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Das mysteriöse Pergament 01 - Begegnungen (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 01 - Begegnungen (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 01 - Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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sind alles andere als sicher“, sagte er, „aber
niemals hätte ich mit so vielen Schlagetots gerechnet, die sich da zusammen
gerauft haben. Naja, Dank Eurer Hilfe sind es jetzt ein paar weniger.“
    „Sie machen es wie die Wölfe“, meinte Sven. „Die rotten sich
im Winter auch zu Rudeln zusammen, um die karge Jahreszeit zu übers-tehen.“
    Ein junger, ebenfalls gut gekleideter Mann trat an die Seite
des Kaufmanns und verbeugte sich ebenfalls höflich. 
    „Das ist mein Sohn Constantin“, sagte der Kaufmann stolz.
Die Ähnlichkeit der Beiden war nicht zu übersehen.
    „Ich kann Euch nicht genug danken, edler Ritter. Ohne Euch
und Euren tapferen Knappen wäre es um uns alle geschehen gewesen.“
    „Sven Erikson von Skaane“, stellte der vierschrötige Ritter
sich vor, „und das ist mein Freund und Kampfgefährte Ritter Conrad von der
Lühe.“
    Der Kaufmann schaute den jungen Ritter erstaunt an, den er
wegen seiner einfachen Kleidung nicht für einen Edelmann gehalten hatte.
    Jetzt verbeugte er sich etwas verlegen auch vor ihm.
„Verzeiht, Herr Ritter. Eure bescheidene Kleidung hat mich einen Moment
getäuscht. Es ist mir eine Ehre.“
    Conrad erwiderte den Gruß höflich.
    Auch der Kaufmannssohn nickte Conrad lächelnd zu. „Deshalb
reitet ihr ein so prächtiges Schlachtross!“, rief er und unterließ es
tunlichst, den braven Braunen des anderen Ritters zu erwähnen, der bestenfalls
als Lasttier oder Zweitpferd auf Reisen taugte.
    Inzwischen war Line zum Wagen hinübergegangen, um die
verwundeten Reisigen zu versorgen. Sie konnte nicht viel mehr machen, als die
Blutungen zu stillen und Verbände anzulegen. Zum Schluss versorgte sie Gunters
Armwunde.
    „Wir sollten zusehen, dass wir so schnell wie möglich
weiterkommen, bevor uns die Dunkelheit überrascht“, drängte schließlich der
Kaufmann. „Darf ich hoffen, dass Ihr mit uns kommen werdet, um Gast in meinem
bescheidenen Haus zu sein?“, fragte er an die Ritter gewandt.
    Eigentlich wollte Conrad so schnell wie möglich die Burg
Breuberg erreichen, aber so wie er jetzt aussah, in der Kleidung eines Bauern,
dazu noch schmutzig und Blut besudelt, würde er keinen guten Eindruck machen.
    Aschaffenburg lag im Norden von Breuberg, keine Tagesreise
entfernt. Es war zwar ein kleiner Umweg, aber von ihrem Standpunkt aus viel
dichter als die Burg. Wenn sie sich beeilten, konnten sie noch vor Toresschluss
die Stadt erreichen.
    „Gegen ein ordentliches Mahl und ein Bad hätte ich jetzt
nichts einzuwenden“, sagte er deshalb und sah Sven zustimmend nicken.
    „Das lässt sich machen“, lachte der Kaufmann, „dann ist das
also abgemacht.“
    Zusammen luden sie die Toten und Verwundeten der
Begleitmannschaft auf den Wagen, der nur halb mit einigen Stoffballen beladen
war.
    Als sie abfahrbereit waren, schaute Conrad sich nach Line
um, die am Wegrand saß und Antonia im Arm wiegte wie ein Kind. Antonia weinte
und wirkte so verletzlich, dass sie ihm Leid tat. In diesem Moment war sie ein
richtiges Mädchen.
    Conrad wunderte sich wieder einmal, wie Antonia sie alle so
lange hatte täuschen können. ‚ Die Menschen sehen immer, was sie sehen
wollen’ , hatte sie nach ihrer Verwandlung gesagt. Da musste er ihr
zustimmen.
    Die beiden Mädchen nahmen auf dem Kaufmannswagen Platz, die
schweren Kaltblüter setzten sich gemächlich in Bewegung und der Wagen ruckelte
los, begleitet von dem Kaufmann, seinem Sohn und den beiden verbliebenen
Waffenknechten. Conrad und Sven schlossen sich an.
    Noch bevor es dämmerte, näherten sie sich der Stadt.
Aschaffenburg hatte vor siebzig Jahren das Stadtrecht erhalten, wie der
redselige Hilbrecht Lauckner den Reisenden erzählte, ein paar Jahre zuvor das
Marktrecht. Seitdem war die Stadt aufgeblüht, zumal sie als Zweitresidenz der
Mainzer Erzbischöfe diente. Stolz wies der Kaufmann auf den hoch aufragenden
Turm der Peterskirche, der weit über die Dächer der Häuser hinausragte. Im
Süden und Westen wurde die Stadt vom Main begrenzt, der einen natürlichen
Schutzwall vor der Stadtmauer bildete, die seinem Lauf folgte.
    Sie überquerten den Fluss über die imposante Holzbrücke, die
direkt am westlichen Stadttor endete. 
    Die Torwächter kannten den Kaufmann und ließen sie nach
Übergabe einiger kleiner Münzen sofort passieren.
    Rumpelnd fuhr der Wagen über das Kopfsteinpflaster des
Marktplatzes und hielt vor einer Toreinfahrt neben einem schmucken
Fachwerkhaus. Der Sohn des Kaufmanns hämmerte mit dem  eisernen

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