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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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sie drehte konstant am Seil.
    Stirb, du Drecksau, stirb!
    Sie konnte nicht aufhören. Ihre Armmuskeln spannten sich an, die Adern traten dick hervor und sie drehte die Schlaufe bis zur Ekstase. Nummer zweiundzwanzig klopfte auf das Holz. Erst einmal, dann ein weiteres Mal und danach ohne Unterbrechung, bis seine Hand schlaff herunterhing.
    Die Lautsprecher knackten und Lady brüllte: »Lass ihn sofort los, Diana! Hörst du nicht? Verdammt! Dimitri!«
    Diana achtete nicht auf Ladys verzweifelte Rufe. »Krepier endlich!«, schrie sie, stemmte sich mit einem Fuß gegen den Holzstamm und zog am Seil. Sein Körper zuckte, das Röcheln erstarb. Plötzlich war es mucksmäuschenstill im Raum.
    Diana ließ los, stellte sich vor den Mann, sah ihm ins Gesicht und warf den Kopf in den Nacken. Sie lachte wie eine Verrückte und ließ sich zu Boden fallen. Ihr Käufer war tot. Sie hatte ihr eigenes Schicksal in die Hand oder wohl eher in die Schlaufe genommen.
    Eine Tür wurde aufgestoßen, Dimitri und andere Leute griffen nach ihr und brachten sie fort. Wohin? Das interessierte sie nicht. Einzig die Freude darüber, den schmierigen Kerl getötet zu haben, beherrschte sie. Sie hätte nicht geglaubt, dass ein Mord derart befreiend sein konnte. Allmählich verstand sie die Killer, die sie gejagt hatte. Vielleicht war sie ihnen nicht unähnlich …
    Sie führten Diana in eine Zelle voller Fernsehgeräte, die an den Wänden befestigt waren. Ihre Wärme brannte auf Dianas Haut und sie sah sich mit offenstehendem Mund um.
    »Was ist das?«, flüsterte sie.
    Wie auf Knopfdruck erschien Lady. Auf Dutzenden Bildschirmen strahlte ihr Lächeln Diana entgegen.
    »Das, meine Liebe, ist eines unserer Bestrafungszimmer. Du warst sehr unartig.«
    »Ach was!« Diana streckte den vielen Ladys die Zunge raus und drehte sich im Kreis. Sie fühlte sich wie ein kleines Kind, das ihre Mutter veräppeln wollte. »Der hat’s verdient, der Perversling.« Zur Krönung zeigte sie Lady den Mittelfinger.
    »Was dein Käufer für ein Mensch war oder nicht, hast nicht du zu entscheiden. Er war einer unserer besten Kunden und hätte ein rebellisches Mädchen uns nicht abgelenkt, wäre es nicht so weit gekommen.« Sie zwinkerte Diana keck zu. »Scheint dir Spaß gemacht zu haben. Bis jetzt hat keins der Mädchen Vergleichbares gewagt.«
    Markus kam ins Bild und Dianas Magen verkrampfte sich umgehend. Auch ihm zeigte sie den Mittelfinger. »Fickt euch beide.«
    »Später.« Markus strich Lady über die Wange.
    »Ihr widert mich an!«, schrie Diana, setzte sich auf den staubigen Boden und verschränkte die Arme. Mittlerweile war sie sich sicher, nicht mehr Herr der Lage zu sein. Ihr gesunder Menschenverstand entglitt ihr und machte Platz für den Wahnsinn.
    Du wirst verrückt, Diana, altes Mädchen, find dich damit ab, deine Tage sind gezählt. Verabschiede dich vom zivilisierten Leben. Hier herrschen nur Irrsinn und Tod.
    »Ich hab dich unterschätzt«, sagte Markus. »Du bist nicht wie die anderen. Du ergibst dich nicht deinem Schicksal, sondern nimmst es in die Hand.«
    »Hast du das auch schon bemerkt, Schlaumeier?« Sie spuckte gegen einen der Fernseher. Ihr Speichel klebte genau auf Ladys Auge und Diana warf sich lachend auf den Rücken.
    »Wir haben einen neuen Plan, wie wir durch dich noch mehr Geld verdienen können.« Lady lächelte und Diana hätte ihr am liebsten die Zähne ausgeschlagen.
    »Dann schieß mal los.«
    »Alles zu seiner Zeit, meine Süße.« Markus’ Stimme ließ Diana würgen. »Vorher darfst du dir einen kleinen Film ansehen, danach besprechen wir alles andere.«
    Diana setzte sich auf und starrte auf die Bildschirme. Sie rutschte näher, um besser sehen zu können. Eine Frau lag angekettet auf einem Bett in Form eines Herzens. Die rot gestrichenen Wände schmerzten in Dianas Augen. Ein Mann trat ins Bild und die Kamera zoomte an das Gesicht der Frau heran. Erst erkannte Diana sie nicht, dann schoss ihr die Erinnerung schmerzhaft durch die Eingeweide. Jiao!
     
     
     

Kapitel 18
     
    Lukas hatte sich nicht gewehrt, als wir ihn an den Küchenstuhl gefesselt und in der Mitte des Raumes positioniert hatten. Er ließ alles wortlos über sich ergehen. Jetzt saß er wie ein Paket gut verschnürt auf dem Stuhl und strafte uns mit Missachtung. Uns sollte es recht sein.
    Snake hatte für uns in der Küche ein paar Brote vorbereitet, die wir in Windeseile verspeisten, während der Countdown heruntertickte. In einer Minute war es so weit und

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