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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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ob sich Veränderungen feststellen lassen?« erwiderte Fergus.
    Jason musterte ihn mit einem mißtrauischen Blick. »Nun ja, das können wir nicht riskieren, oder? Falls wir das tun, beschleunigen wir nur die Geschwindigkeit, mit der sich der Virus ausbreitet. Und selbst wenn wir es täten, haben wir keine Aufzeichnungen mehr aus dieser Zeit, die wir vergleichen könnten. Diese ganze Sache ist wirklich sehr, sehr seltsam.«
    »Das ist es. Haben Sie das gegenüber jemand anderem erwähnt? Bei den Vorständen, meine ich?«
    »Noch nicht. Ich war gerade auf dem Weg, es Mister Garstang zu berichten.«
    »Ah«, sagte Fergus. »Das ist möglicherweise keine gute Idee.«
    »Oh? Aber ich… ich verstehe nicht warum?«
    »Ich habe dabei an Sie gedacht, mein lieber Jason. Mister Garstang mag vielleicht ein wenig aufgebracht reagieren angesichts der neuen Entwicklung. Er ist ein recht temperamentvoller Bursche. Möglicherweise macht er Sie persönlich für diese Entwicklung verantwortlich.«
    »Was?« brauste Jason Morgawr auf. »Aber… aber ich verstehe nicht, wie er zu dieser Schlußfolgerung gelangen kann!«
    »Das verstehen Sie nicht?« Fergus grinste über das ganze Gesicht. »Besser, Sie halten den Mund, eh?«
    Jason Morgawr setzte sich bedächtig auf Fergus Shamans Schreibtisch. »Ich bin ein ehrgeiziger Mann.«
    »Nehmen Sie augenblicklich Ihren Hintern von meinem Schreibtisch.«
    Jason rührte sich nicht. »Ich sagte, es hat da ein paar überraschende Entwicklungen gegeben. Womit ich mehr als nur eine gemeint habe.«
    Fergus rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her, und Jason fuhr fort: »Während meiner Untersuchungen bin ich auch in den Forschungslaboratorien gewesen. Offensichtlich hat Jovil Jspht diesen Virus dort erschaffen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Also stellte ich ein paar Nachforschungen an, und was glauben Sie, was ich herausgefunden habe?« Fergus schüttelte den Kopf, doch Jason redete weiter. »Ich habe herausgefunden, daß große Geldbeträge der Firma in ein Projekt geflossen sind, das unter Ihrer Federführung entstanden ist. In das Projekt Zeitkohl.«
    »Ojemine«, sagte Fergus Shaman. »Sieht so aus, als wäre das Spiel vorbei.«
    »Sie enttäuschen mich, Mister Shaman. Ich hatte sie wirklich für einen härteren Kämpfer gehalten. Dementis, Unschuldsbeteuerungen, Geschrei, Bestechungsversuche. Sie wissen schon.«
    »Bestechung?«
    »Und was genau hatten Sie im Sinn?« erkundigte sich Jason.
    »Was würden Sie zu einem Posten im mittleren Management sagen?«
    »Ich hatte meine Ziele eigentlich ein wenig höher gesteckt.«
    Fergus Shaman dachte nicht mehr an das Gift, sondern musterte den jungen, hellwachen Phnaarg. »Etwas Derartiges würde sehr viel gegenseitiges Rückenkratzen erfordern, glaube ich.«
     
    »Durch die Zeit?« Mrs. Vrillium spülte Glorias Haar und rieb ihren Rücken mit einem Schwamm ab. »Aber wie ist das nur möglich?«
    »Ich weiß es nicht. Aber es ist dort drin. Im Vinyl. Im Holophon. Und er weiß es ebenfalls.«
    »Jede Wette, daß er uns in diesem Augenblick belauscht.« So gut kannte sie ihn.
    »Dann laß ihn doch.« Gloria spielte mit dem parfümierten Badewasser. »Ich hab’ dir doch gesagt, daß etwas Großes geschehen wird. Irgendwie steht alles miteinander in Verbindung, und er ist verzweifelt.« Sie schrie die letzten Worte förmlich zur Decke hinauf.
    Mrs. Vrilliums Hände begannen zu wandern. »Das mit deinem Bruder tut mir leid«, sagte sie.
    »Das muß dir nicht leid tun. Er war ein kleines gemeines Ärgernis.«
    Mrs. Vrillium stieg aus der Badewanne und hielt Gloria ein Handtuch hin. »Sie ist zu deinem Bruder gegangen, nicht wahr?«
    Gloria fuhr sich mit den Fingern durch das nasse Haar. »Sie ist zu ihm gegangen, ja. Ich weiß es. Und ich weiß, daß sie real ist.«
    »Dann ist jetzt die Zeit der Verzückung gekommen. Die Endzeit.«
    »Jedenfalls sieht alles ganz danach aus.« Gloria ließ das Badetuch von ihren Schultern gleiten. »Dann sollten wir vielleicht die Zeit, die uns noch bleibt, so gut wie möglich nutzen.«
    Die Orchideen auf dem Nachttisch übertrugen die folgende Stunde sexueller Gymnastik an die Betten einer phnaargischen Zuschauerschaft von annähernd dreizehn Milliarden.
     
    Eine Meile unter dem ächzenden Bett von Gloria liebte Glorias Bruder Rex Mundi eine Göttin.

15
    … wohin es alles verschwunden ist? All das viele Geld? In die Stiftung, glaube ich. Sie lag irgendwo in Kalifornien, aber ich weiß nicht mehr so genau

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