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Das Netz Der Grossen Fische

Das Netz Der Grossen Fische

Titel: Das Netz Der Grossen Fische Kostenlos Bücher Online Lesen
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Name die Runde machen, der alle überraschen wird. Nach anfänglicher Verwirrung wird das Parlament ihn unterstützen. Die Stimmen haben wir. Es handelt sich um einen persönlichen Freund, dem ich eine helfende Hand reichen will. Ich nenne dir den Namen nicht, du wirst ihn schon selbst herausfinden. Klar?«
    »Klar.«
    Ein Klopfen an der Tür. Es war Basurto.
    »Das Auto, das Michele zurückbringen soll, ist da«, sagte er hinter der Tür, ohne hereinzukommen.
    Senator Stella erhob sich.
    »Es war mir wirklich ein Vergnügen, dich zu sehen.«
    Sie umarmten sich.
    »Ach ja, ich wollte dir noch etwas sagen. Nimm dich vor Alfio Smecca in Acht. Mir ist da so ein Gerücht zu Ohren gekommen. Anscheinend versucht er an deinem Stuhl zu sägen.«
    »Ich habe bereits herausgefunden, dass …«
    »Und auch vor seiner Frau Giuditta solltest du dich in Acht nehmen.«
    Verdammt! Wie hatte er bloß davon erfahren?
    »Aber vögle sie ruhig weiter, wenn sie dir gefällt.«
    Die unerwartete Vulgarität traf ihn wie ein Faustschlag.
    »Pass nur auf, worüber du mit ihr redest. Vögle sie, und Schluss. Warten wir mal ab, wie sich die Dinge entwickeln, und hinterher kümmern wir uns nötigenfalls um Alfio.«
    »Und ich?«
    Es klang fast wie ein Aufschrei. Senator Stella tätschelte ihm leicht die Wange.
    »Du, mein Sohn, brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    Der Wagen, der ihn zu seinem Residence-Hotel zurückfuhr, war wieder ein völlig normales Auto. Dieses Mal saß ein Mann um die vierzig am Steuer, aber der war genauso stumm wie der auf der Herfahrt.
    Michele hatte das Bedürfnis, sich zu duschen und komplett umzuziehen. Die Begegnungen mit Senator Stella fanden zwar nur selten statt, aber sie ließen ihn jedes Mal in einem Zustand nervöser Erschöpfung zurück.
    Er kam ins Büro, wo sich die Redaktionssitzung in ein babylonisches Sprachengewirr verwandelt hatte.
    »Dürfte ich erfahren, was hier los ist?«, fragte er an Alfio gewandt.
    »Giacomo hat am Spielplatz eine Frau getroffen, die die Entführung praktisch miterlebt hat. Er hat ihre Aussage aufgenommen. Die Frau, die Magda …«
    »… Coneanu heißt, ist Rumänin. Sie arbeitet als Betreuerin bei einem Behinderten«, sagte Giacomo.
    »Diese Magda behauptet, dass das Mädchen, Pinuzza, mit anderen Kindern auf dem Teil des Spielplatzes spielte, der zur Straße hin liegt, während diejenige, die auf das Kind aufpassen sollte, wie heißt sie noch gleich …«
    »Emilia Russo«, sagte Giacomo wieder.
    »… mit anderen Frauen getratscht hat. Plötzlich ging eine gut gekleidete Frau um die fünfzig auf Pinuzza zu, beugte sich zu ihr hinunter und redete mit ihr. Das Mädchen nickte mit dem Kopf, die Frau nahm es auf den Arm und setzte es nach ein paar Schritten in ein Auto, das schon mit offen stehender hinterer Wagentür auf sie wartete.«
    »War das Mädchen verängstigt, hat es geweint?«
    »Nein.«
    »Wann hat Emilia gemerkt, dass das Mädchen nicht mehr da war?«
    »Nach ungefähr fünf Minuten. Sie hat nach ihm gesucht. Da hat die Rumänin ihr erzählt, was sie gesehen hatte.«
    »Und warum ist die Rumänin nicht eingeschritten?«
    »Sie sagt, ihr war nicht klar, dass es sich dabei um eine Entführung gehandelt hatte. Vor allem, weil die Frau, die das Kind mitgenommen hatte, gut angezogen war und Pinuzza ja auch gewissermaßen einverstanden war …«
    »Verstehe. Und was ist der Grund für diese Diskussion hier?«
    »Dass ich behaupte, diese Zeugenaussage bringt überhaupt nichts Neues. Im Gegenteil«, sagte Alfio kategorisch.
    »Und was meinst du, Marcè?«
    »Ich bin der Auffassung, dass man wenigstens irgendeine Andeutung machen muss.«
    »Ich glaube, dass man den gesamten Vorfall bringen muss«, sagte Giacomo ungefragt.
    »Und du, Gilbè?«
    »Ich bin der Ansicht, man sollte vorsichtig vorgehen.«
    »Meiner Meinung nach war eure Diskussion nutzlos. Es wäre riskant, die Nachricht zu bringen. Da hat Alfio recht.«
    »Aber wenn doch die Rumänin …«, platzte Giacomo heraus.
    »Die Rumänin hat nachgeplappert, was du ihr in den Mund gelegt hast.«
    »Ich?!«
    »Jawohl. Das Wort Entführung hast du ihr in den Mund gelegt. Sie hat aber eigentlich gedacht, dass das Mädchen diese Frau kannte. Sie hätte ja eine Verwandte oder eine Freundin der Mutter sein können. Immerhin handelte es sich um eine Frau. Wäre es ein Mann gewesen, hätten wir vielleicht etwas darüber bringen können. Vielleicht hätte die Rumänin dann an einen Pädophilen gedacht. Doch so, wie die

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