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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Euer Ehren. Möge der große Architekt unseres Universums mich auf der Stelle tot umfallen lassen, wenn ich eine Lüge erzähle.‹
     
    Das Urteil in dieser Angelegenheit (wie bei vielen anderen auch) erging gegen Rune, und er wurde in die Zellen abgeführt.
    Wäre dies das Ende der Geschichte, könnte sich das Urteil des Lesers – durchaus verständlich und ganz im Sinne des Gerichts – gegen Rune richten. Doch als – weniger als eine Stunde später – der Wärter Runes Zellentür öffnete, fand er die Zelle leer. Minuten nach dieser Entdeckung traf ein Telegramm aus Rio de Janeiro auf dem Revier ein. Der Absender war Hugo Rune!
    Die Botschaft war ein einfacher Reim, der ungefähr folgendermaßen ging:
     
    Sie suchen hier,
    sie suchen dort,
    die Franzmänner suchen an jedem Ort.
    Ist er im Himmel
    Oder auf dem Mond?
    Der Hugo Rune ist einfach fort.
    Sir John Rimmer,
Das offizielle Hugo-Rune-Handbuch
     
    »Ich bin ruiniert!«, schluchzte Elvis. Er war zusammen mit Rex zu seinem Penthouse zurückgekehrt und hing mit herabhängenden Schultern über seinem Computerterminal. Nach der Autogrammstunde, den langen und komplizierten Lügengeschichten und den dramatischen Verbundenheitsbeschwörungen hatten Rex und der King sich herzlich von Jonathan verabschiedet und waren zu ihrer Heimatbasis gefahren. Elvis war todunglücklich. »Ausgelöscht.«
    »Die halbe Stadt ist ausgelöscht. Dieses Ding frisst alles.«
    »Was zu Hölle hat es eigentlich vor? Und wenn nicht Crawford dahinter steckt, wer dann?«
    »Ich dachte immer, ihr Presleys hättet einen direkten Draht zu Gott? Dieses Ding behauptet, es sei LEGION, um Christi willen! Verzeihung, Sir.« Rex warf einen respektvollen Blick himmelwärts.
    »LEGION? Das ist doch verrückte Scheiße!«
    »Ist es nicht. Denk mal drüber nach. Crawford entwickelt ein Programm, das Magie beherrscht. Er sagt, jemand wäre ihm zuvorgekommen. Ich glaube eigentlich eher, dass irgendjemand oder irgendetwas das Programm von ihm gestohlen hat. Crawford wusste schließlich nicht, dass in der Computermatrix bereits etwas lauerte. Sein Programm hat es reaktiviert. Wiederbelebt, sozusagen.«
    »LEGION?«
    »Nach und nach ergibt alles einen Sinn (ringsum erleichterte Ausrufe, allerdings bemerkte Rex nichts davon). Legion war eine Gruppe von Dämonen. Christus hat sie aus einem Menschen exorziert und in ein gardarenisches Schwein verbannt.«
    »Gute Band«, sagte Elvis. »Die Gardarene Swines, meine ich. Sie haben ein paar von meinen alten Songs gecovert. Ich hab eine CD von ihnen. Ein bisschen avantgardistisch vielleicht, wenn du verstehst, was ich meine. Aber das hier sind schließlich die Neunziger.«
    Rex schüttelte den Kopf. Manchmal brachte Elvis ihn zum Grübeln. Wenn er sich’s recht überlegte, brachte Elvis ihn sogar die meiste Zeit über zum Grübeln. »Die gardarenischen Schweine, die ich meine, waren echte Schweine. Blassrosa Dinger mit vier Beinen und Steckernase…«
    »Kumpel, ich weiß, wie Schweine aussehen.«
    »Diese gardarenischen Schweine sind jedenfalls alle über eine Klippe gesprungen, mit den Dämonen in sich. Als Kind habe ich mich immer gefragt, ob Christus den Schweinehirten vielleicht bestochen hat, aber egal. Die Dämonen sind jedenfalls nicht gestorben. Dämonen können nicht sterben. Was ich sagen will ist, dass sie sich jetzt in der Matrix herumtreiben. Die Matrix ist besessen. Die Dämonen sind es, die Wormwood schützen. Sie haben mich als Wormwoods Versicherungspolice hergebracht. Es passt alles zusammen. Wormwood ist der Schlüssel.«
    »Und ich bin immer noch ruiniert.«
    »Wenigstens weißt du jetzt genau, wer dir das angetan hat.«
    »Aber ich kann ihn nicht einmal umbringen. Nicht, solange du in dieser Zeit bist.«
    »Ja«, stimmte Rex zu. »Was uns mit einem allem Anschein nach unüberwindbaren Problem konfrontiert.«
     
    »Ein allem Anschein nach unüberwindbares Problem«, sagte der Aufseher. »Ein gordischer Knoten, ganz ohne Frage.«
    Byron vollführte einen richtiggehenden Veitstanz vor dem Kurrikulum des Aufsehers. »Ich brauche immer noch meinen lateralen Augmentor. Wer weiß, was dort oben an der Oberfläche vor sich geht, solange der Inter-Rositer außer Betrieb ist.«
    »Ein schwieriges Problem.« Der Aufseher kratzte sich mit einem seiner spindeldürren Finger an der Nase. »Probleme, nichts als Probleme. Das Große Schwungrad läuft nicht von alleine. Sie kümmern sich am besten sogleich darum.«
    »Wenn die Fehlfunktion nicht bald

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