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Das Orakel von Margyle

Das Orakel von Margyle

Titel: Das Orakel von Margyle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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vorwerfen. Denn es hat etwas an meinem eigenen Gefühl für mich verändert.”
    “Das darfst du nicht zulassen. Du bist immer noch dieselbe, die, die du immer warst. Derselbe Mensch, der du geblieben wärst, wenn du es nicht herausgefunden hättest. Für jeden, der dich gerne hat, wird es nicht den kleinsten Unterschied machen. Was ist mit deinem Mann … hast du es ihm erzählt?”
    Maura schüttelte den Kopf. “Dir mag es nichts ausmachen, Sorsha. Du kennst mich schon mein ganzes Leben lang, und die Han haben dir nie etwas Schreckliches angetan. Was glaubst du, würde Newlyn empfinden, wenn du es ihm erzähltest?”
    Als ihre Freundin nicht sofort antwortete, sah Maura zu ihr hinüber und bemerkte, dass Sorsha mit besorgt gerunzelter Stirn an ihrer Unterlippe nagte. “Ich verstehe, was du meinst. Vielleicht tätest du besser daran, es geheim zu halten.”
    “Das ist ja die Schwierigkeit.” Maura stopfte den Windwurzbüschel in eine leere Tasche ihres Schultergurts. “Ich weiß nicht, ob ich das kann.”
    Während sie fortfuhr, Kräuter zu sammeln, brach ihre Auseinandersetzung mit Idrygon aus ihr heraus – wie er ihr Geheimnis entdeckt hatte und es jetzt gegen sie ausspielte.
    “Was ich über diesen Mann höre, gefällt mir nicht.” Sorsha ballte die Fäuste. “Und wenn er jeden einzelnen Han eigenhändig aus Umbria geworfen hat, das kümmert mich nicht. Wir wären mit ihm kein bisschen besser dran, oder?”
    “Da täuschst du dich.” Maura stand auf. “Schon bevor das geschah, lag mir nicht viel an ihm. Aber er ist ein Mann, der weiß, wie man handelt.”
    “Vielleicht.” Sorsha klang nicht sehr überzeugt. “Und was wirst du jetzt tun?”
    “Ich muss es Rath natürlich sagen. Am Ende wird jeder es wissen müssen. Ich möchte nur warten und den Zeitpunkt selbst bestimmen.” Sie blickte sich im Garten um. “Ich wünschte, Langbard wäre hier!”
    “Das ist er”, sagte Sorsha. “In dir. Du hast mit ihm das Sterberitual vollzogen. Und selbst wenn du es nicht getan hättest, er hat dich doch all die Jahre unterrichtet.” Seufzend erhob sie sich von ihrem Sitzplatz. “Ich denke, du musst dir jetzt diese Leute im Dorf ansehen mit all ihren Schmerzen und Leiden. Während du fort bist, bereite ich das Abendessen vor. Dann kannst du essen und dich wieder auf den Weg machen. Trotzdem wünschte ich, du würdest länger bleiben.”
    “Ich auch!” Maura legte ihrer Freundin den Arm um die Schulter und zusammen spazierten sie durch die Felder nach Hoghill zurück. “Dieser Besuch war wie ein Stärkungsmittel für mich. Ich komme wieder, sobald ich kann. Ich verspreche es.”
    Maura verbrachte eine arbeitsreiche Stunde in Windleford und tat ihr Bestes, all die kranken Leute zu behandeln. Als sie nach Hoghill zurückkam, fand sie dort eine besorgte Sorsha mit rot geweinten Augen vor. Auf dem Grill verkohlte unterdessen beinahe eine ganze Kette von Würsten.
    “Was ist los?” Maura schnappte sich eine Gabel und drehte die Würste um. “Den Kindern ist doch nichts passiert, oder?”
    “Noch nicht.” Sorsha ließ ein lautes Schniefen hören. “Aber es könnte sein, wenn ihr Vater nicht zur Vernunft kommt!”
    “Wieso? Was ist mit Newlyn?”
    “Ein Anfall von Dummheit!”, heulte Sorsha los. “Gerade kam er aus der Scheune hereingestürmt und verkündete, dass er vorhat, gegen die Han zu kämpfen. Er will mir überhaupt nicht zuhören!”
    “Es tut mir leid, Sorsha.” Newlyn trat aus der Tür, die zu den Schlafzimmern führte. Er war reisefertig gekleidet. “Als es noch keine Hoffnung gab, die Han jemals loszuwerden, gab ich mich damit zufrieden, meiner Arbeit nachzugehen und ihnen nicht über den Weg zu laufen. Jetzt, da wir eine Chance haben, muss ich meinen Teil zur Befreiung beitragen.”
    “Nein, musst du nicht!” Sorsha sprang auf und packte ihren Mann an seiner wollenen Weste. “Auch ohne dich hat der Wartende König genug Männer. Sag es ihm, Maura.”
    Genug? Nicht gegen zwei geschlossen angreifende hanische Heere mit ihren Metallwaffen und ihrem Todeszauber. Doch sollte es am Ende zu solch einem Kampf kommen, würde es auf einen Windleford'schen Bauern mehr oder weniger auch nicht ankommen. “Es gibt bereits eine große Menge von Kämpfern. Du wärst nur einer mehr oder weniger unter Tausenden. Sorsha und die Kinder brauchen dich viel nötiger.”
    “Ich bilde mir nicht ein, der Wartende König könnte nicht ohne mich auskommen.” Newlyn machte ein gequältes Gesicht, doch er

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