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Das Multiversum Omnibus

Das Multiversum Omnibus

Titel: Das Multiversum Omnibus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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so dreckig, dass die Hän-de mit schwarzer Schmiere überzogen waren, als sie sie zurückzog.
    Keine Antwort.
    Im Lichtschein der Fackel sah sie einen dicken hölzernen Riegel, eine kleinere Ausgabe des Bolzens des Festungstors. Sie legte die Hand auf den Riegel und hielt für einen Herzschlag inne. Sie sagte sich, dass sie absolut keine Ahnung hatte, was auf der anderen Seite der Tür lag. Aber wo du nun schon mal hier bist, Emma.
    Sie zog den Riegel zurück und stieß die Tür auf. Die Fackel hielt sie schützend vor sich.
    Es waren zwei Leute hier drin. Einer saß auf dem Boden und hatte schützend die Arme vor der Brust gekreuzt – nein, eine Sie, denn es war eine Frau in einem langen Kleid von feiner Machart.
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    Trotz des Kleids und des zurückgebundenen Haars wiesen das vorspringende Gesicht und die dicken Brauenwülste sie jedoch als eine Ham aus.
    Der andere war ein Mann. Er trug einen blauen Overall und hatte sich im Dreck zusammengerollt.
    Emma eilte zu ihm und hob vorsichtig seinen Arm, um ihm ins Gesicht zu sehen. »Erkennst du mich? Weißt du, wo du bist? Ach, Malenfant …«
    Er öffnete die Augen, und das Gesicht arbeitete. »Willkommen in der Hölle«, flüsterte er.
    Die Ham-Frau schob die Arme unter Malenfants Achseln und wiegte ihn mit erstaunlicher Zärtlichkeit. Sie sagte, ihr Name sei Julia; obwohl die Aussprache wegen der abweichenden Anatomie des Ham-Gaumens verwaschen war, war ihr Englisch gut modu-liert und deutlich.
    Malenfant lag schlaff und scheinbar leicht wie ein Baby in Julias Armen. Sie kletterten aus dem Loch und gingen in die Kapelle zu-rück.
    Die Eiferer hämmerten noch immer gegen die Tür. Joshua verharrte noch immer in der affenartigen Hocke und hatte den Kopf in den langen Armen vergraben. Er wimmerte, als sei er über seine eigene Tat erschrocken.
    Sanft zog Emma ihm die Arme vom Gesicht weg. Die Wangen waren tränennass. »Keine Zeit«, sagte er. »Mary. Skinnies tun Mary weh. Joshua helfen.«
    Er wiederholte das für eine Minute, die Emma wie eine halbe Ewigkeit erschien, während das Hämmern sich in ein Splittern verwandelte. Und dann explodierte er förmlich.
    Er stand mit einem Brüllen auf. Er rannte zur Tür, trat sie auf und streckte die dicht gedrängte Horde der Eiferer-Männer mit ei-520
    nem Rundumschlag nieder. Er bahnte sich einen Weg nach drau-
    ßen und rief nach Mary.
    Julia folgte ihm mit Malenfant. Emma blieb an ihrer Seite und hielt Malenfants baumelnden Kopf.
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Reid Malenfant:
    »Du warst schon immer ein heidnischer Bastard, Malenfant. Kein Wunder, dass Lobegott dich auf dem Kieker hatte. Ich erinnere mich noch daran, was für ein Krampf das war, als wir uns eine Kirche aussuchen mussten. Obwohl man damals tunlichst mit Re-ligiosität hausieren gehen sollte, wenn man die NASA in der Öffentlichkeit repräsentieren wollte.«
    »Mir hat diese Kapelle in Ellington gefallen. War ziemlich schmucklos für eine katholische Kapelle. Wenigstens hingen nicht lauter blutende Typen an den Wänden. Und die Priesterin, Monica Chaum, hatte mir auch gefallen. Mit der konnte man einen trinken gehen.«
    »Ja, mir hat die Kapelle auch gefallen, Malenfant. Ich empfand sie als tröstlich. Sie war ein Ort der Stille und Besinnlichkeit, wo ich Ruhe vor dem ständig klingelnden Telefon und der ganzen Hektik hatte, wenn du auf dem Orbit warst.«
    »Im Orbit. Aber du hast mir nie davon erzählt.«
    »Es gibt vieles, was du nicht von mir weißt, Malenfant. Ich erinnere mich an einen Weihnachtsabend, als du wieder mal dort oben warst und deinen Verrichtungen nachgegangen bist. An Heilig Abend war ich allein. Ich hatte genug von allem, Malenfant.
    Ich wollte in die Kirche gehen, war aber nicht darauf erpicht, dass die Leute mich anstarrten. Also fragte ich Monica, ob sie mich schon vorher in die Kirche ließ. Sie machte den Organisten ausfin-dig, und sie ging durch die Kirche und zündete alle Kerzen an, wie sie sonst nur in der Christmette angezündet wurden. Und der Organist spielte das Repertoire ab, das für den Gottesdienst vorge-sehen war. Als ich eintrat und sah, dass sie alles nur für mich ar-523
    rangiert hatten – nun, dieser Anblick war mit das Schönste, was ich je gesehen hatte.«
    »Ich erinnere mich an diese Weihnachten. Ich bat Monica, ein Geschenk für dich zu besorgen. Es war ein Kleid, das ich selbst ausgesucht hatte.«
    »Ach, Malenfant. Es war mindestens fünf Nummern zu groß.
    Monica entschuldigte sich dafür; sie hatte es gewusst. Kein Wunder,

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