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Das Multiversum 1 Zeit

Das Multiversum 1 Zeit

Titel: Das Multiversum 1 Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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das Bewusstsein der Sterblichkeit vermittelt.
    Und das möge die Mutter Meer uns verzeihen.
    Danke. Das ist alles.
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Emma Stoney:
    »Die fundamentalen Prinzipien wissenschaftlichen Denkens sind unser Maßstab«, sagte Cornelius Taine. »Kopernikus' Beweis, dass die Erde sich um die Sonne dreht und nicht umgekehrt, hat uns aus dem Mittelpunkt des Universums vertrieben. Seitdem leitet uns das Kopernikanische Weltbild. Wir sehen die Erde nur als einen Stern von Milliarden in der Galaxis.
    Wir erheben nicht den Anspruch auf eine Sonderstellung im Raum. Wieso sollten wir dann erwarten, eine Sonderstellung in der Zeit einzunehmen? Genau diesen Anspruch müssen wir aber erheben, wenn die Menschheit mit ihren begrenzten Mitteln eine Zukunft haben soll. Weil wir in diesem Fall nämlich zu den ersten Menschen gehören müssen, die ihr Leben …«
    »Kommen Sie zur Sache«, sagte Malenfant leise.
    »… In Ordnung. Auf der Grundlage solcher Argumente wird die Menschheit unsrer Ansicht nach in die Katastrophe schlittern. Die vollständige Auslöschung ist nur noch eine Frage der Zeit.
    Wir bezeichnen es als die Carter-Katastrophe.« Emma erschauerte trotz der Hitze des Tages.
    ■
    Malenfant hatte vorgeschlagen, dass sie Cornelius Taines plötzliches Erscheinen in ihrem Leben damit beantworteten, indem sie seine Einladung zum Besuch des New Yorker Hauptquartiers der Eschatology, Inc. annahmen.
    Emma wollte nicht – in ihren Augen hatten sie über viel wichti-gere Dinge zu reden als übers Ende der Welt –, doch Malenfant bestand darauf. Cornelius schien ihn in den Bann geschlagen zu haben. Da waren sie nun: Die drei saßen an einem polierten Tisch 64
    mit kleinen eingearbeiteten Softscreens, an dem zwölf Leute Platz gefunden hätten; und an der Wand glühte grau ein Bildschirm.
    Malenfant nahm ostentativ einen Schluck Bier. »Eschatology«, polterte er. »Das Ende der Welt oder was? Dann erzählen Sie mir mal vom Ende der Welt, Cornelius. Wann und wie?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Cornelius gleichmütig. »Es gibt viele Möglichkeiten. Der Einschlag eines Asteroiden oder Kometen, eines zweiten Dinosaurier-Killers? Ein gigantischer Vulkanausbruch? Ein globaler Atomkrieg wäre nach wie vor denkbar. Oder vielleicht werden wir auch das empfindliche, durch die Biosysteme aufrechterhaltene Gleichgewicht des Erdklimas zerstören … Je mehr wir darüber nachdenken, desto mehr Möglichkeiten finden wir, wie das Universum uns den Garaus machen könnte – ganz zu schweigen von den Mitteln und Wegen, wie wir uns selbst unser Grab schaufeln könnten. Um diese Möglichkeiten zu eruieren, wurde die Eschatology, Inc. gegründet. Diese Art des Denkens ist im Grunde aber nicht neu. Die ultimate Vernichtung der Menschheit zeichnet sich bereits seit der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts ab.«
    »Der Wärmetod«, sagte Malenfant.
    »Ja. Selbst wenn wir die verschiedenen kurzfristigen Risiken überleben, muss die Entropie auf ein Maximum ansteigen. Letzt-endlich müssen die Sterne sterben, das Universum wird sich überall bis auf einen Bruchteil Kelvin über dem absoluten Nullpunkt abkühlen, und es wird nirgends mehr nutzbare Energie geben.«
    »Ich dachte, daraus gebe es einen Ausweg«, sagte Malenfant. »Hat irgendwas mit der Manipulation des ›Big Crunch‹ zu tun. Die Energie eines kollabierenden Universums nutzen, um ewig zu leben.«
    Cornelius lachte. »Es gibt wohl ausgefeilte Modelle, wie wir dem Untergang entrinnen und einen ›Big Crunch‹ überleben könnten.
    Aber sie beruhen allesamt darauf, unsre besten physikalischen The-65
    orien wie die Quantenmechanik und die Relativitätstheorie in Bereiche zu überführen, in denen sie aufgebrochen werden – zum Beispiel die Singularität am Ende eines kollabierenden Universums. Aber wir wissen bereits anhand der kosmologischen Daten, dass uns kein ›Big Crunch‹ bevorsteht. Das Universum wird bis in alle Ewigkeit und grenzenlos expandieren. Der Wärmetod in der einen oder anderen Form scheint unvermeidlich.«
    »Aber bis dahin hätten wir noch Milliarden Jahre«, sagte Malenfant.
    »Mehr noch«, sagte Cornelius. »Ganze Größenordnungen mehr.«
    »Vielleicht sollten wir uns damit begnügen«, sagte Malenfant trocken.
    »Vielleicht. Trotzdem muss der Untergang irgendwann stattfinden. Und die Vorstellung dieser Auslöschung ist erschreckend, wie weit stromabwärts sie auch immer ist.«
    »Falls Sie aber damit Recht haben, was Sie in der Wüste sagten«, gab Emma zu bedenken,

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