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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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bildete sich der grüne Flammenschirm. Ida Bozeman versuchte das, was sie ihre »Moleküldisco« nannte, darauf zu richten, aber es war zu spät. Wenn ihr erster Schuss anstelle des Hauses die Wäschespinne getroffen hätte, dann hätte alles anders kommen können … aber er traf sie nicht.
    Die beiden loderten lichterloh. Einen Augenblick später explodierte der Olds, auf den noch drei Raten abzuzahlen waren.
    16
    Die Schreie von Freeman Moss, die gerade in ihren Köpfen nachzulassen begannen, wurden von den Schreien von Andy und Ida Bozeman abgelöst. Newt und Dick warteten mit verzerrten Gesichtern auf ihr Ende.
    Schließlich verstummten auch sie.
    Vor ihnen konnte Dick Allison andere Fahrzeuge sehen, die an beiden Seiten der Route 9 und in der Mitte standen. Frank Spruce lehnte aus der Fahrerkabine seines großen Tanklastwagens und sah drängend zu Newt und Dick. Er/ sie spürte(n) die anderen – alle anderen – auf dieser Straße, auf anderen Straßen; einige standen auf den Wiesen, die sie als Abkürzung benutzt hatten. Alle warteten auf etwas – eine Entscheidung.

    Dick wandte sich an Newt.
    Feuer.
    Ja, Feuer.
    Können wir es löschen?
    Es gab ein kurzes geistiges Schweigen, während Newt darüber nachdachte; Dick konnte spüren, dass er es einfach vergessen und dorthin gehen wollte, wo Gardener war. Was Dick wollte, war nicht kompliziert: Er wollte Gardener die Eingeweide herausreißen.
    Aber das war nicht die Lösung, das wussten sie beide. Alle Schuppen-Leute, sogar Adley, wussten es. Es stand viel auf dem Spiel. Und Dick war davon überzeugt, dass Jim Gardener seine Eingeweide ohnehin verlieren würde, auf die eine oder andere Weise.
    Den Tommyknockers in die Quere zu kommen, empfahl sich nicht. Es machte sie wütend. Das war etwas, was viele Rassen auf anderen Welten schon lange vor den heutigen Festivitäten in Haven herausgefunden hatten.
    Dick und Newt sahen beide zu dem von Bäumen gesäumten Feld, in das Elt Barker geflogen war. Die Gräser und Baumkronen wiegten sich nicht sehr, aber sie wiegten sich eindeutig in einem Wind, der von Ost nach West wehte. Vorerst war es nur eine relativ leichte Brise, aber Dick glaubte, alle Anzeichen dafür zu erkennen, dass sie bald auffrischen würde.
    Ja, wir können das Feuer löschen, antwortete Newt schließlich.
    Das Feuer löschen und den Säufer aufhalten? Meinst du wirklich?
    Wieder eine lange Denkpause, dann folgte von Newt die Antwort, die Dick bereits erwartet hatte.
    Ich weiß nicht, ob wir beides können. Eines oder das andere sicher, aber ob beides, das weiß ich nicht.

    Dann lassen wir das Feuer vorerst brennen wir
lassen es brennen ja gut
dem Schiff passiert nichts dem Schiff
kann nichts passieren und der Wind wie der Wind weht
    Sie sahen einander grinsend an, während ihre Gedanken in einem Augenblick vollkommener Harmonie zusammenkamen – eine Stimme, ein Verstand.
    Das Feuer wird zwischen ihm und dem Schiff sein. Er wird nicht zum Schiff kommen können!
    Auf den Straßen und den Wiesen entspannten sich die Leute, die auf dieser Gemeinschaftsleitung mithörten, ein wenig. Er kann nicht zum Schiff kommen.
    Ist er immer noch im Schuppen?
    Ja.
    Newt wandte sein verwirrtes, besorgtes Gesicht zu Dick.
    Was zum Teufel treibt er da drinnen? Macht er etwas? Etwas, um dem Schiff zu schaden?
    Eine Pause, dann Dicks Stimme, nicht nur zu Newt Berringer, sondern zu allen Schuppen-Leuten, deutlich und befehlend:
    VERNETZT EURE GEDANKEN. VERNETZT EURE GEDANKEN MIT UNSEREN. ALLE, DIE ES KÖNNEN. VERNETZT EURE GEDANKEN MIT UNSEREN UND LAUSCHT. LAUSCHT NACH GARDENER. LAUSCHT!
    Sie lauschten. Sie lauschten in der heißen Sommerstille des frühen Nachmittags. Zwei oder drei Hügel weiter stiegen die ersten Rauchwolken zum Himmel empor.
    17
    Gardener spürte, wie sie horchten. Es war ein schrecklich krabbelndes Gefühl auf der Oberfläche seines Gehirns. Es war zwar lächerlich, aber es passierte. Er dachte: Jetzt weiß ich, wie einer Straßenlaterne zumute sein muss, um die eine Menge Motten schwirren.
    Der alte Mann bewegte sich in seinem Tank und versuchte, Augenkontakt mit Gardener herzustellen. Was ihm mit den Augen misslang, schaffte sein Geist. Gardener blickte zu ihm auf.
    Schon gut, mein Sohn. Sie wollen wissen, was du vorhast, vergiss sie einfach. Es schadet ja nichts, wenn sie es herausfinden. Vielleicht ist es sogar nützlich. Könnte sie verlangsamen. Gönn ihnen die Entspannung. Ihnen liegt nichts an David, nur an ihrem verdammten Schiff. Jetzt

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