Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Multiversum 1 Zeit

Das Multiversum 1 Zeit

Titel: Das Multiversum 1 Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
Vom Netzwerk:
sie nicht auf derselben Seite lagen. Und die Räder funktionierten unabhängig voneinander; der Rusty hatte die Wendigkeit einer Ballerina.
330
    Und das Beste war, wenn er den Generator abschaltete und auf Batterie weiterfuhr, ertönte kein Motorengeräusch. Es wurden auch keine Abgase ausgestoßen, die den Wärmesensoren, die diese Kameraden am Zaun verteilt hatten, seinen Standort verraten hätten.
    Art liebte Rusty. Aber er gehörte natürlich nicht ihm. Das einzige persönliche Element, das Art sich gestattete, war das Foto von seiner Tochter Leanne, das am Armaturenbrett haftete.
    Den Rusty hatte er sich eigens zu diesem Zweck von seinem guten Freund Willy Butts ausgeliehen, der noch immer im Marine Corps diente. Arts erster Gedanke war gewesen, direkt aufs Gelän-de zu fahren und drauflos zu ballern, aber Willy hatte ihm das ausgeredet. Du wirst gar nicht erst durchs Tor kommen, Mann. Denk doch mal nach. Und dann wärst du immer noch ein paar Meilen von der Rakete entfernt. Was du brauchst, ist ein kleiner Transport. Überlass das mal mir …
    Und Willy, wie das so seine Art war, hatte es geschafft. Und hier war nun Art, und dort war die Rakete, die auf ihn wartete.
    Er drückte die Zündtaste. Der Motor des Rusty sprang mit einem fast unhörbaren Hüsteln an. Er rollte vorwärts, wobei die robuste verstellbare Radaufhängung die Fahrt über den unebenen Boden dämpfte.
    Keine gelben Babies mehr, Malenfant. Er tippte aufs Foto. Sein kleines Mädchen blies die Kerzen ein letztes Mal aus. Art schaltete in den lautlosen Fahrtbetrieb.
    Emma Stoney:
    Mary Howell trat vor. »Das ist doch ein Witz, Malenfant. Ich könnte Sie wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz drankrie-gen, wenn ich nicht schon das hier hätte.« Sie wedelte ihm mit ei-331
    nem Papier vorm Gesicht herum. »Sie haben die Bestimmungen der Bundesluftfahrtbehörde Abschnitte 23, 25, 27, 29 und 31 verletzt, die die Musterzulassung regeln. Ich habe außerdem eindeutige Beweise, dass Ihr Wartungs-Programm nicht den Prozeduren entspricht, die im FAA-Erlass AC 120-17A enthalten sind. Darüber hinaus …«
    Malenfant schaute Howell finster an. »Kongressabgeordnete, das hier hat nichts mit FAA-Bestimmungen oder irgendeinem anderen Scheiß zu tun. Es geht Ihnen nur um die Befriedigung persönlicher Rachegelüste.«
    Der mit einem Kopfhörer bewehrte George Hench wandte sich an Malenfant: »Wenn wir abbrechen wollen, muss ich es jetzt wissen.«
    Der Anblick von Malenfant und Cornelius und einem Kind, um Gottes willen, die mit diesen Raumanzügen ausstaffiert waren – noch dazu vor dem Hintergrund dieser eskalierenden Situation –, brachten bei Emma das Fass zum Überlaufen. »Bist du verrückt geworden, Malenfant?«
    »Wir werden fliegen, Emma. Wir müssen. Es ist unsre Pflicht.«
    »Und was ist mit den vier Astronauten, die wir für viel Geld ausgebildet haben?«
    »Sie haben mich trainiert«, sagte Malenfant lächelnd. Es wirkte sehnsüchtig.
    Cornelius Taine zuckte die Achseln. »Das war der Plan. Wer wäre wohl besser qualifiziert?«
    »Noch so ein Täuschungsmanöver, Malenfant?«
    »Ja … Mit einer Ausnahme. Jay. Das Mädchen. Sie hatte die richtige Ausbildung.«
    »Wofür?«
    »Um sich um Michael zu kümmern.«
332
    George Hench erhielt irgendeine Mitteilung im Kopfhörer. Er schaute Malenfant mit einer Grimasse an. »Es kommen noch mehr Inspektoren.«
    »Wer ist es diesmal?«
    »Atomenergie-Kommission.«
    Howells Blick schoss von George zu Malenfant. »AEC? Was hat die AEC damit zu tun?«
    »Schottisches Uran«, sagte Emma grimmig. »Wenn sie hier sind, wissen sie über alles Bescheid. Wir können froh sein, wenn wir nicht in den Knast wandern.«
    »Aber ich habe keine Wahl.« Malenfant starrte sie an, als ob er sie durch die schiere Stärke seiner Persönlichkeit zwingen wollte, ihm zuzustimmen. »Begreifst du das denn nicht? Ich hatte keine Wahl seit dem Moment, als Cornelius sich Zutritt zu deinem Büro verschafft hat.«
    »Es geht hier nicht mehr um die Ausbeutung der Asteroiden.
    Nicht wahr, Malenfant?«
    »Nein. Es geht darum, was uns auf Cruithne erwartet.«
    Cornelius grinste kalt. »Und wer weiß, was das sein mag? Die Antworten auf alles vielleicht. Den Sinn des Lebens. Wer kann es sagen?«
    »Die Logik meines ganzen Lebens hat mich zu diesem Punkt geführt, Emma«, sagte Malenfant verzweifelt. »Ich stecke in der Falle. Und das gilt auch für Michael. Er steckt seit seiner Geburt in der Falle, mit diesem verdammten blauen Kreis,

Weitere Kostenlose Bücher