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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wasserdichten Tasche. Den Rest der Beute ließ er auf dem Boot. Lagen die Sachen erst einmal auf dem Meeresboden, würde man keine Spur mehr davon finden. Die Picassos waren zwar wertvoll, aber auch bekannt, daher wäre ihr Verkauf viel zu gefährlich. Er wollte kein Risiko eingehen. Der Schmuck war kein Problem, solange er Gold und Edelsteine einzeln abstieß. Er schätzte den Erlös auf zwei Millionen Pfund. Damit würde er seine Verbindlichkeiten bezahlen und obendrein noch seinen Plan finanzieren können.
    Die goldene Hand und das Manuskript würde er behalten. Er hatte seinen ahnungslosen Komplizen keinen reinen Wein eingeschenkt. Der mittelalterliche Codex, die Kopie einer über zweihundert Jahre vor Christi entstandenen Abhandlung des größten Wissenschaftlers der Antike, war kostbarer als alles andere, was sie gestohlen hatten. Sie war von einem Griechen aus der Stadt Syrakus verfasst. Sein Name war Archimedes. Der Eigentümer konnte keine Ahnung von ihrem Inhalt gehabt haben, sonst hätte er diese Kostbarkeit nie versteigern wollen.
    Orr hingegen wusste nur zu gut, was sie enthielt. Während
sich Russo und Manzini an dem Gold und dem Schmuck aufgegeilt hatten, hatte er die entscheidende Zeile gefunden. Vor einiger Zeit, als der neu entdeckte mittelalterliche Codex für Schlagzeilen gesorgt hatte, war sie durch die Presse gegangen. Für den unbedarften Laien sah sie aus wie eine Reihe willkürlich nebeneinander aufgereihter griechischer Buchstaben.
    ΟΣΤΙΣΚΡΑΤΕΙΤΟΥΤΟΥΤΟΥΓΡΑΜΜΑΤΟΣΚΡΑ ΤΕΙΤΟΥΠΛΟΥΤΟΥΤΟΥΜΙΔΑ.
     
    Orr war jedoch felsenfest davon überzeugt, dass dieser Codex ihm den Weg zu einem Milliardenschatz weisen würde.
    Er stieg in sein Schlauchboot und ruderte, bis er sich in sicherer Entfernung von dem Kajütboot befand. Dann drückte er zum zweiten Mal an jenem Morgen auf den Knopf eines Zünders. Die Sprengladungen rissen den Schiffsrumpf auf. Er blieb so lange in der Nähe, bis das Boot untergegangen war. Während es versank, erstand vor seinem Auge klar und deutlich, als wäre sie auf das Wasser geschrieben, die Übersetzung der Zeile aus dem Codex des Archimedes.
    » Wer über diese Karte verfügt, der verfügt über die Reichtümer des Midas.«

MITTWOCH
DAS TÖDLICHE PUZZLE

1. KAPITEL
    Heute
     
    »Tut mir leid«, rief Carol Benedict und rannte zur Theke des Starbuck-Cafés. »Dieser Kaffee gehört mir.«
    Der Mann hatte bereits den Deckel abgenommen, um den Kaffee zu zuckern. Nach ihrem täglichen Zehn-Kilometer-Lauf war Carol jedoch keineswegs gewillt, tatenlos zuzusehen, wie sich jemand ihren Kaffee krallte.
    Der junge Kerl mit der Redskins-Mütze und dem verpeilten Gesichtsausdruck blickte zuerst auf den Kaffee, dann auf sie.
    »Sicher?«
    Lächelnd entgegnete sie: »Haben Sie einen großen Kaffee Latte mit einem doppelten Espresso bestellt?«
    Mit einem dümmlichen Grinsen schüttelte er den Kopf. »Tut mir leid. Sieben Uhr morgens ist nicht meine Zeit.« Er drückte den Deckel zurück auf den Becher und reichte ihn ihr.
    »Kein Problem«, sagte Carol, öffnete die Tür und trat hinaus in die Hitze.
    Schweißgebadet erreichte sie zehn Minuten später ihre Wohnung. Washington war für seine feuchtheißen Sommer berüchtigt, aber am eigenen Leib hatte sie noch keinen erfahren, da die Seminare für die Studienanfänger in Georgetown stattgefunden hatten. Sie war verblüfft, dass es Mitte Juni so früh am Morgen schon so schwül sein konnte.
    Carol verzichtete gewöhnlich auf das Frühstück, um schlank zu bleiben. Beim Betreten ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung drehte
sie als Erstes die Klimaanlage höher und stellte die Nachrichten an. Den Rest ihres Milchkaffees trank sie, während sie ihre Dehnübungen machte. Sie duschte normalerweise so kalt wie möglich. Heute bekam sie davon jedoch eine Gänsehaut und zitterte. Auch fühlte sich ihr Kopf irgendwie benommen an.
    Sie entschied sich für ein ärmelloses T-Shirt und Shorts und band ihr Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. Für die Uni packte sie noch einen Pulli ein, da die Räume immer zu stark klimatisiert waren.
    Gerade wollte sie in ihre Schuhe schlüpfen, als es an ihre Wohnungstür klopfte. Überrascht stand sie auf und wäre beinahe hingefallen. Sie hielt sich einige Sekunden am Schreibtisch fest. Der Schwindelanfall war zwar noch nicht vorüber, aber sie schaffte es bis zur Tür.
    Wer würde morgens um halb acht davorstehen?
    Durch den Spion sah sie einen untersetzten Mann im Anzug. Er war

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