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Das Multiversum Omnibus

Das Multiversum Omnibus

Titel: Das Multiversum Omnibus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Wutschrei vom Baum herab, riss den Mund auf und entblößte flache Zahnreihen.
    Die Nussknacker-Leute waren von kräftiger Statur und waren im Nahkampf formidable Gegner. Sie stürzte sich auf Schatten.
    Nun griff Streifen ein. Er warf sich mit seinem massigen Körper auf sie und haute sie um. Aber die Nussknacker-Frau schlang die starken Arme um Streifens Körper und drückte zu. Knochen knackten, und er heulte auf.
    Weitere Männer stürzten sich auf die Nussknacker-Frau. Schatten sah, dass ein paar von ihnen eine Erektion hatten. Das war das erste Mal, dass sie Jagd auf die Nussknacker-Leute machten. Die Männer hatten es sich angewöhnt, die Elfen-Frauen aus dem Wald erst zu besteigen, bevor sie sie schlachteten. Vielleicht würde diese Nussknacker-Frau ihnen ein ähnliches Vergnügen bereiten, nachdem sie sie überwältigt hatten.
    Schatten packte das Nussknacker-Kind an seinem dürren Hals und hielt es hoch. Die Beine baumelten, und große Augen in einem rosigen Gesicht schauten Schatten an. Trotzdem war eine Ver-wechslung mit einem Elfen-Kind nicht möglich; die exotischen Knochenkämme auf dem Kopf schlossen das aus.
    Schatten öffnete den Mund und steckte den Kopf des Kinds hinein …
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Manekatopokanemahedo:
    Als die Nussknacker-Mutter um ihr Leben kämpfte und die wild aussehende, geschundene und vernarbte Elfen-Frau das hilflose Kind am Hals packte, hob Manekato den Kopf und stieß ein ge-quältes Brüllen aus.
    Schatten:
    … ein gleißender weißer Lichtblitz zuckte vor ihren Augen herab, und ein brennender Schmerz erfüllte ihren Kopf.
    Als Schatten wieder etwas zu sehen vermochte, lagen die Männer auf dem Boden. Ein paar pressten sich die Hände auf die Augen.
    Sie waren genauso verwirrt und geschockt wie sie. Von der Nussknacker-Mutter und ihrem Kind war nichts mehr zu sehen.
    Die Männer setzten sich auf. Streifen schaute Schatten an. Es gab keine Beute, kein Fleisch. Streifen bleckte die Zähne und knurrte sie an.
    Manekatopokanemahedo:
    Babo berührte Manekato an der Schulter. »Das hättest du nicht tun sollen«, sagte er bedauernd.
    »Die Nussknacker-Frau wusste es, Babo. Sie wusste, welchen Schmerz sie verspüren würde, wenn sie ihr Kind verlöre. Vielleicht wusste sogar das Kind es.«
    »Mane …«
    »Es reicht«, sagte sie. »Es sollen keine Geschöpfe mehr leiden, die wissen, dass sie leiden. Das soll die Zukunft dieses Orts sein.«
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    Eine nach der anderen rappelten die Elfen sich auf. Sie rieben sich die Augen und wankten zur Ebene zurück – alle außer einer; der Frau, die das Kind gefangen hatte. Sie richtete sich auf dem felsigen Hang zu voller Größe auf und schaute argwöhnisch nach oben. Manekato und Babo hatten sich hinter den Bäumen versteckt, zumal die Kreatur sowieso nicht imstande gewesen wäre, einen Kausalzusammenhang zwischen Manekato und ihrer Niederlage abzuleiten. Trotzdem riss die Elfe den Mund auf; braune Zahnstümpfe und ein rosiger Gaumen wurden sichtbar, und sie stieß ein Geheul aus. Dann warf sie mit aller Kraft einen Stein den Abhang hinauf.
    Sie drehte sich um und lief humpelnd davon, wobei die Muskeln angestrengt arbeiteten.
    Manekato schauderte und fragte sich, wodurch dieses Wesen in seinem kurzen harten Leben wohl so verbittert und zornig geworden war.
    Babo ging in die Hocke. »Eine Luft-Wand«, sagte er. »Wir werden eine Luft-Wand errichten, um ungebetene Hominiden und andere Eindringlinge fernzuhalten. Wir werden die Plattform in diesen Bereich verlegen.«
    »Ja …«
    »Kein Blut und keine Schmerzen mehr, Mane.«
    Sie machten kehrt und setzten den Aufstieg zur Kraterwand fort.
    Es dauerte nicht lang, bis sie den Rand des Kraters erreichten.
    Ihr Blick fiel auf ein großes Plateau. Es wehte ein schwacher Wind, der aber ausreichte, Manekatos Gesicht zu kühlen und ihr den Pelz zu zausen. Das Gestein war hier blutrot, wie Basalt oder vielleicht ein verdichteter uralter Sandstein. Das Plateau war unbewachsen und glatt, als ob es mit einer Maschine planiert worden wäre. Außerdem war es mit einer Glasur überzogen, die im trüben Sonnenlicht schimmerte. Es gab hier kaum Staub und nur ein 558
    paar Brocken Gesteinsschutt. Es war, als ob der Krater aufgefüllt worden wäre.
    »Daran erinnere ich mich aber nicht von der Abbildung«, sagte Babo beunruhigt.
    Manekato grub die Finger in seinen pelzbedeckten Nacken. »Offensichtlich unterliegen wir Beschränkungen.«
    »Aber das bedeutet, dass wir ab jetzt nicht mehr wissen, was uns erwartet.«
    »Das macht

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