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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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hielten ihre Waffen bereit. Der eine hob die Axt über den Kopf, bei dem anderen ratterte rauchend die Kettensäge.
    Die Fans, die Voyeure, die Irren konnten sich auf eine wahre Metzelei freuen. Es gab kein Entkommen, keine Chance, den Männern zu entfliehen.
    Drei Auswahlbuttons erschienen. Der Countdown maß dieses Mal nur dreißig Sekunden. Zerschneiden , zerhacken und erschlagen gab es zur Auswahl. Ich wünschte mir, ich könnte meine Hände um die Hälse der Zuschauer und der Verantwortlichen legen und so lange zudrücken, bis ihre Augen aus den Höhlen traten.
    Deine Gelegenheit kommt morgen, verlass dich drauf  …
    Die Wahl war knapp. Mit zwei Prozent Vorsprung gewann: erschlagen .
    Die Gestalt mit dem Brecheisen machte sich bereit. Es wurde eine Einstellung gewählt, in der man den Schlächter von vorne und das Opfer von hinten sah. Er näherte sich Angela, hob aber nicht die Waffe, sondern legte sie auf den Boden! Was ging da vor? Er zog die Handschuhe aus. Feingliedrige Finger kamen zum Vorschein, sie griffen ans untere Ende der Latexmaske und zogen sie langsam hoch. Erst fielen rote Strähnen heraus, dann sah ich einen sinnlichen Mund, und als der Schlächter die Maske endgültig abzog, blieb mir fast das Herz stehen.
     
     

Kapitel 19
     
    Diana warf die Maske fort, zog sich den Schutzanzug aus und nahm wieder das Brecheisen in die Hand. Der kalte Stahl verlieh ihr ein Gefühl von Macht. Sie schaltete alle Gewissensbisse und ihr schreiendes Unterbewusstsein aus. Jetzt galt es: Die Frau oder Diana. Nur eine von ihnen konnte überleben. Ob sie den Versprechungen von Markus und Lady glauben konnte, wusste sie nicht, aber sie hoffte es.
    »Mach zwei Monate die Shows mit und du darfst gehen«, hatten sie ihr gesagt. »Vielleicht musst du ein paar Menschen umbringen, aber was ist das schon gegen dein eigenes Leben? Falls du dich weigerst, ergeht’s dir wie Jiao«
    Lady hatte gekichert und hinzugefügt: »Die Leute werden mit Hingabe tausend Euro mehr pro Show zahlen, wenn sie wissen, dass eine Polizistin aus Deutschland an der Hatz teilnimmt. Du wirst sehen. Das bringt uns mehr ein als die Auktionen und so passiert dir auch nichts. Du bist der Schlächter, nicht das Opferlamm. Na, was meinst du?«
    Diana hatte bloß stumpf genickt. Die Vorstellung, lebend hier rauszukommen und in der Zeit keinen weiteren Kunden ausgeliefert zu sein, ließen sie diese Entscheidung treffen. Dafür musst DU töten … leben oder sterben, Diana, altes Haus, was wählst du?
    Sie hatte nicht lange gezögert; Mitleid für das Opfer empfand sie nicht. Wieso auch? Hatte jemand mit ihr Mitleid? Vielleicht die Frau, die dort weinend und flehend vor ihr saß? Wusste sie, was Diana bis jetzt alles durchgemacht hatte? Diana biss sich auf die Unterlippe und redete sich ein, dass es die Frau einen Scheiß interessieren würde.
    Sie stellte sich breitbeinig vor sie und hob die Brechstange. Diana meinte zu spüren, wie sich ihre Mundwinkel hochzogen.
    So fühlt sich also ein Mörder kurz vor der Tat  …
    Sie visierte den verschwitzten Kopf an und ließ das Eisen niedersausen. Diana traf genau die Stirn. Haut platzte auf. Blut spritzte und Diana glaubte, etwas knacken zu hören. Die anderen zwei feuerten sie an, gaben ihr die Kraft, erneut zuzuschlagen. Diana traf diesmal die Schläfe und die Frau kippte zur Seite.
    »Stirb!«, schrie sie und hieb immer und immer wieder auf die wehrlose Frau ein. Bluttropfen flogen durch die Luft, abgerissene Haut und Haare blieben am Brecheisen hängen. Ihr Schädelknochen brach und Diana schlug auf das weiche Hirn ein. Niemand stoppte sie, niemand sagte mehr etwas. Die anderen beiden sahen zu und applaudierten zaghaft.
    Diana fühlte sich wie im Rausch. Erst als nur noch ein Haufen Brei vom Kopf der Frau übrig war, hielt sie inne. Sie verdrängte den Gedanken, dass sie soeben einen Menschen totgeschlagen hatte. Sie dachte daran, der Freiheit einen Schritt näher gekommen zu sein, nicht an die Kameras, nicht an den Matsch zu ihren Füßen, sondern nur an sich, an sich und Tomas  …
     
     

Kapitel 20
     
    Ich konnte es nicht glauben. Meine Gehirnwindungen wehrten sich mit allen Kräften. Meine Augen ließen die Bilder nicht zu einem werden, schafften keine Verknüpfung zu dem Menschen, den ich liebte.
    Der Bildschirm wurde schwarz und ein Text erschien: Wenn ihr weitere Vorstellungen mit der deutschen Kriminalkommissarin Diana Balke sehen wollt, müsst ihr einen Tausender mehr pro Show zahlen, sonst

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