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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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ja, der alte Kerl in der Maschine hat jedenfalls verrückt gespielt. Diese beiden anderen, ein junger mit blauen Haaren und ein dicker pummeliger, rannten hinter ihm her. Aber sie konnten ihn nicht einholen. Überall fielen komische Teile von den Wänden. Die Treppen sind eingestürzt.«
    »Ich glaube nicht, dass wir das weiter vertiefen sollten«, sagte Barry der kleine Zeitkohl mit einer Stimme, die so entschlossen klang, wie es ihm nur möglich war. »Schließlich ist es nur ein Traum.«
    »Lass ihn zu Ende erzählen.«
    »Da gibt es nicht mehr viel zu erzählen. Ich hatte ständig das Gefühl, dass sich alles im Innern einer gigantischen Uhr abspielt. Wir waren alle in dieser Uhr, die abgelaufen war und wieder aufgezogen werden musste. Aber jetzt war irgendetwas kaputt gegangen, und wir sollten sie wieder reparieren.«
    »Nur ein Traum, Chef. Mach dir keine Gedanken deswegen.« Vielleicht hätte Barry noch mehr dazu zu sagen gehabt, vielleicht aber auch nicht – wie auch immer, in diesem Augenblick ertönte an der Bunkertür ein drängendes Klopfen.
    »Ah«, sagte Rex. »Das ist vielleicht ein Ding.«
    »Da ist jemand an deiner Tür«, sagte Elvis. »Du solltest vielleicht besser aufmachen.«
    »Es ist dein Traum. Du machst auf.«
    »Wir tun so, als wären wir nicht da.«
    »Aufmachen«, sagte eine Stimme. »Ich weiß, dass ihr dort drin seid!«
    »Er weiß, dass wir hier sind.«
    »Schlau gedacht, Chef.«
    »Halt die Klappe, Barry. Das könnte wirklich wichtig sein.«
    »Oder es ist nur ein Traum.«
    Elvis kaute auf der Lippe. »Oder ein Albtraum.«
    »Vielleicht ist es ja Freddy Krüger, Chef?«
    »Komm schon«, sagte Rex und ging zur Tür. »Wer ist da?«
    »Inter-Rositer Prestidigitent KK Byron Wheeler-Vegan.«
    »Also nicht Freddy.«
    »Barry, mach ein Nickerchen.«
    »Was? Ich soll die nächste Szene verpassen? Auf gar keinen Fall!«
    Rex nahm seine Americard hervor, und nachdem er sie einen Augenblick lang bewundert hatte, schob er sie in den Türöffner. Mit einem Science-Fiction-Zischen glitt die Bunkertür zurück. Byron hüpfte im Durchgang aufgeregt auf und ab.
    »Das ist der Bursche mit den kurzen blauen Haaren!«, sagte Elvis.
    »Es ist nicht mehr viel Zeit übrig!«, ächzte der atemlose Byron. »Und ich meine genau, was ich sage! Sie müssen sofort kommen!«
    Rex starrte an dem hüpfenden Burschen vorbei. Das Panorama, das sich hirnverbrennend hinter ihm erstreckte, hätte ganz ähnlich dem ausgesehen, das Elvis beschrieben hätte, wenn er die erforderlichen Worte besessen hätte. Sozusagen.
    Reihe um Reihe marmorner Galerien, Fußböden, die mit kupfernem Filigran ausgelegt waren. Das polierte Messing der Zahnräder und Nieten und Anzeigen und Hähne und Hebel. Die großen Maschinen zogen sich bis in dunstige Fernen hin. Und so weiter.
    Byron folgte Rex’ betäubten Blicken. »Kommen Sie jetzt mit. Ich erkläre Ihnen alles unterwegs.«
    »Besser, du machst, was er von dir verlangt, Chef.«
    Byron beäugte Elvis neugierig. »Hallo Barry«, sagte er. »Ich hatte gehofft, dass du mitkommen würdest.«
    »Hallo Byron.«
    »Ihr beide kennt euch?« Elvis schüttelte benommen den Kopf. Rex nutzte die Gelegenheit, es ihm für dieses eine Mal gleichzutun.
    »Kommt jetzt bitte mit.« Die beiden Helden blickten sich an, zuckten die Schultern und traten durch die Bunkertür in das verwunschene Unterland. »Folgen Sie mir.«
    Byron führte das verwirrte Duo über die geschwungene Galerie. Sie lag verlassen, wie das manchmal so ist. »Nicht weit«, sagte Byron.
    »Hey, Kumpel, wo zur Hölle sind wir hier?«
    »Ganz ruhig, Chef. Kein Stress. Mr. Smith wird dir alles erzählen.«
    »Mr. Smith? Scheiße, Barry, was hat das alles zu bedeuten? Wieso kennst du diese Leute?«
    »Das darf ich dir nicht sagen, Chef.«
    »Was ist das für ein Geräusch?«, fragte Rex. »Klingt wie ein Herzschlag. Es ist überall!«
    »Das ist das Große Schwungrad, Chef.«
    »Kommen Sie weiter, wir sind fast da.« Byron führte sie über eine Wendeltreppe nach oben und durch einen weiten Korridor. Er bückte sich und hob eine Abdeckklappe im Boden. »Hier hinein.«
    Elvis starrte in die Öffnung.
    »Das ist unmöglich«, sagte er. »Wir sind gerade von hier unten drunter gekommen. Wie kann dort ein Raum sein?«
    »Ein Riss zwischen den Ebenen. Wenn Sie mir jetzt bitte folgen würden.« Er eilte die Treppe hinunter. Unter weiterem Schulterzucken schlossen sich Rex und Elvis an. Byron zog an einer Schnur, und die Abdeckklappe senkte

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