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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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nicht viel größer als sie selbst.
    »Was ist?«, fragte sie durch die geschlossene Tür. »Ms. Benedict, ich bin Detective Wilson von der Polizei in Arlington. Ich muss Sie sprechen.«
    »Können Sie mir bitte Ihren Ausweis zeigen?« Sie wohnte alleine und war vorsichtig.
    »Selbstverständlich.« Der Ausweis schien ihr in Ordnung zu sein, und sie öffnete die Tür. Plötzlich überkam sie ein Schwächeanfall, und sie musste sich anlehnen. Alles verschwamm ihr vor Augen. Sie konnte es sich nicht leisten, krank zu werden, dachte sie, wenn sie Vorlesungen versäumte, würde ihre Durchschnittsnote darunter leiden.
    »Worum dreht es sich, Detective?« Sie hatte wirklich keine Ahnung, was die Polizei von ihr wollte. Noch nie hatte sie auch nur einen Strafzettel für falsches Parken bekommen.

    Der Mann mit den buschigen, zusammengewachsenen Augenbrauen sah sie undurchdringlich an. »Es geht um Ihre Schwester Stacy.«
    Mit einem Mal war Carol hellwach.
    »Stacy? Ach du liebe Güte! Ist etwas passiert?« Sie hatten noch am Vorabend miteinander telefoniert, und Stacy war gut drauf gewesen.
    »In ihrem Hotel in Seattle ist es zu einer Geiselnahme gekommen. Ich muss Sie zur Station mitnehmen. Von dort aus können wir uns mit der Polizei in Seattle in Verbindung setzen. «
    »Ist sie denn verletzt?«
    »Bisher ist sie noch wohlauf, aber Sie müssen mich begleiten. Was genau los ist, erkläre ich Ihnen unterwegs.«
    »Ja, natürlich.«
    Sie nahm ihre Schlüssel und ihr Telefon, verstaute sie in ihrer Handtasche und sperrte die Tür hinter sich zu. Bei dem Gedanken, dass ihre Schwester mit einer Schusswaffe bedroht wurde, bekam sie heftiges Herzklopfen.
    Auf dem Weg die Treppe hinunter stolperte sie. Der Polizist fing sie auf.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er. »Sie sehen blass aus.«
    »Ich fühle mich nur plötzlich so schrecklich schlapp.« Sie sah immer verschwommener. Wilson führte sie am Arm, und sie war froh darüber, denn ihre Beine gaben erneut nach.
    Er steuerte sie nicht zu einem Zivilfahrzeug der Polizei, sondern zu einem weißen Kastenwagen. Aus der Beifahrerseite sprang ein Mann. Ihr sank das Herz, als sie seine Redskins-Mütze wiedererkannte.
    Bei dem jungen Mann konnte von Schläfrigkeit nicht mehr die Rede sein, er sah sie mit dem starren Blick einer Kobra an, die ihre Beute taxiert.

    Sie holte tief Luft, um zu schreien, aber ihr Begleiter hielt ihr schnell den Mund zu.
    »Sie erinnern sich also an meinen Partner«, sagte er.
    Sie wollte sich wehren, aber ihre Arme und Beine fühlten sich an wie gekochte Spaghetti, und mit jeder Sekunde verdichtete sich der Nebel in ihrem Kopf.
    Der Mann schubste sie in den Kastenwagen und schloss die Tür. Er war noch damit beschäftigt, ihr Arme und Beine zu fesseln, als der andere schon losfuhr. Sie wollte noch einmal um Hilfe rufen, konnte aber nur noch stöhnen. Ihre Zunge schien wie in Sirup gerollt in ihrem Mund zu hängen.
    »Sie haben mir ein Betäubungsmittel gegeben«, lallte sie.
    Der Mann nickte. »In dieser Gegend gibt es so viele Universitäten, da kommt man mühelos an Rohypnol.«
    Rohypnol. Flunies. Die Date-Rape-Droge. Er hatte sie in ihren Kaffee getan.
    »O nein …«
    »Keine Sorge. Deswegen haben wir sie Ihnen nicht gegeben. Wir müssen Sie nur für ein paar Stunden aus dem Weg schaffen, während wir etwas erledigen.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Ihre Schwester soll uns helfen«, sagte Wilson.
    »Was habt ihr mit S-tacy gemacht?« Ihre Zunge war so schwer, dass sie schon nicht mehr richtig sprechen konnte. Sie konnte kaum noch die Augen offen halten.
    »Nichts. Aber falls sie sich weigern sollte, wird sie Grund haben sich zu sorgen, was wir mit Ihnen machen …«
    Wilson redete weiter, aber alles um Carol herum verschwamm. Die Welt versank.

2. KAPITEL
    »Gehen Sie ans Telefon, Dr. Locke. Es bleibt Ihnen nicht mehr viel Zeit.«
    Tyler Locke schielte mit einem Auge auf die SMS und überlegte angestrengt, ob sie ein schlechter Scherz war oder ob man ihm etwas verkaufen wollte. Er war seit zehn Minuten an Bord der Fähre nach Bremerton, die noch fünfzig Minuten bis zu ihrem Ziel unterwegs sein würde, und bereits dreimal hatte sein Handy geklingelt und eine ihm völlig unbekannte Nummer angezeigt. Tyler hatte die Anrufe ignoriert, aber kurz danach war diese SMS gekommen, von einem Absender, den er nicht kannte. Die einzigen Leute, denen er seine Handynummer gegeben hatte, waren in seinem Adressbuch gespeichert. Er antwortete grundsätzlich nicht auf fremde

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