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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hatte.

    Eine Stimme sagte: »Name.« Das Bild verschob sich leicht, als wäre an dieser Stelle etwas herausgeschnitten worden. Als der Mann sprach, bestätigte sich Stacys Vermutung.
    »Sherman Locke«, erklang es in einem sonoren Bariton, der an Tylers Stimme erinnerte, nur dass sie mit dem Alter tiefer geworden war.
    Damit endete das Video abrupt. Stacy schloss die Augen. Sie dachte an das Video mit ihrer gefesselten, bewusstlosen Schwester ein, das sie am Morgen bekommen hatte.
    Sie schüttelte die Erinnerung ab und sah Tyler an. Sie erwartete, dass er vor Wut schäumte.
    »So ein Teufelskerl«, sagte er jedoch mit einem leisen Lachen. »Er wird ihnen das Leben ganz schön schwermachen.«

13. KAPITEL
    Dass Orr nicht auf den Kopf gefallen war, zeigte sich wieder einmal an dem Ort, den er für das Treffen mit Tyler und Stacy ausgewählt hatte, das Baseballstadion Safeco Field. In fünfzehn Minuten würde das Spiel am Mittwochnachmittag beginnen. Vor dem südwestlichen Eingang drängten sich die Besucher, um die Mariners gegen die Angels antreten zu sehen. Straßenverkäufer priesen im Abstand von wenigen Sekunden ihre Programme an, und überall lag der Duft von süßem Popcorn in der Luft. Die schlimmsten Regengüsse waren vorüber, aber das Dach des Stadions von Safeco Field war geschlossen, um die Besucher vor überraschenden Schauern zu schützen.
    Gewöhnlich dauerte die Fahrt vom Anleger zum Stadion eine Minute, aber wegen des hohen Verkehrsaufkommens hatten Tyler und Stacy fünfzehn Minuten gebraucht. Bis Tyler seinen Viper endlich im Parkhaus untergebracht hatte, war es
halb eins. Er kaufte einem Straßenverkäufer Getränke und zwei Hotdogs ab, die sie essen wollten, während sie auf Orr warteten. Hunger hatten sie eigentlich keinen, aber Tyler hatte als Soldat gelernt, dass man besonders dann bei Kräften bleiben muss, wenn man unter Druck steht.
    »Wie sieht Orr eigentlich aus?«, fragte Stacy.
    »Dunkles Haar. Natürliche Bräune. Braune Augen. Ein wenig kleiner als ich. Römische Nase, gebrochen und schief zusammengewachsen. Ihm fehlt die Spitze des linken Zeigefingers. Es laufen hübschere Exemplare herum.«
    »Ich kann es nicht erwarten, ihn kennenzulernen.«
    Zwanzig Minuten vergingen. Sie lehnten sich an die Wand neben der Stadionkasse. Stacy hielt Ausschau in die eine Richtung, Tyler in die andere. Zweimal deutete sie auf Männer, auf die Tylers Beschreibung passte, aber keiner war Orr.
    Auf die Minute pünktlich sah Tyler ihn um die Ecke biegen. In seiner fülligen Jacke und Mariners-Mütze sah er genauso aus, wie Tyler sich erinnerte. Über seiner Schulter hing eine Tasche. Die Hände hatte er in die Hosentaschen gesteckt. Ein Fan wie alle anderen.
    Er kam allein. Einen halben Meter vor Tyler blieb er stehen. Die beiden Männer sahen sich einen Moment lang abschätzend an. Tyler musste sich beherrschen, Orr nicht an die Gurgel zu fahren und seiner selbstgefälligen Miene für immer ein Ende zu machen.
    »Wir sind alleine gekommen«, sagte er.
    »Weiß ich«, grinste Orr. »Ich habe Sie beobachtet. Sie sollten beim Essen wirklich nicht so schlingen.« Er blickte zu Stacy hinüber. »In Wirklichkeit sehen Sie noch viel schärfer aus.«
    »Sie können mich mal.«
    »Das hab ich mir schon lange gewünscht.«
    »Ich schlage Ihnen etwas vor«, sagte Tyler. »Sie lassen meinen
Vater und Stacys Schwester frei, und ich verzichte darauf, Sie umzubringen.«
    »Dieses großzügige Angebot muss ich leider ausschlagen.«
    »Oder vielleicht ein Tauschgeschäft?« Er nickte zwei Streifenpolizisten zu, die auf der Kreuzung den Verkehr regelten. »Ich wette, die beiden Herren würden mir zur Hand gehen.«
    Orr wackelte mit dem Finger. »Sie dürften mich doch mittlerweile gut genug kennen. Ich denke an alles. Sie erinnern sich an die Bombe auf der Fähre? Ich habe zehn Pfund desselben Sprengstoffs unter dieser Jacke. Der Zünder steckt in meiner Tasche. Was dem Lastwagen zugestoßen ist, könnte auch hier passieren, wenn Sie sich eine Dummheit erlauben.«
    Stacy stockte der Atem. Sie ließ ihren Blick über die vielen Eltern mit Kindern schweifen. »Das würden Sie nie tun«, sagte sie.
    »Honey, Sie haben ja keine Ahnung, was ich alles tun würde.«
    »Ich bin ganz Stacys Meinung«, fiel Tyler ein. »Wenn ich eine Sache so minutiös geplant hätte, würde ich doch nicht alles ruinieren.«
    Orr schürzte die Lippen. »Ich kenne Sie nicht sehr gut, Locke, aber ich erkenne bereits Ihre große Schwäche.«
    »Ach

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