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Das Mörderschiff

Das Mörderschiff

Titel: Das Mörderschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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wurde.
    »Unsere Freunde sind zu Hause«, sagte Tim Hutchinson. Wir hatten Dubh Sgeir von Süden her umkreist, dicht an der südlichen Küste von Loch Houron, und kamen jetzt schnell mit der Flut bei abgestellten Maschinen in einer von Osten nach Norden führenden Richtung vorwärts, an dem kleinen Hafen von Dubh Sgeir vorbei. »Sie hatten recht, Calvert, sie bereiten sich darauf vor, im Mondlicht abzuhauen.«
    »Calvert hat meistens recht«, erwiderte Onkel Arthur mit einer Stimme, die besagte: ›Hat er ja alles bei mir gelernt.‹ – »Und nun, mein Junge?«
    Der Nebel war jetzt weniger dicht, so daß eine Sichtweite von etwa hundert Metern bestand. Ich sah auf den Lichtstrahl, der an der Stelle hervorschien, wo die Türen des Bootshauses in der Mitte nicht ganz fest schlossen.
    »Also, jetzt geht's los«, sagte ich. Ich wandte mich an Hutchinson. »Die Breite des Decks beträgt knapp fünf Meter, der Eingang zum Hafen ist genau sechs Meter breit. Wir haben keinerlei Zeichen oder Markierungen. Die Flut kommt mit einer Geschwindigkeit von vier Knoten. Glauben Sie wirklich, daß Sie es schaffen – daß Sie die ›Firecrest‹ mit einer Geschwindigkeit von vier bis fünf Knoten in den Hafen bringen können, schnell genug, um anschließend die Türen aufzusprengen, und ohne daß Sie uns beim Hineinfahren auf die Klippen auflaufen lassen?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das festzustellen.« Er drückte auf den Starter, und die vorgewärmte Dieselmaschine sprang sofort an. Durch den Unterwasserauspuff war kaum ein Geräusch wahrzunehmen. Ohne stark zu beschleunigen, drehte er nach Süden, fuhr dann eine Zeitlang westlich, drehte nach Norden, gab Vollgas und steckte sich eine Zigarre an. Das war Tim Hutchinson, der sich aktionsbereit machte. Im Lichtschein, den das Streichholz gab, war das dunkle Gesicht ruhig und nachdenklich. Sonst nichts.
    Über eine Minute lang war überhaupt nichts zu sehen. Nur Dunkelheit und graue Nebelstreifen, die an uns vorbeizogen. Hutchinson steuerte ein paar Grad nordwestlich, um die Flut mit einzukalkulieren. Ganz plötzlich sahen wir es, und es schien genau mit der Strömung der Flut zu stimmen. Das in Form eines T scheinende Licht in der Dunkelheit sprang uns förmlich an. Ich nahm die Maschinenpistole, öffnete die Backbordtür des Steuerhauses, machte sie fest, und dann stand ich da, die Waffe in der Hand, einen Fuß auf Deck, den anderen noch im Steuerhaus. Ich wußte, daß Onkel Arthur in ähnlicher Position auf der Steuerbordseite stand. Wir hatten uns mit dem Rücken so fest gegen den Türrahmen abgestützt wie nur möglich. Wenn die ›Firecrest‹ zum Halten kam, würde es gewiß urplötzlich sein.
    Noch vierzig Meter. Hutchinson verminderte die Geschwindigkeit und steuerte ein wenig nach Backbord. Der Lichtstrahl befand sich jetzt auf unserer Steuerbordseite, war aber in gerader Linie mit unserer Fahrtrichtung. Das dunkle Wasser im Westen schien beinahe phosphorartig mit seinen weißen Schaumkronen. Das war der Punkt, wo die Flut auf das äußere Ende des östlichen Brechers traf. Als die Entfernung noch zwanzig Meter betrug, beschleunigte er wieder, so daß wir genau in der Richtung fuhren, wo die von uns nicht zu erkennenden westlichen Brecher sich befinden mußten. Wir waren viel zu weit nach Backbord abgekommen, und es war unmöglich zu vermeiden, daß wir genau in die Brecher hineinfuhren. Da steuerte Hutchinson plötzlich hart nach Steuerbord, und die Flut stieß uns in die gleiche Richtung. Wir waren im Hafeneingang, und der kostbare Anstrich von Onkel Arthurs Boot hatte nicht den kleinsten Kratzer abbekommen. Hutchinson brachte die Maschine auf Leerlauf. Eine Sekunde überlegte ich, ob ich, falls ich bis an mein Lebensende üben würde, jemals ein Schiff so manövrieren könnte. Aber ich wußte verdammt genau, daß ich es nie schaffen würde.
    Ich hatte Hutchinson gesagt, daß die Poller sich auf der Steuerbordseite des Bootshauses befanden. Das bedeutete, daß das Tauchboot auf der Seite festgemacht haben würde. Er manövrierte das Boot durch den winzigen Hafen, auf den jetzt rechts befindlichen Lichtstrahl zu, steuerte dann Backbord, bis wir uns genau auf den Lichtschein hin bewegten, und dann hart Steuerbord. Es war schließlich nicht unsere Absicht, die ›Firecrest‹ gegen die Mauer des Bootshauses laufen zu lassen und sie – und damit auch uns – in die Tiefe zu schicken.
    Unser Auftritt war, wenn man es so nennen kann, sehr eindrucksvoll. Statt daß

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