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Das Netz der Chozen

Titel: Das Netz der Chozen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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wäre.
    Ich bereitete eine Scanner-Sonde vor und schoß sie auf den Planeten. Verdammt, ich konnte ihm nicht einmal einen Namen geben, das hatten die anderen schon getan. Also ein Stück weniger Unsterblichkeit für den alten Bar Holliday.
    Die Sonde bremste ab, ging auf eine zehntausend Meter hohe Kreisbahn und begann ihre Arbeit. Die optischen Daten waren recht gut, die Vergrößerung exzellent, und ich konnte fast alles, was ich über den Planeten wissen wollte, von meinem Sessel aus feststellen.
    Die Sonde schoß alle drei Sekunden ein Foto, und ich bekam ein ziemlich genaues Bild von dieser Welt. Sie war hübsch, wirkte sogar etwas vertraut. Vier große Kontinentalschollen mit unregelmäßig verlaufenden Küstenlinien, riesige Ozeane, weite Ebenen, die von Seen und Flüssen durchzogen waren, mehrere hohe Bergketten. Ich sah sogar ein paar Vulkane; der Planet war also noch recht lebendig und aktiv.
    Bis jetzt hatte ich noch keine Spur menschlichen Lebens erkennen können, aber das hatte ich auch nicht erwartet. In dieser Phase suchte ich noch nicht nach Menschen, und selbst wenn die Peace Victory bereits seit zwanzig Jahren im Park-Orbit kreiste, konnte es hier noch nicht sehr viele Menschen geben, nur ein paar Gruppen, die noch von den Vorräten des Schiffes lebten, und einige andere, die an den fruchtbarsten Stellen eine Art Überlebens-Ackerbau betreiben mochten.
    Es war warm auf dem Planeten; die Eiskappe des Südpols war ziemlich klein, obwohl die Berechnungen mir sagten, daß es dort Winter sein mußte; im Sommer würde sie wahrscheinlich vollständig abschmelzen. Die Achsenneigung betrug neun Grad, war also nicht ausreichend, um große jahreszeitliche Unterschiede hervorzurufen. Die Berggipfel beider Hemisphären waren mit Schnee bedeckt, er schien aber auf der südlichen Halbkugel etwas stärker zu sein.
    Ich schaltete die Sonde auf das kommerzielle Spektrum und pfiff durch die Zähne. Eine Menge brauchbaren Zeugs da unten im Boden — sie hatten wirklich die Ressourcen für eine nette, gemütliche Welt.
    Dichte Wälder im Norden und Süden, doch ein breites Band zu beiden Seiten des Äquators schien aus tropischer Savanne zu bestehen, die nur von einigen Bergketten unterbrochen wurde.
    Nordpol-Temperatur: — 40 C. Südpol: — 9° C — nicht schlecht.
    Der Äquator war heiß, über 50° C, aber auf den Savannen reichten die Temperaturen nur von zwanzig bis neunundzwanzig Grad. Sehr gut.
    Ich hatte das Land gefunden, in dem Milch und Honig fließen.
    Und sie auch, diese Kommunarden, wie sie sich nannten. Ich versuchte mir vorzustellen, wie sie gelandet waren und erste Entdeckungsreisen unternommen hatten, alles untersuchten, erkannten, was sie hier gefunden hatten und nun daran gingen, ihre perfekte Gesellschaft aufzubauen. Falls sie irgendwelche Götter hatten, so standen sie definitiv auf ihrer Seite.
    Ich nahm eine Aufnahme aus der Mitte der Savanne und vergrößerte sie, bis ich eine Stecknadel auf ihr hätte erkennen können.
    Tiere. Massen von Tieren. Und verdammt unheimlich aussehende Tiere.
    Ich brauchte fast zwei Stunden, um eine wirklich gute Aufnahme von ihnen zu bekommen, scharf und in der richtigen Perspektive, aber als ich sie hatte, traten mir die Augen aus dem Kopf.
    Ich war wirklich ziemlich viel in unbekannten Teilen der Galaxis herumgekommen. Bis jetzt hatte ich keine fremden Zivilisationen oder wirklich intelligente Tierarten entdecken können, doch wo ich Leben in irgendeiner Form fand, war es irgendwie, zumindest rudimentär, logisch. Dieser Planet war so nahe an Terranorm, daß ich fast erwartet hatte, die bekannten Tierarten zu sehen — die meisten der Pflanzen schienen auch Variationen bekannter Typen, wie sie diese Umwelt gemäß den Evolutions-gesetzen hervorbringen würde.
    Aber diese Tiere — sie sahen aus, als wenn sie von einem Komitee entworfen worden wären, dessen Mitglieder sich nicht einig werden konnten, was sie überhaupt machen wollten. Die Kreaturen waren Kompromisse widerstreitender Ansichten.
    Ihre Köpfe waren überentwickelt, aber humanoid, wenn auch grob geschnitten, irgendwie unfertig. Lange, dichte Schnurrbarte reichten fast bis zum Boden. Ihre Ohren — ich hatte mal in einem Zoo Esel gesehen, und das ist die beste Beschreibung, die ich von diesen Ohren geben kann. Sie waren riesig, fast einen Meter hoch, und sie schienen sie unabhängig voneinander um mindestens neunzig Grad drehen zu können. Zwei ziemlich lange Hörner saßen oberhalb der Augen auf

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