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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ja? Und die wäre?«
    »Sie bilden sich ein, jeder Mensch müsste so vernünftig und logisch sein wie Sie.«
    »Und Sie sind es nicht?«
    »Die Tapferen tun, was sie können. Die Verzweifelten, was sie müssen. Die Verrückten, was man am allerwenigsten erwartet. Zu welcher Gruppe gehöre ich wohl?«
    Tyler ließ sich Orrs Bemerkung durch den Kopf gehen. Orr schien nicht auf den Kopf gefallen, sondern bei klarem Verstand und zurechnungsfähig zu sein, trotzdem wollte er, dass sie so
etwas Hanebüchenes wie »die Gabe des Midas« fanden. Tyler wusste wirklich nicht, was er glauben sollte. Dass Orr noch immer die Hand in der Tasche hatte, machte ihn nervös. Ihm blieb also keine Wahl, er musste es beim Status quo belassen.
    »Okay«, lenkte er ein. »Unterhalten wir uns also. Sie haben angeblich einen Beweis dafür, dass es ›die Gabe des Midas‹ tatsächlich gibt?« Es drängte ihn zu erfahren, was Orr unter »Beweis« verstand.
    »Den habe ich«, entgegnete er. »Aber zuerst muss ich Ihnen eine Geschichte erzählen.«
    »Eine Geschichte?«, warf Stacy ein. »Die Geschichte des Midas kennen wir.«
    »Die nicht.«
    »Ich behaupte, dass Sie uns auf eine sinnlose Suche schicken wollen«, fuhr Stacy fort, ohne auf seinen Einwand einzugehen. »›Die Gabe des Midas‹ gibt es nicht.«
    »In diesem Punkt muss ich Ihnen leider widersprechen, und ich sage Ihnen auch gleich warum. Weil ich die Sache selbst erlebt habe.«
    Tyler prustete los. »Sie haben gesehen, wie sich etwas in Gold verwandelte? Ich meine, Sie haben den alten König persönlich kennengelernt?«
    »In gewisser Weise, ja.«
    »Wie das?«
    Orr nahm seinen Matchbeutel von der Schulter und legte ihn behutsam auf den Boden. So wie er in sich zusammensackte, hatte Tyler das Gefühl, dass der Gegenstand darin kaum größer als ein kleines Brot war, dafür aber umso schwerer.
    »Ich war neun Jahre alt, da fuhren meine Eltern mit mir nach Italien. Neapel. Wo meine Familie herstammt, falls Sie das noch nicht aufgrund meines Aussehens erraten haben sollten. Dort trieb ich mich die meiste Zeit auf der Straße herum, mit einem
Mädchen namens Gia. Wir machten auch Ausflüge in die Höhlen und ihre Verbindungsstollen, und dabei fanden wir ihn.«
    »In den Stollen?«, hakte Tyler nach.
    »Neapel ist auf Tuffstein errichtet. Die Griechen, die ursprünglichen Erbauer der Stadt, entdeckten, dass Tuff leicht abzubauen ist. Sie schlugen Stollen und Höhlen in den Hang, aus denen sie Baumaterial holten. Sie merkten aber auch, dass sie Zisternen ausheben und mit Aquädukten verbinden konnten, die Wasser in die Stadt brachten. Unter Neapel winden sich viele Kilometer alter Stollen, von denen manche bis auf den heutigen Tag gänzlich unerforscht sind.«
    »Und da unten drin haben Sie den alten König Midas gefunden? «, fragte Stacy mit deutlicher Verachtung in der Stimme.
    Orr nickte. In seinen Augen brannte ein Feuer. »Nie in meinem ganzen Leben werde ich das vergessen. Wir stießen auf eine Kammer, die komplett aus Gold war. In der Mitte stand ein solider Goldwürfel, dessen Kantenlänge zwei Meter betrug. Auf diesem Würfel lag die goldene Statue eines Mädchens. Sie war völlig unversehrt, bis auf eine fehlende Hand.«
    Tyler zweifelte nun nicht mehr daran, dass Orr übergeschnappt war. Warum war er einfach weggegangen, wenn das stimmte? Warum hatte er nicht mit jemandem über seinen Fund gesprochen?
    »Und worin besteht nun der Beweis? Fotos werden Sie vermutlich keine haben.« Und selbst wenn, was besagte das heutzutage schon?
    »Ich habe etwas Besseres. Ich werde es Ihnen zeigen.« Orr wandte sich zu dem Matchbeutel auf dem Boden, nahm ihn auf und reichte ihn Tyler.
    »Seien Sie vorsichtig. Nehmen Sie den Inhalt nicht heraus. Öffnen Sie den Beutel nur, und sehen Sie sich an, was drin ist.«
    Der Beutel war noch schwerer, als Tyler erwartet hatte. Er
legte ihn wieder vorsichtig hin und zog den Reißverschluss auf. Dann hockten er und Stacy sich davor und sahen hinein.
    Anfangs konnten sie nichts erkennen, bis Tyler ihn zum Licht drehte. Er fühlte etwas Weiches und nicht, wie er auf Grund des Gewichts erwartet hatte, etwas Hartes. Aber dann sah er den wolkigen Himmel in einer gelb-metallischen Reflexion. Und er erkannte, was er sah.
    Stacy blieb die Luft weg.
    In dem Verpackungsmaterial aus Schaumstoff ruhte eine goldene Hand.

14. KAPITEL
    Stacy wollte ihren Augen nicht trauen. Die goldene Hand hörte am Handgelenk auf, und sie war nicht massiv.
    Tyler hob sie ein paar

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