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Das Opfer

Das Opfer

Titel: Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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dafür sorgen, dass der Orden diese Reise bezahlt. «
    »Einverstanden«, nickte Artjom. »Ich werde ihr noch heute einen Flug buchen.«
    Cortes und Jana kamen zusammen herab. Der Hubschrauber hatte die junge Söldnerin auf der Plattform des Schanzenturms abgesetzt.
    »Sie sind doch hoffentlich zufrieden, Kommissar?«, fragte Cortes.
    »Aber gewiss doch. Ihr Honorar wird unverzüglich überwiesen.«
    Cortes überreichte Santiago den Helm des Kriegskommandeurs und die Überreste seines Stabs.
    »Die Humo-Papiere auf seinen Namen habe ich wie vereinbart in seinen Taschen platziert.«
    »Ausgezeichnet.«
    Der Söldner zog Bogdans Ritterkette aus der Tasche und warf sie in den Helm.
    »Wenn ich es recht interpretiere, wollen Sie den Leichnam des Kriegskommandeurs der Polizei übergeben?«
    »Ganz recht«, bestätigte Santiago.
    »Meinen Sie nicht, dass die Konstruktion dort oben für Verwirrung sorgen wird?« Der Söldner zeigte mit der Hand auf den Schanzenturm, auf dem die Ruine des Throns der Kraft ein wahrlich bizarres Bild abgab. »Ein wahnsinniger Mörder würde so etwas doch nie zustande bringen.«
    »Daran habe ich schon gedacht. Der Entsorgungsservice wird sich der Sache annehmen und Bogdans Leichnam mit den entsprechenden Beweisstücken an einen anderen Ort bringen«, erläuterte der Kommissar. »Ach, schau an, da kommen sie ja schon.«
    Neben Santiagos Jaguar hielt ein Lieferwagen mit dem Schriftzug »Internet-Shop www.prodam.ru – Expresszustellung« und aus dem heruntergelassenen Seitenfenster grinste ein Schatyr.
    »Können wir anfangen?«
    »Ja, aber zackzack!« Santiago sah auf die Uhr. »Ich habe nur wenig Zeit.«
    »Kommissar.« Cortes holte einen Gardistenring aus seiner Hosentasche hervor. »Den habe ich von Bogdans Hand abgezogen.«
    »Danke.« Der Naw nahm den Ring und wollte ihn schon in die Tasche stecken, doch der Söldner schüttelte lebhaft mit dem Kopf. »Ist irgendwas Besonderes damit ?«
    »Der Name.«
    Santiago inspizierte die Innenseite des Rings, nickte nachdenklich und steckte ihn in die Tasche.
    »Sie sind wie immer sehr aufmerksam, Cortes. Wo ist übrigens Tapira?«
    »Sie hat den Thron der Kraft verlassen, noch bevor Bogdan getötet wurde. Wir haben sie nicht aufgehalten. «
    »Daran haben Sie recht getan.«
     
    In der letzten Viertelstunde der langwierigen Warterei hatten Kornilow und Schustow geschwiegen. Der vor ihnen geparkte Chevrolet Caravan mit der Satellitenschüssel auf dem Dach war ihnen durchaus aufgefallen, doch wegen des Schriftzugs NTW am Heck beachteten sie ihn nicht weiter. Sie hatten auch den Lieferwagen des Internetshops www.prodam.ru gesehen, der in einem Affenzahn an ihnen vorbeigefahren war. Doch von den Geschehnissen auf dem Anlaufturm der Skisprungschanze hatten sie wegen des Trugbilds nicht das Geringste mitbekommen.
    In die völlige Stille, die im Fahrgastraum des 9er Ladas herrschte, platzte das Schrillen des Mobiltelefons wie die Trompeten von Jericho.
    »Major Kornilow?«
    »Ja.«
    »Wir haben auf einer kleinen Lichtung knapp unterhalb der Skisprungschanze einen Opferstein vorbereitet. Sobald Sie losfahren, ziehen wir unsere Wachen ab, und Sie können in aller Ruhe die Leiche finden.«
    »Was erwartet uns dort?«
    »Genau das, was wir abgesprochen haben. Die Leiche des Mörders und die abgehackten Hände der Opfer.«
    »Gut. Wir sind unterwegs.«
     
    »Was ist denn dort oben passiert?«, erkundigte sich Wowtschik, als er sich neben Kusma an den Zaun stellte.
    »Weiß der Geier«, brummte Gleb und beobachtete stirnrunzelnd die dicke Rauchwolke, die von der Skisprungschanze herabwaberte. »Vielleicht ein Terroranschlag? «
    Die Explosion auf der Sprungschanze hatten alle gehört, die sich zu dem Zeitpunkt auf der Aussichtsplattform aufhielten. Verkäufer, Touristen und einheimische Spaziergänger liefen an der Umzäunung zusammen und spähten neugierig zu dem exponierten Bauwerk. Doch was dort nun eigentlich brannte, konnte niemand sehen. In der Ferne heulten bereits die Sirenen der Feuerwehr.
    »Kolja wollte da rein, um sich das anzusehen«, berichtete Wowtschik, »aber die Tore sind verschlossen. Da hängen dicke Schlösser dran.«
    »Kein Wunder«, kommentierte Kusma, »was soll man auch im September auf einer Skisprungschanze. Und außerdem – wer weiß, ob es dort oben nicht noch einmal knallt ?«
    »Eben, eben. Es ist besser, man wartet auf die Polizei.«
    Kusma schüttelte den Kopf. »Ich mach mich hier lieber vom Acker. Nicht, dass mich die Bullen

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