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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Elvis. »Meinetwegen pantomimisch, sodass die Leser es nicht bemerken.«
    »Nein«, sagte Byron. »Kann ich nicht. Nur so viel: Unsere Gedanken, unsere Hoffnungen und unsere Gebete sind mit Ihnen. Die Zukunft der Welt liegt allein in Ihren Händen. Die gesamte menschliche Geschichte hat zu diesem einen Augenblick geführt. Der Planet steht einen Schritt vor dem Abgrund, und nur Sie allein können ihn dort wegzerren. Es ist Ihre Bestimmung, und Sie müssen sie erfüllen. Bietet Ihnen das einen gewissen Trost?«
    »Nicht den geringsten«, sagte Elvis Aaron Presley.

Teil 3

26
    Away in a manger no crisps for his friends.
    William Rankin
     
    Move over, Rover, let Satan take over.
    Savage Pencil
     
    31. Dezember 1999
    »Lässt das eigentlich niemals nach?« Elvis zog den Umhang fester um die Schultern und die Kapuze tiefer ins Gesicht. Sie standen noch immer im Ladeneingang, und der graue Regen prasselte noch immer herab.
    »Welche Zeit hast du?«, fragte Rex.
    »Halb neun. Und du?«
    »Die gleiche. Ich glaube nicht, dass er kommt.«
    Der nächtliche Regen hielt unvermindert an. Die Park Avenue glänzte. Die holografischen Reklameschilder über den Läden wirkten zerbrechlich, fast geisterhaft. Die Farben waren unirdisch.
    »So ein Scheißkerl.« Elvis trat gegen das nächste Fenster. Das kugelsichere Plexiglas widerstand seinen Blue Suede Shoes. »Sieh ihn dir an.«
    Rex blickte einmal mehr in das Schaufenster. Sie standen im Eingang von Cagliostro Books. Drinnen grinste sie ein holografischer Jack Doveston feist an. Rings um ihn waren die Früchte seiner Arbeit, sechs Bestseller, in ansprechender Kombination aufgestellt.
    Armageddon – Das Menü, verkündete sein letzter Megahit in frei schwebenden Lettern. KAUFEN SIE JETZT, SOLANGE DER VORRAT REICHT.
    Rex grinste wild. »Niemand hat ihm je verraten, dass es eines Tages so eng werden würde. Hundert verkaufte Exemplare machen ein Buch heutzutage schon zu einem Mega-Bestseller.«
    »Hast du den Preis von diesen Dingern gesehen, Rex?« Nein, hatte Rex nicht. Ihn traf fast der Schlag, als er es sah. »Hundert verkaufte Exemplare machen dich zu einem reichen Mann!«
    »Der Scheißkerl kommt nicht. Ich wusste gleich, dass er nicht vertrauenswürdig ist.«
    »So. Und was machen wir? Bei diesem Regen können wir nicht nach draußen. Wir können aber auch nicht hier bleiben. Es herrscht Ausgangssperre. Man wird uns finden und einsperren.«
    »Dann müssen wir eben unser Glück versuchen.«
    »Und wohin sollen wir laufen? Wir können nirgendwo hin.«
    »Halt, warte mal. Da kommt er.«
    Ein weißer Koshibo Tiger glitt in Sicht. Er blieb in einigem Abstand vom Bürgersteig stehen. Die Beifahrertür glitt nach oben. »Los, kommt schon!«, rief Jack. »Hängt da nicht so rum!«
    »Eine Stunde zu spät.« Elvis zog das wasserdichte Cape dichter um sich herum und rannte zum Wagen. Rex warf einen letzten Blick auf das grinsende Hologramm, schnäuzte ein verstopftes Nasenloch, hob eine sperrig aussehende Reisetasche auf und kämpfte sich durch den Regen.
    »Los, Beeilung! Pass auf die Polster auf.« Jack legte den Schalter um, und die Tür glitt mit einem exklusiven Klick! wieder zu. »Was für eine Nacht, eh?«, sagte Jack Doveston.
    Elvis starrte vom Rücksitz aus finster auf Jacks Hinterkopf.
    »Tut mir leid, wenn ich zu spät bin. Ich konnte mich einfach nicht früher losreißen. Du weißt ja selbst, wie das ist.«
    Rex kontrollierte seine Wut mit beträchtlichem Geschick. »Hast du einen Passierschein, um so spät noch auf der Straße herumzufahren?«
    Jack formte mit zwei Fingern ein O. »Ich bin eine Berühmtheit.«
    »Du bist ein Arschloch«, sagte Elvis. »Aber geile Felgen hat dein Auto, das muss man dir lassen. Hast du schon im Handschuhfach nachgesehen?«
    »Sicher.« Jack öffnete das Handschuhfach. Darin lagen keine Handschuhe, aber das tun sie wohl nie. Elvis’ exklusive Sonnenbrille blickte ihn an. »Suchst du die hier?« Jack reichte sie über die Schulter nach hinten.
    »Ah«, sagte der King und polierte die Gläser, bevor er die Brille auf seiner Nase zurechtrückte. »So. Jetzt bin ich bereit zum Rock and Roll.«
    »Dann los«, sagte Rex.
    »Kein Grund zur Eile. Die Party fängt nicht vor neun Uhr an. Das wird ein Fest, eh? Den Präsidenten der Welt sieht man nicht jede Nacht.«
    Elvis stöhnte. »Und ich dachte, ich hätte das alleinige Copyright auf dumme Bemerkungen.«
    »Das ist die letzte Chance.« Rex öffnete den Reißverschluss seiner Tasche und brachte

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