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Das Paradies auf Erden

Das Paradies auf Erden

Titel: Das Paradies auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Neels
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Colonel wirkte plötzlich sehr erschöpft. “Tait-Bullen hat versprochen zu kommen.” Er sah zu Claudia hinüber, die Dr. Willis hinaufbegleitet hatte und am Fenster stand. “Geh hinunter, Claudia, und ruf ihn an. Jetzt gleich, mein Kind.”
    Claudia warf Dr. Willis einen Blick zu. Als er nickte, ging sie in den Flur hinunter und wählte die Nummer des Professors.
    “Mr. Tait-Bullen ist leider nicht im Haus”, lautete die Auskunft des Butlers.
    “Es ist aber dringend. Wissen Sie, wo ich ihn erreichen kann?” Um keinen falschen Eindruck hervorzurufen, setzte Claudia hinzu: “Ich bin keine Freundin oder Bekannte. Mein Großonkel ist ein Patient von Mr. Tait-Bullen und möchte ihn dringend sprechen. Es geht ihm sehr schlecht.”
    “In diesem Fall gebe ich Ihnen seine Nummer im Krankenhaus, Miss”, erklärte Cork.
    Claudia bedankte sich und wählte noch einmal, worauf sich Mrs. Truelove, die Sprechstundenhilfe des Professors, meldete.
    “Colonel Ramsay? Sie sind seine Nichte? Der Professor hat ihn erwähnt. Er spricht gerade mit einem Patienten, aber ich melde mich, sobald er frei ist.”
    Claudia fragte sich, ob Mr. Tait-Bullen die Zeit haben würde, ihren Onkel zu besuchen oder auch nur anzurufen. Wahrscheinlich hatte er zu viel zu tun, um London zu verlassen und der Laune eines alten Griesgrams nachzugeben, der seine Hilfe zurückgewiesen hatte.
    Gleich darauf klingelte das Telefon. „Ja? Hier spricht Tait-Bullen.”
    Claudia verzichtete auf unnötige Höflichkeitsfloskeln. “Onkel William bittet um Ihren Besuch. Er behauptet, dass er morgen oder übermorgen stirbt. Ich rufe in seinem Auftrag an, aber die Entscheidung liegt natürlich bei Ihnen.”
    Sie war nicht ganz sicher, ob das deutlich genug war, aber der Professor schien sie verstanden zu haben.
    “Ihr Onkel könnte durchaus Recht haben”, erklärte er freundlich, aber bestimmt. “Ich habe heute Abend frei und bin gegen sieben Uhr bei Ihnen.”
    Mr. Tait-Bullen erschien pünktlich und wirkte wie immer gelassen. Niemand hätte ihm angemerkt, dass er seit sechs Uhr früh auf den Beinen war und sich -
    nur auf Drängen von Mrs. Truelove - morgens mit einer Tasse Tee und einem Korinthenbrötchen begnügt hatte. Dr. Willis erwartete ihn. Sie unterhielten sich kurz und gingen dann gemeinsam zum Colonel hinauf.
    Dr. Willis kam bald wieder herunter. “Sie unterhalten sich über die Vorzüge von Pyrenaicum aureum gegenüber Tenuifolium pumilum …“
    Mrs. Ramsay war entsetzt. “Handelt es sich dabei um neue
    Krankheitssymptome? Armer Onkel William! “
    “Es handelt sich um zwei Lilienarten, Mum.”
    Dr. Willis legte seine Hand auf Mrs. Ramsays Arm. “Beunruhigen Sie sich nicht, meine Liebe. Der Colonel genießt die kleine Fachsimpelei. Es war nett von dem Professor zu kommen.”
    “Aber er tut nichts, um Onkel William zu helfen … “
    Genau das tut er, dachte Claudia, aber sie sprach es nicht aus. Stattdessen fragte sie: “Ob Mr. Tait-Bullen zum Dinner bleibt? Mrs. Pratt könnte zwei zusätzliche Koteletts grillen.”
    Doch der Professor lehnte die Einladung dankend ab und erklärte, er müsse nach London zurück. “Der Colonel wird sehr bald sterben, Mrs. Ramsay”, sagte er beim Abschied. “Er ist zufrieden und hat keine Schmerzen. Dr. Willis wird sich um ihn kümmern.” Er wandte sich an Claudia. “Ihr Onkel bittet sie, vor dem Abendessen heraufzukommen und ihm den Leitartikel der ,Times’ vorzulesen.
    Er hat Sie sehr gern.”
    Mr. Tait-Bullen stieg in sein Auto, fuhr nach London zurück und aß die Mahlzeit, die Cork für ihn vorbereitet hatte. Danach sah er in seinem Arbeitszimmer die Unterlagen der Patienten durch, die er am nächsten Tag operieren sollte. Einmal hielt er inne und dachte an den Colonel. Ein mutiger alter Mann, trotz seines rauen Umgangstons! Vielleicht würde er friedlich im Schlaf sterben.
    Colonel Ramsay starb, während Claudia ihm noch den Leitartikel vorlas - so still und friedlich, dass sie es erst bemerkte, als sie die Zeitung weglegte.
    “Du hast dich noch so angeregt über Lilien unterhalten, Onkel”, sagte sie bewegt. “Ich bin froh, dass er da war.”
    Sie drückte ihrem Onkel einen Kuss auf die eingefallene Wange und ging hinunter, um ihre Mutter zu benachrichtigen.

    Colonel Ramsay war ein geachteter Mitbürger von Little Planting gewesen, obwohl er an den üblichen Geselligkeiten niemals teilgenommen hatte. Gute Freunde zu haben war ihm wichtiger gewesen, als flüchtige Bekanntschaften zu

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