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Das Multiversum Omnibus

Das Multiversum Omnibus

Titel: Das Multiversum Omnibus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Technik, Kameras und Maschinen-Intelligenz. Das Schiff führte eine Schule dieser kleinen Geräte für Inspektionen und Reparaturen der Hülle mit.
    Aber die Lebensdauer des kleinen Fluggeräts war begrenzt. Es war nur für den einmaligen Einsatz vorgesehen und auch nur für einen Zweck zu gebrauchen, die Reparatur der Membran – im Gegensatz zu Sheena, die fähig war, viele verschiedene Dinge zu tun.
    Nachdem das Fluggerät den Auftrag ausgeführt und den Brennstoff verbraucht hatte, breitete es die werkzeugbestückten Arme aus und stieß sich mit dem letzten Rest des Brennstoffs vom Schiff ab.
    Sheena hatte gesehen, wie das nutzlos gewordene Fluggerät zu einem von der Sonne angestrahlten Punkt geschrumpft war.
    Sie wusste, dass ihr Schiff ständig leckte, aus winzigen Rissen und mikroskopisch kleinen Löchern. Und alle paar Tage krochen die Wegwerf-Roboter über die Membran, suchten den Ursprung der Dampfwolken und dichteten die Lecks ab, ehe sie sich selbst opferten.
    Das wie ein träger Wal rollende Schiff entfernte sie von der grellen Sonne, und sie schaute wieder in die Dunkelheit, wo sie die Sterne sah.
151
    Die Sterne waren wichtig. Wenn sie sich ihre Positionen ums Schiff eingeprägt hatte, kehrte sie zur Maschinengruppe zurück und betätigte die simplen Bedienungselemente, die Dan ihr bereit-gestellt hatte. Mit diesen Hilfsmitteln war sie in der Lage, ihre Position im All weitaus exakter zu bestimmen, als Dan es von der weit entfernten Erde aus vermocht hätte.
    Dann feuerten die Raketen und sprühten einen Hagelschauer von Abgasteilchen in den Raum. Sie drückten gegen die Flanke des Schiffs wie ein Kalmar, der sich gegen den Bauch eines Wals stemmt. Wellen aus grellem Licht waberten über die Schiffshülle und strahlten die driftenden Algenwolken an, und Sheena spürte die leise Wirkung der Schwerkraft, als die sie umgebenden Wasser-massen sich an der neuen Flugbahn ausrichteten.
    Für Sheena waren die Sterne mehr als bloße Leuchtfeuer. Sheenas Augen hatten hundertmal so viel Rezeptoren wie menschliche Augen, und deshalb sah sie auch hundertmal so viele Sterne.
    Für Sheena war das Universum ein loderndes Sternenmeer. Die Galaxis war ein Riff aus Sternen, das einladend funkelte und glänzte.
    Doch nur Sheena vermochte es zu sehen.
    ■
    Sie kam nur schwer zur Ruhe.
    Sheena war mutterseelenallein. Obwohl sie wusste, dass es hier keine Räuber gab und dass sie so sicher war, wie ein Kalmar nur sein konnte, fand sie keine Ruhe: nicht ohne den vielfachen Schutz der Schule um sie herum, die Warnungen und Wächter.
    Ohne die Schule fehlten ihr natürlich auch die Gesellschaft der Kalmare, die Paarung und das Lernen und die endlosen Tänze im Tageslicht.
152
    Dan hatte eine Art Traumschule für sie geschaffen: funkelnde kalmarähnliche Formen, die um sie herumschwammen und -stoben. Doch die künstlichen Leiber polarisierten das Licht unmerklich falsch, und die Trugschule spendete ihr keinen Trost. Sie wunderte sich über Dans Unaufmerksamkeit.
    Je länger die Mission dauerte, desto größer wurde ihr Verdruss, und die Loyalität gegenüber Dan verrann wie der Sand in einer Sanduhr.
    E-CNN:
    … Wir kommen nun zur Nachricht des Tages zurück, der sich an-bahnenden Krise wegen des illegalen Raketenstarts, den die Firma Bootstrap in ihrer Einrichtung in der Mojave-Wüste durchgeführt hat. Wie sich nämlich herausstellte, haben die Behörden Bootstrap nicht nur die beantragten Genehmigungen verweigert, sondern sie standen auch kurz davor, die Anlage zu schließen. Joe …
    … Danke, Madeleine. Wir wissen nun, dass Cruithne nicht das ursprüngliche Ziel von Reid Malenfants interplanetaren Ambitio-nen war. Ursprünglich hatte er Reinmuth im Visier, einen Asteroiden, der viel metallhaltiger ist als Cruithne. Wieso also Cruithne?
    Wie aus Quellen innerhalb von Bootstrap verlautet, ist Malenfant seit ein paar Monaten davon überzeugt, dass der Weltuntergang bevorstehe. Und diese globale Katastrophe hat irgendetwas mit Cruithne zu tun. Welche Schlüsse sollen wir nun aus der be-merkenswerten Wendung in dieser spektakulären Geschichte ziehen?
    Wir versuchen herauszufinden, ob Malenfants Zukunftsängste einen konkreteren Hintergrund haben als reine Paranoia. Dem Vernehmen nach halten angesehene Wissenschaftler es für eine statistische Tatsache, dass die Welt, und wir mit ihr, in ein paar Jahr-153
    hunderten untergeht. Anscheinend ist das seit den achtziger Jahren in Regierungskreisen bekannt. Die Regierung hat jede

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