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Das Multiversum 1 Zeit

Das Multiversum 1 Zeit

Titel: Das Multiversum 1 Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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der sich in seinem Kopf dreht. Und ich brauche dich.«
    Sie verspürte ein seltsames Schwindelgefühl, und die Farben ver-blassten um sie herum, als ob sie gleich in Ohnmacht fallen wür-de. »Was willst du damit sagen?«
    »Komm mit mir.«
    »Nach Cruithne?«
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    »Es ist die einzige Möglichkeit. Michael hat Angst vor mir. Und erst recht vor Cornelius. Aber du …«
    »Um Gottes willen, ich bin doch gar kein Astronaut. Der Start würde mich schon umbringen.«
    »Nein, würde er nicht. Es ist auch nicht schlimmer als eine Achterbahnfahrt. Und wenn wir erst Mal weg sind, dann sind wir weg. Diese Arschlöcher von der FAA können uns mal im tiefen Raum … Wie dem auch sei, du wirst wenigstens außer Landes sein, wenn sie Anklage erheben.«
    Sie spürte die großen vielfältigen Möglichkeiten der Vergangenheit und Zukunft – für sich selbst, für Malenfant und vielleicht für die ganze Spezies –, die durch diesen Moment strömten, als ob ihr Bewusstsein sich über multiple Realitäten aufgefächert hätte.
    »Du hast Angst, nicht wahr?« fragte sie.
    »Verdammt richtig. Ich habe verdammte Angst. Ich wollte nur die Asteroiden ausbeuten. Und nun das.« Er senkte den Blick und schaute in Michaels runde Augen. »Ich weiß nicht, was, zum Teufel, ich hier überhaupt mache, Emma. Aber ich kann nicht vom Flug zurücktreten. Ich brauche dich bei mir. Bitte.«
    Und nun stürmten die anderen wieder auf Malenfant ein. An erster Stelle Mary Howell mit dem Lamento über ihre FAA-Regula-rien. Cornelius hatte sich einen Kopfhörer aufgesetzt und meldete, dass die Wachen am Tor Mühe hätten, die AEC-Inspektoren zu-rückzuhalten. Und George Hench schaute mit verzerrtem Gesicht auf die Uhr und führte die endlosen Startvorbereitungen durch.
    Michael weinte.
    Howell trat vor. »Finden Sie sich damit ab, Oberst. Sie sind geschlagen.«
    Malenfant schien zu einer Entscheidung zu gelangen. »Natürlich bin ich das. George, schaff sie hier raus. Wir müssen ein Raumschiff fliegen.«
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    George Hench grinste. »Wurde auch Zeit.« Er schlang die starken Arme um Howell und hob sie hoch. Sie keifte empört, trat ihm gegen die Beine und warf den Kopf zurück. Es gelang ihr zwar, ihm den Kopfhörer herunterzuschlagen, doch er trug sie einfach aus dem Raum und schlug die Tür zu.
    Emma schaute Malenfant ernst an. »Malenfant, hast du überhaupt eine Vorstellung …?«
    »Genug«, sagte George. »Ihr könnt im Weltraum diskutieren.
    Verschwindet endlich. Ich kümmere mich um den Rest.«
    Malenfant packte George an der massigen Schulter. »Danke, mein Freund.«
    George schob ihn weg. »Schick mir eine Ansichtskarte von Alca-traz.« Er schnappte sich eine andere Sprechgarnitur und schrie die Techniker an den improvisierten Konsolen an.
    Malenfant drehte sich zu Emma um. Er nahm ihre Hand und drückte sie unmerklich.
    Wie in Trance folgte sie ihm, wie sie ihm immer gefolgt war und wie sie ihm immer folgen würde.
    Als sie aus dem Blockhaus ins Grau der MojaveDämmerung traten, hörte sie Schreie und ein entferntes Knattern.
    Schüsse.
    Art Morris:
    Der Rusty bewährte sich prächtig. Auf asphaltierten Straßen erreichte er eine Spitzengeschwindigkeit von hundertzwanzig Kilometern pro Stunde und vielleicht siebzig auf jedem anderen Untergrund, von Sanddünen bis Morast. Und er saß in einer keramikbe-schichteten Schale aus einem Kohlenstoffaser-Verbundwerkstoff, der kleinkalibrige Geschosse abhielt. Art musste nicht viel mehr tun, als zu zielen und zu feuern.
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    Er raste mit Karacho auf den Zaun zu. Im Infrarot-Sichtgerät sah er, dass Sicherheitspersonal von innen auf den Zaun zulief und in die Richtung wies, aus der er kam. Dann hauten sie ab.
    Er lachte.
    Er traf auf den Zaun und spürte es kaum, als er ihn durchbrach.
    Wachen stoben vor ihm auseinander. Er hörte, wie Kugeln von der Panzerung abprallten. Er drückte auf den Zündknopf und warf den Diesel an; es hatte keinen Sinn mehr, lautlos zu fahren.
    Der Motor heulte auf, und er schoss mit einem Hochgefühl vorwärts.
    »Schau, was du getan hast, Malenfant!«
    Er sah die Startrampe vor sich und den Booster, der wie ein Turm in Disneyland strahlte. Er trat aufs Gaspedal und raste darauf zu.
    Emma Stoney:
    Emma hatte das Gefühl, dass die Zeit ihre Kontinuität verlor und sich zu einem Sturm aus unzusammenhängenden, akausalen Ereignissen auflöste. Sie ließ das über sich ergehen und sich von Malenfant und seinen Leuten hierhin und dorthin führen. Sie schrien und rannten und zogen sie

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