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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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gearbeitet. Als hätte er nie existiert. Und heute Nacht dieser Tipp. Wer hat uns eigentlich angerufen?«
    »Warte, ich mach deiner Erinnerung Beine, Chef.« Barry justierte ein paar von Presleys Synapsen. In Elvis’ Ohr klingelte erneut das Telefon. »Der Typ, nach dem Sie suchen«, sagte eine fremde Stimme. »Ich hab gehört, Sie hätten eine Belohnung ausgesetzt. Ich weiß, wo er steckt.«
     
    Elvis: Wo?
    Der Anrufer: Wegen der Mäuse…
    Elvis: Wenn der Tipp sich als richtig erweist.
    Der Anrufer: Er ist groß und dünn, oder? Mit abfallenden Schultern. Hakennase. Kleine durchdringende Augen…
    Elvis: Das ist er.
    Der Anrufer: Die Mäuse.
    Elvis: Sie müssen mir sagen, wo ich ihn finde.
    Der Anrufer: Kumpel, Sie müssen mir die Mäuse geben.
    Elvis: Grand Central Station. Zwanzigtausend Dollar, in einem Gepäckschließfach.
    Der Anrufer: Und die Nummer?
    Elvis: Wo ist er?
    Der Anrufer: Die Nummer?
    Elvis: Sechs sechs sechs.
    Der Anrufer: East Side Hall. Acht Uhr heute Abend.
    Elvis: Hören Sie, Sie brauchen den Schlüssel. Das Schließfach ist…
    Telefon: Brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.
    Elvis: … mit einer Falle gesichert.
     
    Das Funkgerät erwachte knisternd und rauschend zum Leben. »Alle Streifenwagen in der Nähe der Grand Central Station, wir haben einen 1610. Ein Toter, keine Verletzten.«
    »Au Scheiße!«
    »Scheint, als hätte er sich das Geld holen wollen.«
    »Scheint so.« Elvis nickte reumütig. »Wo sind wir hier eigentlich genau? Ich kenne mich in diesem Stadtteil nicht aus.«
    »Da bin ich überfragt, Chef. Wenn du noch nicht hier gewesen bist, dann war ich es wohl auch noch nicht.«
     
    »Und das ist alles, was ich weiß. Ehrlich!«
    Rex überflog den Computerausdruck. Er war so stark angekokelt, dass nichts mehr zu entziffern war. Die Magie, die er vielleicht enthalten hatte, war längst verflogen. Rex beugte sich über Dovestons Schreibtisch, und der Gelehrte zuckte zusammen. Rex schwang das Terminal zu sich herum. »Haben Sie den Hacker zurückverfolgt?«
    Jack schüttelte langsam den Kopf. »Bei all der Aufregung hatte ich keine Zeit dazu.«
    Rex zuckte die Schultern. »Vergessen Sie’s.« Er bückte sich und wühlte in den Trümmern herum. »Biotech«, sagte er beeindruckt. »Ich wusste gar nicht, dass dieses Zeug schon so früh existiert hat.«
    »Es ist das Neueste vom Neuen. Aber Spike, meine Assistentin, meint, es sei militärische Hardware.«
    »Und wie kommt es dann, dass man Sie damit ausgerüstet hat?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass der Dekan mir gewaltig in den Hintern treten wird, wenn er das hier zu sehen bekommt.«
    Rex schaffte es zu lächeln, obwohl es eigentlich nichts gab, über das er lachen konnte. »Und Sie haben tatsächlich all diese Bücher in den Rechner eingespeist?«
    »Auf eine K 2 -Karbon, ja.« Jack drehte das Terminal wieder zu sich und zog die Disk heraus. Er reichte sie Rex.
    »Und die Elemente, aus denen dieser Spruch oder was auch immer es war bestand – sie sind auf dieser Disk, ja?« Er drehte die in allen Regenbogenfarben schimmernde Scheibe zwischen den Fingern. »Irgendwo.«
    »Irgendwo.« Jack schielte den Mann aus der Zukunft von unten herauf an. In seinem Kopf setzten sich kleine Zahnrädchen in Bewegung. »Wegen meiner Bücher… meiner Romane…«, begann er.
    Die Tür der Bibliothek flog auf. Zwei Männer in militärischer Uniform stürzten mit gezückten Waffen herein. Rex spürte den kleinen roten Laserpunkt auf seiner Stirn. Er warf einen Seitenblick auf Jack den Schriftsteller, der seinen Laserpunkt trug wie ein indisches Kastenabzeichen.
    »O Scheiße«, sagte Rex Mundi.
     
    An dieser Stelle erfolgt eine schöne Überblende für den aufstrebenden B-Film-Macher. Die beiden roten Laserpunkte verschwimmen, und als das Bild wieder scharf ist, sind aus ihnen die Rücklichter von Wayne L. Wormwoods schwarzer Limousine geworden. Die Tatsache, dass die Ereignisse des Nachmittags und des Abends offensichtlich simultan ablaufen, sollte dabei nicht hinderlich sein. Kein Schwein wird den Anschlussfehler bemerken, und wenn doch, dann werden höchstens Lektor und deutscher Übersetzer beschimpft, wie immer.
    Elvis blinzelte, zog seine verspiegelte Sonnenbrille ab und kniff die Augen zusammen. »Wohin fährt er?«
    »Frag mich, Chef. So weit ich es sehe, sind wir jetzt stundenlang nach Norden gefahren. Ich schätze, er ist unterwegs nach Providence.«
    »Meinst du, er ist dort aufgewachsen?«
    »Irgendwo muss er ja

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