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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Kühlschrank mit offener Tür. In dem Gerät stand ein durchsichtiger Plastikkanister von der Größe eines Bierfässchens. Er war mit einem grauen Pulver gefüllt. Ein auf dem Fass liegender Gegenstand war verhüllt. An dem Kanister war eine digitale Zeitschaltuhr angebracht. Das Meer war völlig ruhig, aber bei Tyler machten sich unverkennbar Anzeichen von Seekrankheit bemerkbar.
    »Ich höre«, sagte er und zerbrach sich bereits den Kopf, wie er die anderen Passagiere warnen konnte, damit sie sich in den Rettungsbooten in Sicherheit brachten.
    »Das habe ich mir fast gedacht. Sie erkennen eine Bombe auf den ersten Blick. Nur für den Fall, dass Sie es nicht begriffen haben, der Kühlschrank steht in dem Lastwagen, und der ist auf dem Autodeck unter Ihnen. Und rufen Sie ja nicht die Polizei. Ich würde es merken.«
    »Mit dem Sprengstoff hätte man Sie nie an Bord gelassen.«
    »Sie meinen, ich bluffe? Sagen Sie mir, was Sie über binäre Sprengstoffe wissen.«
    Tyler holte tief Luft. »Sie setzen sich aus zwei Bestandteilen zusammen, von denen jeder für sich inaktiv ist, gemischt werden sie hochexplosiv. Man kann sie im Internet kaufen.«
    »Hab ich es nicht gesagt? Sie sind ein kluges Kerlchen. In dem Kühlschrank befinden sich fünfzig Kilo Binärsprengstoff. Das reicht, um ein Loch von zehn Metern in diese Fähre zu reißen und die Hälfte der Autos abzufackeln. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele Überlebende geben würde.«
    »Die Sprengstoffhunde hätte den Lastwagen entdeckt«, wandte Tyler ein.

    »Ich habe dafür gesorgt, dass der Sprengstoff eingeschweißt und der Markierungsstoff nicht zu riechen ist, und ich habe einem arbeitslosen Akademiker dreihundert Dollar gezahlt, damit er den Lastwagen an Bord fährt.«
    »Wenn Sie die Fähre in die Luft jagen wollen, warum warnen Sie mich dann?«
    »Machen Sie die Ohren auf, und Sie erfahren warum. Ich will, dass Sie zu dem Lastwagen gehen. Die Tür ist mit einem Vorhängeschloss gesichert. Der Schlüssel ist hinter dem linken Radkasten festgeklebt. Machen Sie sich gleich auf den Weg, sonst wird diese Fähre Bremerton nie erreichen.«
    Bremerton. Plötzlich schoss Tyler ein entsetzlicher Verdacht durch den Kopf. Der Marinestützpunkt. Dieser Kerl wollte ihn zwingen, den Lastwagen in einen Hafen der U.S. Navy zu fahren. Ein Fahrzeug, an dessen Steuer er saß, würde jederzeit ohne Kontrolle durchgewunken werden.
    »Ich soll also Selbstmordattentäter für Sie spielen?«, spottete Tyler. Er zermarterte sich das Gehirn, wie er den Lastwagen in einen Graben fahren konnte, bevor er den Eingang des Stützpunkts erreicht hatte.
    Der Mann lachte. »Selbstmordattentäter? Voll daneben!«
    »Was wollen Sie denn dann von mir?«
    »Locke, ich will Ihnen Gelegenheit geben, den Helden zu spielen. Die Bombe explodiert in vierundzwanzig Minuten und dreißig Sekunden. Entschärfen Sie sie!«

3. KAPITEL
    Byron Gaul ließ den Blick durch die Lobby des Sheraton streifen. Erleichtert stellte er fest, dass man die Sicherheitsmaßnahmen nicht geändert hatte. In der vergangenen Woche hatte er
sich genauestens mit den Räumlichkeiten des Hotels vertraut gemacht, um auf seinen Auftrag vorbereitet zu sein, aber da das Hotel in Tyson’s Corner, Virginia, also sozusagen vor den Toren Washingtons lag, war nicht auszuschließen, dass man die Sicherheitsvorkehrungen verschärft hatte, besonders da dieses spezielle Gipfeltreffen über unkonventionelle Kampfmittel unter anderem vom Pentagon gesponsert war.
    Zwei Majore näherten sich dem Aufzug, vor dem Gaul wartete. Sie waren ins Gespräch vertieft. Gaul nickte ihnen zu, und sie nickten zurück. Gaul trug eine Class-A-Uniform vom Rang eines Captains und ein Namensschild, auf dem »Wilson« zu lesen war. Die Uniform mit allem Drum und Dran hatte er im Internet erstanden. Bei seiner unterdurchschnittlichen Größe und seinen überdurchschnittlichen Muskelpaketen war es schwierig gewesen, eine zu finden, die saß.
    Er war auf Fragen vorbereitet, aber die Majore setzten ihre Unterhaltung fort und beachteten ihn nicht weiter. Zur Erklärung seiner Anwesenheit hatte er sich Folgendes zurechtgelegt: Er war der Verbindungsmann von Weaver Solution, einer der vielen hundert Thinktanks in der Stadt Washington, und er nahm an dem Gipfel teil, um sich über die neuesten Technologien und Taktiken gegen militärische und zivile Ziele zu informieren. Man hielt diese Art von Militärkonferenzen buchstäblich jede Woche in der Hauptstadt ab. Der

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