Das Meer in seinen Augen (German Edition)
oben Richtung Bauchnabel wuchsen. Am restlichen Körper verwies die Laufrichtung der Behaarung nach unten. Nur an dieser interessanten Stelle nicht. Er fuhr mit den Fingern gegen den Strich bis kurz vor den Bund der Unterhose. Davids Hand zuckte. Einen Augenblick verharrte Merlin und hielt sich weiter am Bauchnabel auf. Aber es war zu verlockend, diese Gelegenheit unversucht verstreichen zu lassen. Also schob er seine Finger vorsichtig unter den Hosenbund. An den Kuppen fühlte er struppiges Schamhaar. Dann legte sich Davids Hand auf seine. So verweilten sie ein wenig, bis Merlin sich aus dem verbotenen Terrain zurückzog. Sachte ließ er seine Hand über Davids Hüfte gleiten. Sein Arm spürte wieder die Erhebung unter dem Stoff. Er streichelte noch mal über die Beine. Diesmal provozierender. Doch David hielt ihn nicht ab. Sein Becken zuckte. Wieder fuhr er über den Hosenbund an der Seite. Seine Finger gruben sich automatisch darunter. Er brauchte jetzt nur ziehen, um das Geheimnis zu lüften. Langsam zog er an dem Stoff, bis Davids Hand ihn wieder aufhielt.
»Es ist mir - peinlich«, sagte David stockend.
»Was?«, flüsterte Merlin.
»Dass du - mich siehst.«
Merlin schloss die Augen. »Ich habe die Augen zu.«
David lachte. »Und wer sagt mir, dass ich dir vertrauen kann?«
»Ich versprech's!«
Trotzdem ließ David ihn nicht los.
»Warum ist es dir peinlich?«, fragte Merlin.
»Ich hab - nen Steifen.«
»Ich auch.«
Nach einer Weile nahm David seine Hand fort. Merlin überlegte, ob er es dabei belassen sollte. Dann zog er aber doch vorsichtig an der Hose. David unternahm nichts dagegen. Als Merlin auf dieser Seite nicht weiterkam, wanderte er zur anderen und schob auch dort den Bund hinunter.
»Heb mal deinen Hintern hoch«, sagte Merlin leise.
David gehorchte zögerlich und Merlin konnte das störende Stück Stoff zu den Knien schieben. Über ihm atmete David schneller. Er war aufgeregt. Genau wie Merlin selbst. Wie gern würde er jetzt die Augen aufmachen und schauen, was er dort ausgepackt hatte. Doch er hatte versprochen es nicht zu tun. Stattdessen schob er ganz langsam den Kopf nach unten. Seine Wange strich über die Haarspur unter dem Nabel. David wimmerte. Zumindest hörte es sich so an. Er zitterte nun am ganzen Körper.
»Du riechst gut«, hauchte Merlin. Die Spannung war kaum auszuhalten. Stetig schob er sich voran. Gleich würde er ihn dort berühren, mit den Lippen. Er spürte die ersten drahtigen Haare und sog den Duft in sich ein. David zuckte. Es schien, als würde er mit etwas kämpfen, sich gegen etwas wehren. Aber er hielt ihn nicht zurück. Die Haare kitzelten Merlin am Mund. Noch ein Stück, nur noch ein kleines Stück. Da ruckte Davids Becken plötzlich und ein heiseres Stöhnen drang ins Zimmer hinaus. Warme Tropfen landeten auf Merlins Wange. Kurz darauf noch ein paar. Sie liefen ihm über die Oberlippe, sammelten sich auf seinem Nasenflügel. Auch diesen Geruch nahm er gierig in sich auf und wartete, bis das Zucken und Zittern vorbei war. Sie blieben einfach so liegen.
»Tut mir leid«, sagte David irgendwann. Merlin nahm seinen Kopf hoch und legte sich aufs Bett zurück. Die Matratze bewegte sich, aber er hielt die Augen weiterhin geschlossen. Er hatte es versprochen.
»Oh, man, tut mir leid«, sagte David noch mal, als er Merlins Gesicht sah. »Ich - ich ...«
Merlin spürte, wie er das Bett verließ und aus dem Zimmer lief. Im ersten Moment dachte er, dass David nun abhauen würde. Doch diese Befürchtung erwies sich als unbegründet. Natürlich kam er wieder. Papiertücher raschelten und wischten kurz darauf über seine Wange, säuberten Seine Lippen und die Nase.
»Darf ich die Augen jetzt aufmachen?«, fragte Merlin
»Ja«, antwortete David.
Merlin grinste. David hing mit besorgtem Blick über ihm.
»Ich wollte nicht ...«, fing er an.
»Es war schön«, unterbrach ihn Merlin. »Mach dir nicht immer so einen Kopf, okay?« Dann sah er an David hinunter. »Außerdem hast du vergessen, deine Hose wieder anzuziehen.«
50
Später lagen sie hintereinander im Bett, David außen. Obwohl er sich schon schläfrig fühlte, wollte er an Schlaf nicht denken. Zu sehr hatte ihn das Erlebte aufgewühlt. Und auch der Arm, der nun um ihn lag, hinderte ihn. Es war einfach zu schön, Merlin zu spüren, wie er sich an ihn schmiegte, ihn von Zeit zu Zeit ein wenig streichelte und ihm seinen Atem in den Nacken blies. Diese Nähe schien ihm viel zu kostbar, als dass er sie
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