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Das Mordkreuz

Das Mordkreuz

Titel: Das Mordkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Arbeiter nach Gerald Wilde. Er schickte sie ein Stockwerk höher. Da wollte er ihn vor einer Stunde noch gesehen haben. Dort angekommen, tauchten sie in den ohrenbetäubenden Lärm wild gewordener Schlagbohrer und keifender Winkelschleifer ein. Eine normale Unterhaltung war hier nicht möglich. Heinlein nahm einen Arbeiter zur Seite und brüllte ihm ins Ohr, wo sich Wilde befände. Ein Handzeichen musste genügen. Er wies in Richtung Fensterfront, die sich hinter einer Staubwolke befand. Die beiden Kommissare hielten die Luft an und eilten voran, stets auf der Hut, nicht in herumliegende Werkzeuge zu treten.
    Ein Gelbhelm mit blauen Ohrenschützern, der mit einem Bauplan in den Händen am Grat stand, konnte es sein. Heinlein fasste ihn an der Schulter. Als der Mann sich ihm zuwandte,erkannte er, dass es nicht Wilde war. Umgehend deutete er auf die fehlende Schutzausrüstung. Heinlein winkte ab und wies ihn an, ihnen an einen ruhigen Ort zu folgen.
    «Wo können wir Gerald Wilde finden?»
    «Nicht da.»
    «Das sehe ich auch. Wo ist er?»
    «Wollte vor über einer Stunde zurück sein. Seitdem hängt alles an mir. Wenn Sie ihn finden, dann richten Sie ihm aus, dass er hier dringend gebraucht wird.»
    «Haben Sie es auf seinem Handy schon probiert?»
    «Mehrmals. Er geht nicht ran.»
    Heinlein notierte die Nummer und verließ mit Kilian das erste Stockwerk Richtung Ausgang. An der frischen Luft klopften sie ihre Kleidung aus. Der Staub kroch nur widerwillig heraus.
    «Was macht dich so sicher», fragte Kilian, «dass Wilde das nächste Ziel ist?»
    «Das ist nur logisch. Imhof will sich an allen rächen, die an dem Tod Rosie Wildes beteiligt waren. Nach seinem Verständnis handelt es sich jedoch nicht um einen Unfall, sondern um Mord, der von Zinnhobel und Mangel obendrein vertuscht wurde.»
    «Hast du einen Beweis für deine Hypothese?»
    «Du meinst den Mord an Rosie Wilde?»
    «Zum Beispiel.»
    «Gerald Wilde und sein Verhalten sind der lebende Beweis, dass er seine Frau vorsätzlich in den Tod geschickt hat. Wenn wir ihn haben, werden wir ihn darauf festnageln. Doch zuvor müssen wir ihn erst mal finden. Ich fürchte, Imhof war schneller. Ruf Sabine an, und gib eine Fahndung nach den beiden raus. Ein Foto Imhofs sollte sie bei der Marktgemeinde Sommerhausen bekommen.»
    Kilian griff zum Handy, während Heinlein überlegte, was sie noch tun könnten, um Imhof rechtzeitig auf die Spur zukommen. Wenn er seiner bisherigen Vorgehensweise treu blieb, dann würde er erst bei Einbruch der Nacht zuschlagen. Bis dahin war noch genügend Zeit. Doch was machte er mit Wilde so lange?
    In der Öffentlichkeit konnte er sich nicht mit ihm aufhalten. Er brauchte demzufolge ein Versteck, wo er ungestört den Ausgang des Tages abwarten konnte. Und es musste ein Bildstock in der Nähe sein. Welchen würde er wählen? Im Landkreis Würzburg gab es Hunderte davon. Weitere in den angrenzenden Landkreisen wie Kitzingen oder Mainspessart. Das war eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen. So viel Zeit hatten sie nicht.
    Welche Legende musste der Bildstock aufweisen, damit er passend für den Ehefrauenmörder Wilde war?
    Willibald Kremer konnte eine Antwort darauf wissen.
    «Herr Kremer? Heinlein hier», sprach er ins Handy. «Ich brauche dringend Ihre Hilfe.» Heinlein gab ihm die Anforderungen durch, und Kremer versprach sich schnellstens darum zu kümmern. Wie lange er allerdings brauchen würde, konnte er nicht sagen. Heinlein verwies auf die einbrechende Nacht. Das sei die Deadline.
    «Was machen wir bis dahin?», fragte Kilian.
    Heinlein überlegte. Wo könnten sie einen Hinweis auf den Aufenthaltsort von Imhof erhalten? «Lass uns zu seinem Turm fahren.»
    Die letzten Meter ließen sie den Wagen mit ausgeschaltetem Motor rollen und schlichen um den Turm herum. Sie legten das Ohr an Tür und Fenster, doch kein Geräusch wollte die Anwesenheit Imhofs verraten.
    «Dann auf die vorschriftsmäßige Tour», sagte Heinlein und zog seine Waffe. Kilian tat es ihm gleich und betätigte den Türklopfer mit dem Löwenkopf.
    «Imhof», rief Heinlein gegen die Tür an, «öffnen Sie! Polizei.»
    Keine Reaktion, kein Geräusch. Er wiederholte die Aufforderung.
    «Scheint ausgeflogen zu sein», mutmaßte Kilian.
    Heinlein begab sich kurzerhand zu seinem Wagen, öffnete den Kofferraum und förderte ein Stemmeisen zutage.
    «Jetzt auf die brachiale Tour», sagte er und setzte das Eisen zwischen Schloss und Türrahmen. Auf sein Zeichen hin stemmte er sich

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