Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Paradies auf Erden

Das Paradies auf Erden

Titel: Das Paradies auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Neels
Vom Netzwerk:
gestand sie und wartete darauf, dass er lachen würde.
    Doch Thomas tat es nicht. “Was für ein hübscher altmodischer Name”, sagte er nur und fuhr fort: “Du bist sicher müde. Geh ins Bett, und schlaf gut. Wir sehen uns Freitag.”
    “Gute Nacht”, antwortete Claudia und hängte ein. Es wäre nett gewesen, noch etwas zu hören wie: “Ich vermisse dich” oder: “Ich freue mich auf das Wiedersehen”, aber damit hätte er Gefühle vorgetäuscht, und das wollte er nicht.
    Claudia verstand das sehr gut.
    Wir heiraten aus Vernunft und nicht aus Liebe, dachte sie beim Zubettgehen.
    Sie waren schließlich beide nicht für Gefühlsduselei.
    Am nächsten Nachmittag machte sie einen Einkaufsbummel. Sie hatte nicht viel Geld, aber sie wollte auf jeden Fall in einem hübschen Kleid heiraten. Das Glück war auf ihrer Seite, denn sie entdeckte eine kleine Boutique, in der wegen Geschäftsaufgabe alles zum halben Preis verkauft wurde.
    Schweren Herzens nahm sie von weißem Chiffon und langem Schleier Abschied und probierte stattdessen ein zartblaues Wollkleid mit dazu passender Jacke an. Kragen und Manschetten waren aus hellgrauem Samt. Als die Verkäuferin noch einen hübschen Samthut herbeizauberte, wusste Claudia, dass sie nicht länger zu suchen brauchte.
    “Ist das Kleid für eine besondere Gelegenheit gedacht?” fragte die Verkäuferin.
    Claudia nickte. „Für meine Hochzeit.”
    Das bewog die Verkäuferin, noch etwas im Preis herunterzugehen, so dass Claudia noch Schuhe und Handschuhe kaufen konnte - und etwas feinere Unterwäsche bei “Marks and Spencer”.
    Zufrieden kehrte sie ins Krankenhaus zurück. Es war zu spät zum Tee und zu früh zum Abendessen, aber das störte sie nicht. Sie zog alles noch einmal an und verbrachte dann viel Zeit damit, verschiedene Frisuren auszuprobieren, von denen ihr keine wirklich gefiel. Wenn sie verheiratet war, würde sie vielleicht Gelegenheit haben, zu einem guten Londoner Friseur zu gehen und sich die Haare fachmännisch schneiden zu lassen.
    Die Tage zogen sich hin. Es schien, als wollte der Freitag niemals kommen, und Claudia hatte genug Zeit, über ihren Entschluss nachzudenken. Machte sie vielleicht den Fehler ihres Lebens? Ein Brief oder ein Anruf von Thomas hätten sie von ihrer Unsicherheit befreien können, aber beides blieb aus. Er hätte versprochen, sie Freitagmorgen abzuholen, und damit musste sie sich zufrieden geben.
    Sie telefonierte noch einmal mit ihrer Mutter, die in ihrer Vorfreude den Plan gefasst hatte, mit Claudia nach Salisbury zu fahren und sie dort neu einzukleiden.
    “Unser Hochzeitsgeschenk für dich, Darling”, erklärte sie. “Hast du schon etwas gekauft?”
    Claudia beschrieb das neue Kleid mit der Jacke und dem Hut.
    “Sehr passend”, meinte ihre Mutter. “Bist du sehr aufgeregt? Macht ihr eine Hochzeitsreise?”
    “Nein, Mum. Thomas kann nur einen Tag frei nehmen. Die Hochzeitsreise holen wir nach.”
    Donnerstagabend verabschiedete sie sich von den Patientinnen. Sie hatte für alle zusammen einen großen Strauß Chrysanthemen gekauft, mehr konnte sie nicht tun, um den nüchternen Krankensaal freundlicher zu gestalten.
    Schwester Clark verabschiedete sich in ihrer üblichen mürrischen Art und fügte dann überraschend hinzu: “Schade, dass Sie gehen. Unsere Alten mochten Sie.”
    Claudias Kolleginnen hörten nicht auf, sie zu necken und ihr für die Zukunft alles Gute zu wünschen.
    “Sie schicken uns doch Fotos von der Hochzeit?” fragte die eine.
    “Oh, so eine großartige Hochzeit ist es nicht. Nur der Professor und ich und einige von der Familie… “
    “Wer wünscht sich mehr als einen solchen Mann?” fragte eine andere, die Thomas Tait-Bullen beim Verlassen des Krankenhauses beobachtet hatte.
    Alle lachten, und Claudia rückte mit einer Flasche Sherry und einer großen Packung Kekse heraus. Der Augenblick war gekommen, um Abschied zu feiern.

6. KAPITEL
    Am nächsten Morgen war Claudia schon lange vor neun Uhr fertig. Wenn Thomas nun seine Meinung geändert hatte, wenn ein Unfall, eine Panne oder ein Notfall dazwischengekommen war? Mucksmäuschenstill saß sie da, eingehüllt in ihren Regenmantel, denn es goss schon wieder in Strömen. Nur ihr Haar leuchtete in der trüben Halle.
    Thomas Tait-Bullen genügte ein Blick, um zu wissen, wie ihr zu Mute war. Er nickte dem Pförtner zu und hatte Claudia erreicht, bevor sie aufstehen konnte.
    Ihr Gesichtsausdruck beruhigte ihn, wenn es dessen noch bedurfte.
    “Ich sehe, ich

Weitere Kostenlose Bücher