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Das Multiversum Omnibus

Das Multiversum Omnibus

Titel: Das Multiversum Omnibus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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gleichen Wahrscheinlichkeit, mit der ich in einer hinreichend großen Menge von Leuten meinen Zwilling finden würde.«
    »Das ist die Grundannahme. Je größer die Übereinstimmung sein soll, desto unwahrscheinlicher wäre sie, und eine umso größere Population von … hmm … Zwillingskandidaten müsste man durchsuchen.«
    »Aber der Grad der Konvergenz zwischen, sagen wir, dem Eiferer-Universum und meinem ist – bezüglich Sprache, Kultur und sogar historischen 511
    Gestalten – doch so gering, dass die Vielfalt der Möglichkeiten wirklich sehr groß sein müsste.«
    »Unendlich«, sagte Mane sanft. »Wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Vielfalt der Universen, durch die wir wandern, fak-tisch unendlich ist.«
    Nemoto ließ das für eine Weile auf sich wirken. »Aber wie groß das Multiversum auch immer ist«, sagte sie dann, »ich will trotzdem wissen, wieso dieser Apparat eines realitäts-wandernden Monds überhaupt ersonnen wurde – und von wem.«
    Manekato musterte Nemoto und wünschte sich, sie könnte den Gesichtsausdruck der kleinen Hominiden besser lesen. »Wieso prä-
    sentierst du mir deine Hypothesen ausgerechnet jetzt?«
    »Weil«, sagte Nemoto, »ich glaube, dass all das, diese großartige Saga der Evolution, bedroht ist.«
    Manekato runzelte die Stirn. »Wegen des Ausfalls der Welten-Maschinen ?«
    »Nein«, sagte Nemoto. »Wegen dir. Und Renemenagota von Rano.«
    Ein Schatten fiel auf Manekatos Gesicht. »Dein Affe könnte Recht haben, Mane. Du solltest auf ihn hören.«
    Es war Ohne-Name. Sie trat vor und latschte achtlos über Nemotos spinnennetzartige Skizzen.
    Emma Stoney:
    Emma hob den Kopf. »Hall-oo! Hall-oo!« Obwohl der Ruf höher tönte als der der Männer, die hauptsächlich auf Streifzüge gingen, hielt sie ihn trotzdem für eine gelungene Imitation der leisen Rufe zurückkehrender Jäger.
    Nach ein paar Minuten hörte sie auch schon ein Antwort-Grunzen und das Rattern schwerer hölzerner Riegel, die zurückgescho-ben wurden.
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    Alles oder nichts, sagte sie sich. Malenfant – oder den Tod.
    Als das schwere Tor knarrend aufschwang, warf sie sich mit einem Schrei dagegen. Mit der geringen Körpermasse bewirkte sie zwar nicht viel. Aber die Hams folgten ihrem Beispiel und machten dabei einen Lärm wie ein Auto, das einen Baum rammte. Das zerberstende Tor wurde zurückgeschleudert, und sie hörte ein Schmerzensgeheul.
    Die Hams stürmten vor. Es waren Leute im Innenhof, Frauen und Kinder. Als drei große Hams sich mit Gebrüll auf sie stürzten, rannten sie schreiend davon.
    Emma sondierte die Lage. Sie sah eine Ansammlung primitiver Adobe-Hütten, dieses massive kapellenartige Gebäude in der Mitte, einen Boden, der von Füßen festgestampft und mit Unrat und Abfällen übersät war. Es roch nach Kot und Urin.
    Nun flog die Tür zu einem der Gebäude auf. Männer quollen heraus und zogen sich im Laufen an. Emma erhaschte im Innern des düsteren, verräucherten Baus einen Blick auf nackte Läufer-Frauen. Ein paar von ihnen trugen Karikaturen von Kleidern, andere lagen auf Betten und Tischen, auf dem Rücken und dem Bauch, die Beine gespreizt und an den Knöcheln gefesselt.
    Die Männer schnappten sich Spieße, Knüppel und Bögen und rannten heulend auf Abel zu. Mit einem Freudenschrei nahm Abel sie in Empfang. Er schlug die Knüppel zur Seite, als ob sie Zweige in Kinderhand wären. Er packte zwei Eiferer im Genick, hob sie hoch und schlug die Köpfe zusammen, wobei ein Geräusch wie von zerbrechenden Eiern ertönte.
    Doch nun hatten die Bogenschützen die Waffen in Anschlag gebracht und schossen. Emma ging hinter Abels breitem Rücken in Deckung, wofür sie sich selbst verachtete. Sie hörte, wie Pfeile mit einem fiesen Geräusch sich in Abels Brust bohrten. Er fiel auf die Knie, und Blut quoll ihm aus dem Mund.
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    Die Bogenschützen versuchten hektisch, den nächsten Pfeil auf-zulegen. Mary stürzte sich mit fliegenden Fäusten auf sie.
    Emma packte Joshua am Arm. »Malenfant! Schnell, Joshua. Malenfant – wo?«
    Statt zu antworten rannte er auf das kapellenartige Zentral-Ge-bäude zu. Emma berührte wie um Entschuldigung heischend Abels Rücken und rannte hinter Joshua auf die Kapelle zu. Sie verspürte einen Adrenalinstoß und kochte vor Wut. Zugleich hatte sie große Angst. Das sollte den Preis besser wert sein, den wir zahlen, Malenfant.
    Manekatopokanemahedo:
    Manekato stand schnell auf. Nemoto floh in die Deckung ihres massigen Körpers. Babo kam

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