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Das Opfer

Das Opfer

Titel: Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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ungestörtes Gleichgewicht aufs Gröbste zu erschüttern.
    »Neun Siegel halten die alte Welt zusammen und trennen sie vom Traumarkan . Kraft meines Willens verfüge ich, die neun Siegel des Kleinen Kreises zu öffnen!«
    Weitere neun abgehackte Hände tauchten in dasselbe blassblaue Licht wie die vorhergehenden zwölf. Die geschmolzene Masse von neun schwarzen Perlen versengte den Hals der jungen Frau.
    Bleischwer lastete die purpurschwarze Gewitterwolke über dem Thron der Kraft und ununterbrochen durchzuckten sie nun heftige Blitzentladungen.
    Die Feuerwand um den Runenkreis loderte immer heftiger. Aus den aufgebrochenen Siegeln quoll immer mehr blaues Licht, die Runen leuchteten scharlachrot und ein gewaltiger Strom magischer Energie senkte sich auf Bogdan herab. Die Spitze seines Stabs glühte, bereit, diese gigantischen Kräfte in sich aufzunehmen, und der Kriegskommandeur fühlte sich so stark wie niemals zuvor in seinem Leben.
    Allmächtig!
    Die ganze Welt geriet aus den Fugen, um ihm zu Willen zu sein.
    Die aus den Siegeln flutenden blauen Lichtstrahlen knickten nach innen ab und vereinigten sich über Olga. Der unheildrohende Himmel schien Bogdans Kopf zu berühren. Nun galt es, den Schlusspunkt zu setzen und die entfesselten Elemente zu bündeln. Der Kriegskommandeur le Sta stützte sich auf sein rechtes Knie und erhob den Dolch über der jungen Frau.
    »Unsere Wünsche sind wohlfeil, doch ihre Erfüllung kann Leben kosten. Möge der Tod dieses Opfers der Erfüllung meiner Wünsche dienen. Sein Blut vollendet die Kreise des Traumarkans . Und so möge der Dolch sein Werk verrichten und das Blut des Opfers zum Fließen bringen!«
     
    »Bogdan hebt den Dolch«, verkündete Jana seelenruhig.
    Siebenundvierzig Sekunden waren inzwischen vergangen.
    »Wir sind innerhalb des Runenkreises«, meldete Cortes.
    »Los!!«, kommandierte Santiago.
    Jana eröffnete das Feuer und jagte die schwarzen Kugeln in die glühende Spitze von Bogdans Stab. Wie Santiago es vorhergesagt hatte, benötigte sie acht Treffer. Sie zählte die Schüsse mit. Einen Wimpernschlag, nachdem sie zum achten Mal abgedrückt hatte, zerbarst die Stabspitze und ein grellroter Lichtschein umhüllte den Thron der Kraft.
     
    »Jetzt!«
    Gleichzeitig mit Cortes zerbiss Artjom die Kapsel in seinem Mund. Eine unsichtbare Kraft riss ihn aus seinem Sitz, abermals krachten die Knochen, die Muskeln schienen zu zerreißen und vor den Augen flimmerten bunte Flecken. Die Rückumwandlung erwies sich als nicht weniger schmerzhaft als der Schrumpfungsprozess zuvor.
    Nachdem der Koboldmantel endgültig von seinen Schultern gefallen war, fand sich Artjom ein Stück über dem Boden schwebend wieder, doch dank der vorherigen Instruktionen seines Kompagnons wusste er, was er zu tun hatte. Den Schwung des Sturzes federte er mit einer Hechtrolle ab und zog beim Aufrichten aus der Hocke das Katana aus der Scheide.
    »Cortes, ich bin bereit!«
    »Vorsicht mit dem Schwert, Mann!«
    Überrascht wandte sich Artjom um und sah, dass Cortes nur einen Schritt links von ihm stand. In der einen Hand hielt er seine Gjursa, in der anderen das Basiliskenauge und sondierte die Umgebung.
    Das Gewitter über den Söldnern nahm an Heftigkeit zu, und der Thron der Kraft begann sich buchstäblich zu zersetzen: Aus dem schwarzen Steinboden des Runenkreises wölbten sich zahlreiche Buckel und brachen an mehreren Stellen auf. Die spiralförmig angeordneten Runen glühten genauso wie die aus dem Himmel schießenden Blitze und zerflossen. Bogdan, dem sowohl der Stab als auch der Dolch aus der Hand gefallen waren, kniete wie paralysiert über Olga. Er hatte den Kopf gesenkt, und seine Arme hingen willenlos herab, doch in den Augenschlitzen seines Helms loderte immer noch das rote Feuer.
     
    »Jetzt wird’s brenzlig«, sagte Tamir, der wie gebannt auf seinen Monitor starrte.
    Die Sensoren lieferten ein anschauliches Bild von den kolossalen Energieströmen, die über den Sperlingsbergen tobten. Die vom Kriegskommandeur le Sta entfesselten Kräfte überstiegen das Potenzial jeder Magischen Quelle um ein Vielfaches. Und diese Kräfte waren drauf und dran, sich unkontrolliert zu entladen.
    »Sie haben nur noch wenige Sekunden«, warnte Domingo. »Kommissar, sie haben nur noch wenige Sekunden! «
    »Lenkt mich nicht ab!«
    »Eine hübsche Braut«, urteilte Wowtschik nach kurzem Nachdenken.
    »Schon«, bestätigte Kusma, während er die strahlende Schwarzhaarige in ihrem prächtigen Hochzeitskleid

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