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Das Meer in deinem Namen

Das Meer in deinem Namen

Titel: Das Meer in deinem Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Koelle
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...“
    „... und Cousine Conny musste weg, und wir mögen doch den Hans nicht ...“
    „... da dachten wir ...“
    „... wir sind mit dem Bus gefahren, war ganz einfach …“
    „... und dem Hans haben wir ja auch einen Zettel hingelegt.“
    „Hunger haben wir jetzt aber auch!“
    „Da ist es ja gut, dass ich eine Menge Pizza im Ofen habe“, sagte Jakob, der unbemerkt herübergekommen war und Anna-Lisa eine Jacke um die Schultern gelegt hatte, amüsiert in die plötzliche ratlose Stille hinein.
    „Ihr seid abgehauen ?“ Carly fand ihre Stimme wieder.
    „Den Hans stört das bestimmt nicht, und wir haben doch aufgeschrieben, wo wir sind. Papa hat nie was dagegen, wenn wir bei dir sind!“ Sogar ihre Stimmen waren wie ein helleres Echo ihres Vaters.
    „Er hat ganz bestimmt was dagegen, dass ihr allein durch die Gegend fahrt und nicht vorher gefragt habt. Und ich übrigens auch!“
    „Komm schon, Carly. Nur für einen Tag. Du zeigst uns das Haus, wir gehen schwimmen, und morgen Nachmittag können wir zurückfahren. Obwohl, der Bus ist ganz schön teuer!“ Paul hängte sich bei ihr ein. Carly fragte sich, wie genau er wohl wusste, dass sie gegen seinen Augenaufschlag so gut wie machtlos war – weil es Thores Augen waren. Sogar die vertrauten Denkfalten waren ansatzweise auf der glatten Kinderstirn zu ahnen.
    Inzwischen gesellte sich auch Synne zu dem lebhaften Grüppchen auf dem Rasen.
    „Ich wollte dich abholen“, sagte sie zu Orje. „Was haben wir denn hier für zwei nette junge Herren?“
    „Peer und Paul“, seufzte Carly. „Freunde aus Berlin. Ausgebüxt.“
    „Ach herrje. So viel Besuch gab es zu Hennys Zeiten nicht auf Naurulokki. Vielleicht solltest du ein Hotel daraus machen. Orje, ich wollte dich fragen, ob du einen Tag länger bleiben kannst. In Wustrow eröffnet eine Freundin von mir morgen einen Laden, und ich dachte, du könntest da vielleicht spielen.“
    Peer und Paul waren nicht die Einzigen mit einem überzeugenden Augenaufschlag, dachte Carly. Sie hatte eine Eingebung und fügte ihren eigenen Blick gleich hinzu.
    „Orje, das wäre toll, dann könntest du die beiden Ausreißer mit nach Berlin nehmen!“
    „Das könnte ich auch jetzt gleich.“
    „Nein. Sie sind hungrig und müde und gehören nachts nicht auf die Autobahn. Ich bin mir sicher, du hast Überstunden, die du abbummeln kannst. Ruf deinen Chef an. Da drüben an der Hausecke hast du den besten Empfang.“
    Orje sah sich in der Runde um. Synne betrachtete ihn sehnsüchtig, die Jungs strahlten ihn voller Hoffnung an, Carly blickte hilfesuchend und Jakob ermunternd.
    Wortlos trollte er sich um die Ecke und kehrte bald zurück.
    „Geht in Ordnung!“

    „Dann habe ich einen Plan!“, verkündete Jakob. „Wir essen jetzt alle gemeinsam bei uns Pizza. Danach machen Synne und Orje sich einen schönen Abend, die Kinder packen wir ins Bett, und ich entführe Carly eine Weile, weil ich ihr etwas zeigen möchte.“
    „Aber wir haben doch noch gar nichts gesehen. Es sind Ferien, da müssen wir nicht so früh ins Bett.“
    „Stop!“ Jakob hielt die Hand hoch und siehe da, es herrschte erwartungsvolles Schweigen. „Erstens habe ich nichts von gleich gesagt. Zweitens, wenn ihr rechtzeitig schlafen geht, lade ich euch alle morgen früh zu einer Zeesbootfahrt auf dem Bodden ein.“
    Carly wurde unbehaglich bei der Vorstellung, aber begeisterter Jubel erstickte ihren Protest.
    „Können wir dann wenigstens im Zelt schlafen?“, wollte Paul wissen.
    „In Ordnung. Ich mach mich klein“, lachte Orje. „Alles klar. Es gibt hier genug Decken. Und ich sage jetzt schleunigst in Berlin Bescheid.“
    Carly war froh, dass sie die beiden nicht in Hennys Zimmer einquartieren musste. „Ihr braucht mich aber morgen nicht zum Bootfahren. Ich muss mich um diesen Herrn Schnug kümmern!“
    „Der kommt doch erst nachmittags. Dann sind wir zurück“, versicherte Jakob.

    Jakobs Pizza schmeckte nach Sommer und Sorglosigkeit. Es blieb kein Krümel übrig, und eine großzügige Portion Eis folgte.
    Orje holte Friederike.
    „Wenn ich morgen spielen soll, muss ich die Walze ausprobieren.“
    Mit Begeisterung kurbelte er „Rolling home“ , „Ick hew mol en Hamburger Veermaster sehn“ und „Wir fahren übers weite Meer“ in den Sommerabend, der heute, fand Carly, schon ein wenig nach Herbst roch. Es wurde bereits früher dunkel als noch vor einigen Tagen. Sie hatte das Gefühl, die Zeit flöge mit den Tönen davon, und sie hätte sie gern

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