Das Neue und seine Feinde - wie Ideen verhindert werden und wie sie sich trotzdem durchsetzen
zu schicken. Die Ergebnisse habe ich in meinen ersten Büchern
Wild Duck
und
E-Man
verwertet und darüber philosophiert, wie sehr wir durch einige Grunddenkweisen geprägt sind. Danach habe ich ein dreibändiges Werk verfasst, das meine Sicht der Philosophie wiedergibt. Ich habe meine Auffassung unter dem Namen
Omnisophie
propagiert. Sie integriert die Auffassung von Freud (regelnder Verstand und Trieb) in die von Jung (praktischer Verstand und Intuition), sodass Menschen dann eben Verstand, Intuition und Trieb in sich wirken haben (drei Varianten, nicht jeweils zwei).
These der Omnisophie
: Es gib hauptsächlich drei verschiedene Denk- oder Handlungsweisen im Menschen, die alle drei in ihm von Geburtan angelegt sind, die aber je nach Mensch verschieden stark benutzt werden. Und das sind diese drei: Jeder Mensch hat einen Verstand, eine Intuition und einen Instinkt. Der Verstand denkt wie ein Computer, ist logisch-analytisch, kennt Regeln und Normen. Die Intuition ist kreativ, ganzheitlich und geleitet durch Prinzipien und Visionen (nicht durch Regeln). Der Instinkt nimmt durch Körperwahrnehmung Impulse auf (wie »Gefahr« oder »Chance«) und reagiert fast unmittelbar mit einer Handlung.
Heute kennen sehr viele Menschen die Vorstellung oder das Mem der »linken und rechten Gehirnhälfte«. In diesem Kontext ist der Verstand in der linken Gehirnhälfte und die Intuition in der rechten. Aber wie Sie vielleicht wissen, gibt es noch viele weitere »Gehirnzellen« im Rückenmark und im Bauch! Die bilden so etwas wie »die dritte Gehirnhälfte«. Wir wissen, dass wir vieles aus dem Bauch heraus entscheiden – ganz spontan. Es ist der Instinkt.
Viele Menschen, vor allem die mehr zwanghaften, die durch das Über-Ich gesteuerten oder die nach Freud »analen Charaktere« verlassen sich auf den Verstand, sie sind Kopfmenschen und unterdrücken die Triebimpulse. Kurz und liebevoller gesehen:
Sie machen alles richtig.
Andere handeln spontan, agieren so, wie es ihnen gerade in den Kopf kommt (als Triebimpuls), sind flexibel, suchen Vorteile, spielen gerne und gehen gerne Risiken ein, wenn sie etwas dafür gewinnen oder einen »Kitzel« erwarten können. Sie handeln vornehmlich aus ihrem Instinkt heraus und legen sofort los, ohne zu viel zu denken. Ich habe sie in meiner Omnisophie die
natürlichen
Menschen genannt. Sie sind durch das Über-Ich, die Gesellschaft oder die Herrschenden nur wenig domestiziert oder gezähmt.
Die dritte Art der Menschen sind die intuitiv am Ganzen Orientierten. Sie sind meist Idealisten. Sie träumen und denken nach, wie etwas im Prinzip sein sollte. Sie haben Visionen und Zukunftsutopien besserer Welten. Ich habe sie in meinem Werk die
wahren
Menschen genannt.
Aus vielen Auswertungen zahlreicher unterschiedlicher Tests, auch meiner Daten von Lesern, kommt zutage, dass sich die richtigen, wahren und natürlichen Menschen in solchen Berufen sammeln, dieihrem Naturell am nächsten kommen. Das ist eigentlich vollkommen klar!
Vielleicht ist Ihnen auch sofort intuitiv klar, dass es vielleicht etwa 40 Prozent richtige »elternartige« Kopfmenschen gibt, vielleicht noch einmal 40 Prozent »handwerkerartig zupackende« Praxismenschen und dann als seltene Spezies noch einmal 20 Prozent »künstlerartige« Weltverbesserer. Diese drei Sorten streiten sich nun in ihren Denkweisen um alles und jedes. Sie erzeugen eine Art Denkbabylon. Das will ich hier kurz thematisieren (und wenn Sie alles haarklein wissen wollen, gibt es in meinen anderen Büchern noch mehr als 2 000 Seiten dazu).
Zunächst eine Kurzbeschreibung von richtigen, wahren und natürlichen Menschen:
Der
analytische Verstand
sitzt quasi »in der linken Gehirnhälfte«. (Das stimmt ungefähr mit den neurologischen Befunden überein, die seit einiger Zeit immer tiefere und leider immer verwirrendere Erkenntnisse ans Licht bringen. Für die Implikationen ist es irrelevant, wo dieser Verstand sitzt, aber es hilft vielen Menschen, sich alles besser vorzustellen.) Die linke Hirnhälfte »denkt« logisch, sequenziell, rational, objektiv und heftet den Blick auf Einzelheiten. Sie lässt sich gut mit der Funktionsweise eines normalen Computers vergleichen, der offensichtlich die gleichen Eigenschaften hat. Computer arbeiten sequenziell Programme ab und haben jede Einzelheit gespeichert. Ihnen fehlt der Blick für das Ganze. Sie »wissen« aber alles über isolierte Details. Ein Computerspeicher ist so wie eine Universitätsbibliothek in Abteilungen,
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