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Das Multiversum Omnibus

Das Multiversum Omnibus

Titel: Das Multiversum Omnibus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Ende der Welt, Botschaften aus der Zukunft … Sie hatte das Gefühl, dass diese Leute nicht nur hoch intelligente Kinder suchten, sondern nach noch etwas ganz anderem.
    Und sie fragte sich, was genau sie hier in Afrika gefunden hatte.
    Sie trat auf den Balkon hinaus.
    Beim Blick zu den Sternen – Michaels Sternen – sah sie, dass sie fern der Heimat war. Sie erkannte den Großen Bären. Doch die aus Kindertagen vertraute Konstellation stand auf dem Kopf, und die Ecksterne wiesen nach unten zum Horizont. Als der Mond aufging, stieg er geradewegs in den Himmel und strebte einen Punkt über ihrem Kopf an. Und nicht nur das, er hing schief; der Kopf des Manns im Mond war nach Norden gerichtet.
    Aber es war überhaupt nicht der Mond, der seine Position verändert hatte; sie selbst hatte die Position verändert, denn sie war um den Planeten herumgeflogen, der ihr damit seine Kugelform offen-bart hatte. Es war eine irreale Vorstellung.
    Ich sollte mehr reisen, sagte sie sich.
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    Wie war es eigentlich möglich, dass ein Kind am Rand des afrikanischen Buschs so bewandert in der Grundlagenphysik war?
    Wenn sie und Malenfant Kinder hätten, sagte sie sich, hätte sie wohl einen besseren Instinkt für die Bewältigung solcher Situatio-nen entwickelt. Aber sie hatte eben keine, und deshalb war die Welt der Kinder, ob behindert oder superintelligent oder normal, ein Buch mit sieben Siegeln für sie.
    … Spontan entfaltete sie die Softscreen und machte sich über die Eigenschaften von Gold kundig.
    Sie lernte, dass relativistische Effekte, die seltsamen und subtilen Auswirkungen sehr hoher Geschwindigkeiten und Energien die Farbe von Gold bestimmten.
    In leichten Elementen umkreisten die Elektronen die Atomkerne mit ein paar hundert Kilometern pro Sekunde – schnell, aber nur ein Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit. Bei Elementen mit schweren Kernen – wie Uran, Blei oder Gold – wurden die Elektronen auf hohe Unterlichtgeschwindigkeiten beschleunigt, und hier kamen dann relativistische Effekte zum Tragen.
    Die meisten Metalle hatten einen silbrigen Glanz. Nicht aber Gold. Das lag an den seltsamen Hochgeschwindigkeits-Phänome-nen, die Michael intuitiv zu erfassen schien – die Zeitdilatations-Effekte der Relativität, die tief in den Goldatomen wirkten.
    Sie nahm den Ring ab und legte ihn vor sich auf den Balkon.
    Die Sterne wurden von seiner verschrammten Oberfläche reflektiert. Sie fragte sich, was Michael wohl gesehen hatte, als er auf den Ring starrte.
    ■
    Als sie in die Staaten zurückkehrte, erfuhr sie, dass Malenfant seinerseits von der Freigabe der Beschleuniger-Projekte erfahren hatte 118
    und dass er sich oben in Fermilab eingeigelt hatte … wo Dan Ystebo fast sofort Ergebnisse vermeldete.
    Sie flog sofort nach Illinois.
    New York Times:
    Eine Grundschule in einem heruntergekommenen Viertel im Herzen von New York City hat etwas hervorgebracht, das sich vielleicht als das bisher spektakulärste Beispiel der jüngsten Welle hochintelligenter Kinder erweisen wird >Hintergrundinfo<.
    Eine Gruppe von Kindern – die im Durchschnitt gerade erst acht Jahre alt sind – scheint hier den Beweis der als Riemann-Hypothese bezeichneten mathematischen Behauptung erbracht zu haben. Sie handelt von der Verteilung der Primzahlen >Details per Mausklick<. An der Hypothese haben sich Generationen von Ma-thematikern die Zähne ausgebissen – und nun hat sie sich einer Schar Kinder nach ein paar Wochen gemeinsamer Arbeit in der Mittagspause erschlossen.
    Das Resultat hat die Menschen je nach Temperament erregt, erschreckt oder erstaunt. Die Kinder an dieser New Yorker Schule sind die ersten, die als potenzielle nationale Ressource die Aufmerksamkeit von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auf sich ziehen.
    Und sie sind auch die ersten, die rund um die Uhr durch bewaffnete Wachen geschützt werden müssen.
    Auf die Nachricht von dieser wundersamen mathematischen Leistung hat die Angst sich herauskristallisiert, die manche Menschen vor diesen Super-Kindern haben. Die Polizei musste eine Men-schenmenge zurückdrängen, die gegen die Schule marschierte: eine Menge, in der sich sogar ein paar Eltern und Geschwister der Kin-119
    der befanden, getrieben von Hass und Furcht und offensichtlich mit bösen Absichten …
    Emma Stoney:
    Fermilab war knapp sechzig Kilometer westlich von Chicago gelegen, nahe einer Stadt namens Batavia. Aus der Luft war Illinois ei-ne riesige Einöde, mit Einsprengseln in Gestalt verloren wirkender

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