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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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mitgekommen, aber seit drei Tagen macht ihm sein Herz zu schaffen. Ich fand’s auch besser, dass er sich die Strapaze der Kutschfahrt nicht zumutet.«
    Â»Doch wohl nichts Ernstes?«
    Â»Ich weiß es nicht. Er spricht nicht drüber. Aber ich weiß, dass er schon zweimal bei Dr. Ellinghoven war.«
    Â»Und jetzt komme ich hereingeplatzt und bringe noch mehr Unruhe mit.« Hannah seufzte. »Aber ich konnte einfach nicht länger in London bleiben! Ich brauchte Abstand!« Sie biss sich auf die Lippen. »George betrügt mich. Und das konnte ich einfach nicht ertragen.« Sie sah aus dem Fenster, wo der Regen in wahren Sturzbächen niederging. »Dieses Unwetter ist gar nicht gut für die Reben«, sinnierte sie.
    Christopher lächelte sie zärtlich an. »Du bist wieder daheim«, meinte er. »Kaum siehst du die ersten Weinberge, wirst du wieder zur Winzerstochter. Aber mach dir keine Gedanken, wir haben ein gutes Bewässerungssystem – und auch die Abflussgräben sind in bestem Zustand. Es wird kaum noch Erde fortgespült bei einem solchen Unwetter.«
    Â»Gut …« Hannah legte den Kopf zur Seite. »Ich bin ein wenig müde«, gestand sie. »Die letzten zwei Tage auf See waren stürmisch, ich bin kaum zur Ruhe gekommen. Sei nicht böse, aber ich erzähle auf Hopeland , wie es mir ergangen ist, ja?«
    Â»Natürlich. Du musst es nicht mehrmals berichten.« Christopher legte eine Decke über ihre Knie. »Mach ruhig die Augen zu.«
    Hannah nickte dankbar, sie schlief tatsächlich ein, wenn es auch ein unruhiger Schlaf war. Doch kaum fuhr die Kutsche auf den Gutshof ein, wurde sie wach – und beugte sich aus dem Fenster, um der Familie, die sich bereits zu ihrem Willkommen im Hof eingefunden hatte, zuzuwinken.
    Der Regen hatte aufgehört, zaghaft lugte die Sonne wieder hinter den Wolken hervor. Die Weinberge, die das Gut weitläufig umgaben, strahlten in frischem Grün. Aus dem Pferdestall drang leises Wiehern, das von den beiden Kutschpferden erwidert wurde. Sie freuten sich auf den warmen Stall und eine Portion Heu und Hafer.
    Hannah wartete nicht darauf, dass Christopher ihr aus der Kutsche half. Kaum stand das Gefährt, sprang sie hinaus und lief in die ausgebreiteten Arme ihrer Mutter.
    Â»Mama … endlich bin ich wieder bei euch!« Jetzt flossen die Tränen doch, und es dauerte eine Weile, bis sich alle beruhigt hatten und Hannah ihre Lieben begrüßen konnte.
    Â»Das Baby … meine Güte, ist die Kleine schon groß! Komm her zu mir, Schätzchen!« Sie streckte die Arme nach Klein Charlotte aus. Nach drei Fehlgeburten – die letzte hatte sie selbst beinahe das Leben gekostet – hatte Hannah die Hoffnung auf Kindersegen aufgeben müssen. Dass sie dem Haus Davenshire keinen Erben zu schenken vermochte, war wohl mit ein Grund dafür, dass ihre Ehe nicht mehr glücklich war.
    Davon erzählte sie erst am späten Abend, als sie sich erfrischt hatte und die Kinder bereits im Bett lagen. Das Abendessen hatte sich länger als normal hingezogen, zu viele Köstlichkeiten hatte Josy mit Hilfe einer Küchenmagd aufgetischt.
    Â»Du bist und bleibst die beste Köchin der Welt«, lobte Hannah die Schwarze, als diese den Nachtisch auftrug. Es war Nusspudding mit Trauben und Rosinen – eine Süßigkeit, die Hannah schon als Kind geliebt hatte. »Dass du dich daran erinnerst …« Sie stand auf und umarmte Josy, auf deren Knien sie schon als kleines Mädchen gesessen hatte.
    Â»Mein Mädchen … wenn es dir nur schmeckt.« Josy strich unbeholfen über Hannahs Wangen, die viel zu blass waren.
    Â»Das wird es.« Hannah zwang sich zu einem Lächeln. Sie gab sich ungezwungen, doch allen am Tisch war klar, dass sie sich nur mit Mühe beherrschte.
    Eine Stunde später saßen Sophie und Karl, Karoline und Christopher im kleinen Salon, der sich ans Esszimmer anschloss. Im Kamin brannte ein helles Feuer. Da es den Tag hindurch unverhältnismäßig kühl gewesen war für die Jahreszeit, verbreiteten die Flammen nun angenehme Wärme.
    Â»So unwirtlich habe ich den Frühling in Kapstadt gar nicht in Erinnerung«, sagte Hannah und nahm einen Schluck Wein. »Der Chardonnay ist hervorragend«, lobte sie.
    Â» 1859 war ein exzellenter Jahrgang.« Karl schwenkte die goldene Flüssigkeit im Glas. »Ich persönlich mag

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