Das Orakel von Atlantis
brachte.
In die Schlucht der stummen Götter!
Und diese Gesichter, die ich um den Würfel herum entdeckte, waren mit denen der stummen Götter identisch.
So schloß sich der Kreis!
Die stummen Götter waren die Todfeinde der Großen Alten, allerdings von ihnen in den langen Schlaf versetzt worden. Sie konnten in den großen Kampf nicht mehr eingreifen, waren zu Zuschauern degradiert worden und starrten nun auf den Würfel.
Wollten sie ihn an sich nehmen?
Arkonada, so hatte ich den Eindruck, war von dem Auftauchen der Götter überrascht worden. Er wußte nicht mehr, wie er den Würfel schützen sollte.
Wie ein Irrwisch tanzte er. Das blaue Licht strahlte auf, verblaßte und drang in die Erde ein, wobei es sie mit seinem blauen Schein ausleuchtete. Über dem Würfel schwebte die schreckliche, uralte Fratze Arkonadas. Ich konnte seinen weit geöffneten Mund erkennen. Er kam mir vor, als wäre ein Schrei auf seinen Lippen erfroren. Der Kampf nahm an Spannung zu. Auch ich konnte mich seiner Faszination nicht entziehen, denn die Kräfte des Guten stoppten ihren Angriff nicht. Sie hatten zu oft aufgegeben, diesmal wollten sie als die großen Sieger vom Platz gehen.
Das Donnern und Krachen vernahm ich nur weit entfernt. Es war ein tiefes Grollen, das mir entgegenschwang, aber es erschienen plötzlich gewaltige Hände im oberen Teil des Bildes. Sie hielten etwas fest, das ich im ersten Moment nicht richtig erkennen konnte.
Dann jedoch schlug mein Herz schneller. Die Augen öffneten sich weit, ich holte stockend Luft, denn ich konnte kaum glauben, was ich da erkannte.
Es waren Steine!
Gewaltige hohe Steine, an dicke Lanzen erinnernd, die von den stummen Göttern gehalten wurden. Und nicht nur das. Sie rammten die Steine plötzlich nach unten.
Ich sah nur die schattenhaften Bewegungen, zuckte zurück und riß unwillkürlich die Hände hoch, denn einer der Steine glühte so stark rot auf, daß er mich blendete.
Aufglühen wie kochendes Blut! Dieser Vergleich fiel mir ein, und der Vergleich stimmte, denn ich hatte die Steine in der Gegenwart schon des öfteren erlebt und auch in Aktion gesehen.
Was da von den stummen Göttern geschleudert wurde und tief in den Boden verankert wurde, waren die Flammenden Steine, die für Myxin und Kara einmal so wertvoll werden sollten.
Vier Steine.
Monolithen!
Unheimlich anzusehen. Gewaltige Denkmäler, angefüllt mit einer kaum zu fassenden Magie, rahmten den Würfel des Unheils jetzt ein, der seine gesamte Kraft befreien mußte, um gegen die andere Magie anzukommen.
Hatte ich ihn bisher nur milchig weiß erlebt, so war Arkonada nun in ihn hineingestiegen. Der Würfel des Unheils hatte eine blaue Farbe bekommen, da er nun fest mit Arkonada verwachsen war. Er wehrte sich gegen die Magie der flaming stones.
Fasziniert schaute ich dem Kampf zu. Ich wußte nicht, wer der Sieger bleiben würde, und konnte nur für die Flammenden Steine hoffen. Meiner Ansicht nach mußte ihre Existenz eine der letzten Taten der stummen Götter gewesen sein. Sie hatten sich danach auch zurückgezogen, ich sah ihre Gesichter nicht mehr, nur noch den Würfel und die Steine.
Nein, noch etwas!
Plötzlich schwebte oberhalb dieser seltsamen Leinwand ein weiterer Stein.
Er allerdings sah schmaler aus, war zudem durchsichtig und leuchtete in einem seltsamen, grünen, gläsernen Ton.
Er rutschte nur allmählich nach unten. Ich erkannte seine Grundfläche und seine Seiten, die nach oben hin schräg zuliefen, damit sie sich treffen konnten.
So entstand ein Dreieck. Aber ein räumliches. Und da gab es nur eins, das ich als räumliches Dreieck anerkannte. Die Pyramide!
Und sie war es auch. Die stummen Götter setzten ihre stärkste Waffe ein. Die Pyramide des Wissens.
Sie fiel nach unten. Nichts hielt sie mehr auf. Und beide, Würfel und Pyramide, prallten zusammen…
***
Ich sah die Szenen auf der Wand, und meine Gedanken beschäftigten sich mit etwas anderem.
Lange lag es zurück Ich sah mich in einem Berg dem Brocken stehen.
Im fernen Germany war es gewesen. Vor mir lag ein Würfel, darin oder darunter ein seltsames Buch. Das Buch der seltsamen Träume.
Und ich erinnerte mich wieder an die Pyramide des Wissens, die mich transportiert hatte, als ich in die Geheimnisse meines Kreuzes eingeweiht wurde.
Hier aber erlebte ich, daß die Pyramide, die Steine und der Würfel in einem ursächlichen Zusammenhang standen, über dessen wahre Verwandtschaft ich weiterhin im unklaren blieb.
Ich konnte
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