Das Multiversum Omnibus
ausgeheckt und sogar vor ihr geheim gehalten hatte.
Wo er nun enttarnt wurde, wer wird die bösen Jungs daran hindern, uns auch Knüppel zwischen die Beine zu werfen, fragte sie sich unbehaglich. Und wenn sie das tun, was wird dann aus Malenfant. Und was wird dann aus mir?
Denn sie wusste, dass sie bereits mit drinsteckte: dass sie Malenfant folgen würde, wohin auch immer sein neuester Traum ihn führte – ob zum Guten oder zum Schlechten. Was bin ich doch für eine irre Zische, sagte sie sich und beschloss bei dieser Gelegenheit, sich mehr Zeit für ihre E-Therapeuten zu nehmen.
Hench schwadronierte über Raketen und Ingenieursprojekte. Aus irgendeinem Grund dachte sie an Cornelius Taine, seine kalten Augen und die ominösen Warnungen vor der Zukunft.
»… Malenfant?«
40
»Ja?«
»Was tust du in Key Largo?«
Spaiz Kadette:
> Kopieren und verteilen.
> Das ist eine unglaubliche Nachricht. Nach der ganzen Bericht-erstattung über das Wochenende gibt es wohl keine einzige Menschenseele auf dem Planeten mehr, die nicht wüste, wer Reid Malenfant ist und was er draußen in der Mojave-Wüste tut.
> Natürlich schreien die notorischen Querulanten wieder Zeter und Mordio und beklagen sich darüber, dass Oberst Malenfant außerhalb des Gesetzes stünde, dass er die Umwelt verschmutze oder in irgendeiner anderen Hinsicht unverantwortlich hande-le.
> Und es geht auch wieder der Gestank der Heuchelei und Ver-wesung vom aufgedunsenen Kadaver der NASA, unsrer Welt-raumbehörde, aus – der Behörde, die das alles schon vor Jahrzehnten für uns hätte tun müssen.
> Und nun zur Sache.
> Nach einer eilig einberufenen Versammlung in Hollywood, CA, ist eine neue Gesellschaft mit der vorläufigen Bezeichnung ›Flying Mountain Society‹ gegründet worden. Wenn Sie beitreten möchten, kostet dies 500 Dollar oder den entsprechenden Betrag in einer Fremdwährung.
> Für diese Investition bekommen Sie keine Informationen, Bro-schüren oder Mitglieder-Services. Wir drucken keine Hochglanz-magazine und unterhalten auch keine Vertriebsorganisation. Wir haben überhaupt keine Vollzeit-Mitarbeiter. Weil wir kein neuer NASA-Booster-Club sind, bekommen Sie auch keine schönen Bilder von Raumschiffen, die niemals gebaut werden. Alles, was 41
Sie bekommen, ist die Garantie, dass wir Ihr Geld nicht vergeuden.
> FMS ist nicht die einzige Weltraum-Organisation, aber sie besteht nur zu dem Zweck, uns Zugang zum Weltraum zu verschaffen.
> Und darauf kommt es an: Schließen Sie sich uns nicht an, wenn Sie kein hart arbeitender Mensch sind. Schließen Sie sich uns nicht an, wenn Sie Oberst Malenfants Ziel, noch zu unsren Lebzeiten eine Weltraum-Industrie zu entwickeln, nicht unterstützen und nicht bereit sind, daran mitzuarbeiten.
> Wir würden es überhaupt vorziehen, wenn Sie sich uns nicht anschließen würden. Wir würden es vorziehen, wenn Sie selbst einen Ortsverein gründen würden, der mit der Gesellschaft verbunden ist und von der wir hoffen, dass sie sich zu einer globalen Dachorganisation von Interessengruppen und Aktivisten entwickelt.
> Sie können ohne großen Aufwand anfangen. Sie können anfangen, indem Sie die Schulen mit Bildern von Asteroiden bombardieren. Sie können anfangen, indem Sie in die Mojave-Wüste rausfahren, die Ärmel hochkrempeln und Oberst Malenfant auf jede Art und Weise helfen, in der Sie ihm nützen.
> Es steckt kein Körnchen Wahrheit in den Gerüchten, die von Teilen der Medien kolportiert werden, wonach die Flying Mountain Society in irgendeiner Art und Weise mit der Bootstrap Inc.
oder einer ihrer Tochtergesellschaften zusammenhinge oder von ihnen finanziert würde, als, Zitat: ›Eine Propaganda-Aktion‹. Dies ist eine böswillige, falsche Tatsachenbehauptung, die von Oberst Malenfants Konkurrenten in die Welt gesetzt wurde.
> Wenn Sie bei uns mitarbeiten wollen, antworten Sie auf diese Nachricht. Noch besser, Sie machen sich gleich an die Arbeit …
42
Maura Della:
Offenes Journal. 3. September 2010.
Es war kurz nach der Visite in Malenfants Versuchsanlage in der Mojave-Wüste, als die Nachricht über Bootstraps wahre Absichten veröffentlicht wurde – das heißt die Montage eines privaten Schwerlast-Trägersystems mit Space Shuttle-Technik, um eine Art Bergbau-Mission zu einem Asteroiden zu entsenden.
Ich weiß nicht, ob Cornelius Taine irgendetwas damit zu tun hatte. Vermutlich ja, denn es diente den Zwecken seiner halbseide-nen Organisation. Allerdings war es auch nicht
Weitere Kostenlose Bücher