stützte mich am Türrahmen ab. Der Stein war eiskalt, und ich zuckte zurück. »Na gut. Ich habe verstanden, was du sagen willst. Verhören ist nicht meine Stärke. Wirst du mir jetzt also erzählen, warum du mich im Stich gelassen hast, warum du Li getötet hast und warum du willst, dass Menschen sterben?«
    Er bedeutete mir, mich zu setzen. Lis Wohnzimmer war spärlich möbliert und enthielt nur wenige Stühle und Tische. Früher hatte sie die Wände mit Äxten und Schwertern geschmückt – ihre Wände waren richtige Wände, nicht wie die von Sam –, doch sie hatte die Waffen abgenommen, als ich eingezogen war.

    Wir ließen die Tür offen und wandten uns ihr zu. Und Li, die auf dem Boden lag, ein sauberes Loch im Hinterkopf. »Wenn sie zurückkommt«, sagte ich, »wird sie dich töten. Wahrscheinlich mehrmals.«
    »Sie wird nicht zurückkommen.«
    Ich fuhr herum. »Natürlich wird sie das. Alle kommen zurück.« Bis auf Ciana. Und vielleicht bis auf mich. Wir konnten es erst wissen, wenn ich starb, doch es schien unwahrscheinlich.
    Und da war diese Sache, von der Meuric gesprochen hatte, etwas, das in der nächsten Seelennacht geschehen sollte …
    Menehem schüttelte den Kopf. »Ich habe dein ganzes Leben lang daran gearbeitet,

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