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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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offensichtlich, dass er noch nicht zu Hause gewesen war, um sich frisch zu machen. Sein Atem stank jedoch inzwischen nach abgestandenem Kaffee statt nach Alkohol.
    »Wenn Sie erlauben, dass ich das sage, Inspector, aber Sie sehen beschissen aus.«
    Der Inspector lächelte. »Danke. Ich hatte noch nicht die Möglichkeit, ein wenig zu schlafen. Ich war die ganze Zeit im Motel und habe die Berge abgesucht.«
    Wayne spürte, wie sein Herz heftig zu pochen begann. Er fragte sich, ob sie die Leichen gefunden hatten. »Also, was kann ich für Sie tun, Inspector?«
    »Sie hatten wirklich Glück«, sagte er und ließ sich auf den Stuhl nieder, der neben dem Bett stand. »Wie wir bereits angenommen hatten, ist die Kugel glatt durchgegangen. Keine zersplitterten Knochen. Die Ärzte glauben nicht, dass es zu einer Infektion kommen wird.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Wayne. »Sie meinen, in einem Monat müsste ich wieder so gut wie neu sein, aber vielleicht dauert es auch ein bisschen länger.«
    »Dann sollten Sie sich ja ausreichend erholen können, wenn Sie einen Monat lang im Bett liegen und sich entspannen«, erwiderte der Inspector.
    »Ja. Ich hoffe aber, dass ich bald wieder arbeiten kann. Ich will einfach was tun, verstehen Sie? Es fehlt mir schon richtig.«
    Der Inspector nickte. »Hatten Sie denn die Möglichkeit, Radio zu hören oder fernzusehen? Es ist natürlich überall in den Nachrichten.«
    »Ich wette, sie können nicht besonders viel berichten. Sie wissen ja nicht, was passiert ist.«
    »Wissen Sie denn, was passiert ist, John?«
    Wayne grinste. »Nicht wirklich.«
    Der Inspector fasste in seine Jackentasche und holte ein Notizbuch und einen Bleistift heraus. »Haben Sie etwas dagegen?«
    Wayne schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht.«
    Der Inspector begann, irgendetwas in sein Notizbuch zu schreiben, seufzte dann jedoch lautstark und kritzelte wie wild darin herum. »Hab den 31. aufgeschrieben anstatt dem Ersten«, erklärte er, während er das korrekte Datum in sein Notizbuch eintrug.
    Wayne lächelte höflich.
    »Also, John. Dann erzählen Sie mir mal, was passiert ist.«
    »Ist das, na ja, fürs Protokoll?«
    Wayne konnte sehen, dass der Inspector allmählich ein bisschen ungeduldig wurde, aber er antwortete trotzdem ganz ruhig. »Ja, John. Das hier ist offiziell. Fürs Protokoll.«
    »Okay. Ich bin über den Maroondah Highway gefahren, das war so gegen … 5.20 Uhr heute Morgen, und plötzlich hab ich über den Bergen diesen mächtigen Lichtschein gesehen, gerade, als ich am Motel vorbeigekommen bin.«
    »Warum sind Sie denn nicht zur nächsten Tankstelle gefahren und haben den Notruf gewählt?«
    »Ich wusste ja nicht, wie weit es bis zur nächsten Telefonzelle oder bis in die nächste Stadt ist, deshalb dachte ich, ich sollte besser nachsehen, ob ich irgendwie helfen kann. Sie wissen schon, jemanden retten, der vom Feuer eingeschlossen wurde oder so. Und dann vom Motel aus die Feuerwehr rufen.«
    »Okay, Sie haben also beschlossen, zum Motel hinaufzufahren. Und was haben Sie gesehen, als Sie dort eingetroffen sind?«
    »Was denken Sie denn? Ich hab gesehen, dass die Hütte in Flammen stand. Ich hab extra weit weg geparkt, vor dem Büro, und bin aus dem Wagen gesprungen.«
    »Und haben Sie zu diesem Zeitpunkt irgendjemand gesehen?«
    Wayne schüttelte den Kopf.
    Der Inspector hörte auf zu schreiben und blickte zu ihm hoch. »Würden Sie bitte immer mit Ja oder Nein antworten, mir zuliebe?«
    »Entschuldigen Sie, Inspector. Nein«, antwortete Wayne. »Zu diesem Zeitpunkt habe ich niemanden gesehen.«
    »Fahren Sie fort«, forderte der Inspector ihn auf.
    »Also, ich bin aus meinem Wagen gesprungen und habe gesehen, dass in einer der Hütten Licht brannte. Ich war auf dem Weg dorthin, als plötzlich zwei Personen herausgerannt kamen. Die Erste war eine sehr große Frau, ich würde schätzen, Mitte bis Ende 30. Die Frau dahinter war älter. Na ja, zuerst dachte ich, es sei ein weiteres Feuer ausgebrochen, aber dann hab ich gesehen, dass die alte Frau eine Waffe in der Hand hielt.«
    »Was? Sie hatte eine Waffe bei sich?«
    »Ja. Und da hab ich auch erst gemerkt, dass die andere Frau wie wild geschrien hat. Ich weiß, dass das albern klingt, aber ich hab sie wirklich nicht gleich gehört. Jedenfalls hab ich mir dann schnell zusammengereimt, dass sie von der alten Frau gejagt wurde.«
    »Und die beiden haben Sie nicht bemerkt?«
    »Nein. Aber Sie dürfen nicht vergessen, dass sich all das innerhalb von

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