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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gezwungen werden, einen unserer Freunde für den Schuldigen zu halten.« « Ali starrte Tanner an und sagte dann mit leiser Stimme: »Und was haben wir getan? Wie haben wir reagiert?«
    »Irgendwann war ich von jedem einzelnen überzeugt, daß er – oder sie – sich verraten hatte. Völlig überzeugt.«
    »Sie hielten verzweifelt nach Hinweisen Ausschau. Die Beziehungen in diesem Hause während des Wochenendes waren im höchsten Grade persönlich. Fassett wußte das.« Grover sah zu Jenkins hinüber. »Sie mußten natürlich erkennen, daß alle Angst hatten. Sie hatten auch guten Grund dazu. Unabhängig von ihren eigenen persönlichen, beruflichen Schuldgefühlen teilten sie alle eine ganz besondere Schuld.«
    » Zürich? «

    »Genau. Das erklärt das, was sie am Ende taten. Cardone fuhr gestern nacht nicht zu seinem Vater in Philadelphia, der im Sterben lag. Er hatte seinen Partner Bennett angerufen und ihn gebeten herauszukommen. Er wollte nicht am Telefon mit ihm sprechen. Er dachte, sein Haus könnte vielleicht beobachtet werden. Und doch wollte er sich nicht weit von seiner Familie entfernen.
    Sie trafen sich in einer Imbißstube an der Staatsstraße 5. Cardone erzählte Bennett von seinen Manipulationen in Zürich und bot an, von seinem Posten zurückzutreten. Er hatte die Idee, sich als Kronzeuge zu stellen, falls man ihm Immunität zusagte.«
    »Tremayne sagte, er würde heute morgen abreisen.«
    »Swissair. Direktflug nach Zürich. Er ist ein guter Anwalt und versteht sich auf diese Art von Verhandlungen. Er wollte retten, was zu retten war.«
    »Dann ließen sie beide – unabhängig voneinander – Bernie im Stich.«
    »Mr. und Mrs. Osterman hatten ihre eigenen Pläne. Ein Syndikat in Paris war bereit, ihre Investitionen zu übernehmen. Sie hätten nur ein Telegramm an ihre Anwälte in Paris zu schicken brauchen.«
    Tanner stand auf und hinkte zu dem Fenster, das ihm den Blick auf den hinteren Teil seines Grundstücks bot. Er war nicht sicher, ob er noch mehr hören wollte. Die Krankheit grassierte überall. Sie ließ, wie es schien, niemanden unberührt. Fassett hatte das gesagt.
    Das ist eine Spirale, Mr. Tanner. Niemand lebt mehr isoliert, gleichsam in einer Tiefkühltruhe.
    Er drehte sich langsam zu den Regierungsbeamten um. »Es sind immer noch Fragen offen.«
    »Wir werden nie alle Antworten liefern können«, sagte Jenkins. »Ganz gleich, was wir Ihnen jetzt sagen, werden
diese Fragen noch lange da sein. Sie werden Ungereimtheiten finden, scheinbare Widersprüche, und daraus werden wieder Zweifel werden. Alles war für Sie zu subjektiv, zu persönlich. Sie haben fünf Tage lang in einem Zustand der Erschöpfung gearbeitet, mit wenig oder gar keinem Schlaf. Auch darauf baute Fassett.«
    »Das meine ich nicht. Ich meine konkrete Dinge. Leila trug eine Brosche, die man in der Finsternis sehen konnte. In der Wand hinter ihr waren keine Einschüsse. Ihr Mann war nicht hier, als ich gestern nacht im Ort war. Jemand hat mir dort die Reifen zerschnitten und versucht, mich zu überfahren. Das Treffen am Lassiter-Bahnhof war meine Idee. Wie konnte Fassett davon gewußt haben, wenn nicht einer von ihnen es ihm gesagt hatte? Wie können Sie so sicher sein? Sie wußten nicht über MacAuliff Bescheid. Woher wissen Sie denn, daß sie nicht...« John Tanner hielt inne, als ihm klar wurde, was zu sagen er im Begriffe war. Er sah Jenkins an, der ihn seinerseits anstarrte.
    Jenkins hatte die Wahrheit gesprochen. Die Zweifel waren wieder da.
    Grover lehnte sich in seinem Sessel vor. »Alles wird zur rechten Zeit beantwortet werden. Jene Fragen sind nicht schwierig. Fassett und MacAuliff arbeiteten als Team. Fassett hatte veranlaßt, daß die Abhörleitungen auf seinen neuen Standort geschaltet wurden, sobald er das Hotel verließ. Er hätte leicht MacAuliff anrufen und veranlassen können, daß er Sie tötete, um dann selbst zum Bahnhof zu fahren, als MacAuliff ihm sagte, daß sein Vorhaben mißlungen war. Es ist kein Problem, sich andere Fahrzeuge zu verschaffen, und keine besondere Kunst, Reifen zu zerschneiden. – Mrs. Ostermans Brosche? Ein Zufall. Die Wand ohne Einschüsse? So wie diese Wand steht, ist direkter Beschuß fast unmöglich. «

    » >Fast<, >hätte<, >können<... O Gott!« Tanner ging zum Sofa zurück und setzte sich schwerfällig. Er griff nach Alis Hand. »Augenblick.« Er fuhr zögernd fort: »Gestern nachmittag – ist in der Küche – etwas geschehen...«
    »Das wissen wir«, unterbrach ihn

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