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Das Paradies auf Erden

Das Paradies auf Erden

Titel: Das Paradies auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Neels
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das Leben mit der Natur. Wir sind hier gut versorgt, aber ich fühle mich gefangen.” Sie machte eine Pause. “Wahrscheinlich wünsche ich mir, was sich die meisten Frauen wünschen … ein eigenes Heim, einen Mann und Kinder.”
    “Keine Liebe?”
    “Die auch, aber ich weiß, dass sie nicht jedem geschenkt wird. Jedenfalls nicht die Liebe, die weder nach Ruhm noch Reichtum fragt und auch im Verborgenen wirkt.” Claudia schwieg. “Warum haben Sie mich all das sagen lassen?”
    Mr. Tait-Bullen antwortete nicht gleich. Er sah Claudia über den Tisch hinweg an und bemerkte ebenso den praktischen, wenig kleidsamen Regenmantel wie das leicht verrutschte Kopftuch, mit dem sich das prachtvolle rote Haar kaum bändigen ließ.
    “Wollen Sie mich heiraten, Claudia?” fragte er und fuhr gleich darauf fort:
    “Nein, antworten Sie mir noch nicht. Ich glaube, dass wir eine gute und glückliche Ehe führen würden. Ich brauche eine Frau, und Sie sehnen sich nach Freiheit. Wir könnten uns also gegenseitig helfen. Ich bezweifle nicht, dass Sie eine perfekte Hausfrau und Gastgeberin sein würden und außerdem eine Gefährtin, wie man sie sich netter nicht wünschen kann. Und Sie könnten - um eine landläufige Formulierung zu gebrauchen - Ihre Flügel ausbreiten und fliegen, wohin Sie wollen.
    Ich behaupte nicht, dass ich Sie liebe, und erwarte nicht, dass Sie mir vorspielen, mich zu lieben. Wir brauchen Zeit, um uns kennen zu lernen. Ich würde Sie zu nichts drängen, Claudia, aber es erscheint mir trotzdem sinnvoll, schnell zu heiraten. Sie haben eine wöchentliche Kündigungsfrist, und vor Weihnachten könnten wir verheiratet sein.”
    Claudia war zu überrascht, um zu antworten. Was der Professor sagte, klang sinnvoll, und es war genau durchdacht. Doch er liebte sie nicht. Andererseits hatte er sie anscheinend gern, und ihr selbst würde es Freude machen, ein eigenes Haus zu führen, Menschen kennen zu lernen, Freunde zu gewinnen und dem Professor eine gute Partnerin zu sein. Sie mochte ihn … sie mochte ihn sogar sehr.
    “Möchten Sie über meinen Vorschlag nachdenken?” fragte Mr. Tait-Bullen leise. “Ich könnte verstehen, wenn er Ihnen nicht gefällt, aber ich wäre enttäuscht, denn ich biete Ihnen ein glückliches und zufriedenes Leben zu zweit.
    Wir haben gemeinsame Interessen und lachen über dieselben Scherze. Wir würden gute Gefährten und gute Freunde sein. Ich halte das für entscheidender als eine plötzlich aufflammende, aber meist vergängliche Leidenschaft. “
    Damit hatte der Professor natürlich Recht. Sein Angebot war vernünftig und ehrlich, außerdem kam es von dem anziehendsten Mann, dem Claudia jemals begegnet war und den sie von Herzen gern hatte. Sie wusste nicht viel von ihm, aber wie er selbst gesagt hatte: Sie hatten genügend Zeit, um sich kennen zu lernen. Sie würde ihm eine gute Ehefrau sein und er ihr - das spürte sie instinktiv
    - ein guter Ehemann.
    Claudia sah ihn an. Er stand immer noch an derselben Stelle, ohne die leiseste Spur von Ungeduld zu zeigen. “Ja”, sagte sie. “Ich möchte Sie sehr gern heiraten.” Dann begann sie zu lachen. “Ich weiß nicht mal Ihren Vornamen.”
    Mr. Tait-Bullen kam um den Tisch herum und legte ihr beide Hände auf die Schultern. “Ich heiße Thomas. Danke, Claudia.”
    “Wie geht es jetzt weiter?”
    Thomas Tait-Bullen unterdrückte ein Lächeln. Claudia war eine Frau nach seinem Herzen. Kein schüchternes Lächeln, kein kokettes Klimpern mit den Wimpern, keine gezierten Ausflüchte. Sie wusste eine Situation zu nehmen, wie sie sich ihr bot.
    “Könntest du gleich deine Kündigung einreichen?” fragte er. “Ruf mich heute Abend an, ich werde dann in Edinburgh sein. Ich gebe dir die Nummer. Lass mich wissen, wann du hier weg kannst, dann hole ich dich ab.”
    “Wo bringst du mich hin?”
    “Zu George Willis. Wir heiraten in Little Planting, wenn dir das Freude macht.
    Ich besorge uns eine Sondergenehmigung. Erinnere mich heute Abend daran, dich nach einigen persönlichen Daten zu fragen. Was machen wir mit deiner Mutter?”
    „Ich spreche mit ihr.”
    “Schade, dass ich nach London zurückmuss, sonst wäre ich in Little Planting vorbeigefahren. Ich rufe sie heute Abend aus Edinburgh an.” Thomas nahm Claudias Hände. “Dies ist sicher der ungewöhnlichste Ort auf der Welt, um einen Heiratsantrag zu bekommen.”
    “Oh, das ist nicht wichtig. Mondschein und Rosen…” Claudia lachte. “Beides wäre für uns nicht passend

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