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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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... Stirb jetzt, geh jetzt!... Nein! Um Himmels willen, laß mich mit dir sterben! Ich willl sterben ... aber ich werde nicht für dich sterben! ... Nur für mich, gegen dich! Nie für dich. Du hast dich mir hingegeben, aber du hast mir eine Hure gegeben ... und ich habe an die Hure geglaubt. Eine dreckige Schlampe von einer Hure! ... O Gott, jetzt ist sie getroffen! Noch einmal. Geh zu ihr! Um Himmels willen, geh doch zu ihr! Du mußt sie festhalten! ... Nein, nicht zu ihr, niemals! Es ist vorbei! Es ist alles vorbei, Vergangenheit, und ich werde nicht länger auf die Lügen hören. O Gott, jetzt kriecht sie, kriecht im Sand wie ein verletztes, blutendes Tier. Sie lebt! Geh zu ihr! Halte sie fest! Lindere doch den letzten Schmerz -mit einer Kugel, wenn es sein muß! Nein! ... Jetzt ist sie weg.
    Keine Bewegung mehr, nur Blut an ihren Händen und in ihrem Haar. Sie ist tot, und ein Teil von mir ist auch tot. Trotzdem, es muß vorüber sein, Vergangenheit... O mein Gott, sie zerren sie weg, zerren das tote Tier weg. Wer? Wer sind sie? Habe ich ... Fotos ... Akten gesehen? Nicht wichtig. Wissen sie, was sie getan haben? Hat sie es gewußt? Mörderin, Schlampe, Hure!... Meine einzige Liebe, früher einmal. Vergangenheit muß Vergangenheit sein. Ein Killer ist tot ... eine Liebe ist tot. Und ein Narr überlebt!
    Jenna hatte die Lektüre beendet, legte den letzten Aktenordner vor sich auf den Tisch, den Arm ausgestreckt, die Hand totenblaß. Sie wandte sich zu ihm; sie weinte, Tränen rannen lautlos aus ihren Augen. »So viel Liebe und so viel Haß. Haß und Selbsthaß. Ich war nicht gezwungen, das durchzumachen, was du durchgemacht hast; vielleicht war es leichter, wenn auch verwirrender, das Opfer zu sein. Aber als an die Stelle der Verwirrung Zorn trat, empfand ich genauso wie du. Ich haßte dich so sehr und verabscheute doch mich selbst für dieses Gefühl. Nie vergaß ich unsere Liebe, von der ich wußte, daß sie einmal dagewesen war. Sie konnte nicht falsch gewesen sein, nicht ganz. Später, auf dem Flugplatz am Col des Moulinets, als ich dachte, du wärst gekommen, um mich endlich zu töten, mit der Gewalttätigkeit, die du jener Frau an dem Pier in Civitavecchia gezeigt hattest, da empfand ich nur Wut gegen dich. Ich sah dein Gesicht durch das Fenster des Flugzeugs. Und - wenn es einen Gott gibt, möge er mir verzeihen - du warst mein Feind. Meine einzige Liebe war mein Feind.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Michael. »Ich sah deine Augen und versuchte zu schreien, versuchte es dir zu sagen, aber du konntest mich nicht hören. Deine Augen in jener Nacht machten mir mehr Angst, als eine Waffe das je getan hat. Diesen Blick werde ich nie vergessen.«
    Das Telefon klingelte. Havelock reagierte nicht. Er konnte den Blick nicht von Jenna wenden. Schließlich nahm er den Hörer ab. »Ja?«
    »Havelock?« » Mr. President .«
    »Haben Sie die Information über Emory bekommen?« fragte Berquist. In der Stimme des Mannes aus Minnesota klang Trauer und Erschöpfung.
    »Nicht das, was ich brauche.«
    »Was Sie brauchen, ist ein Verbindungsmann. Ich werde jemanden hier im Weißen Haus auswählen, jemanden mit Autorität, einen Mann, dem ich vertrauen kann. Ich werde ihn über alles informieren müssen, das läßt sich nicht ändern.« »Nehmen Sie niemanden aus dem Weißen Haus.« Am anderen Ende der Leitung blieb es eine Weile stumm. »Wegen dem, was Rostow Ihnen in Athen erzählt hat?« »Möglich. Die Chancen sind gering, aber ich möchte sie nicht gern auf die Probe stellen.« »Sie haben ihm geglaubt?«
    »Mit allem Respekt, Mr. President, er war der einzige, der mir die Wahrheit gesagt hat. Von Anfang an.«
    »Warum glauben Sie, daß er Ihnen so eine Wahrheit anvertraut hat?«
    »Ich weiß es nicht. Andererseits, weshalb hat er Cons Op damals dieses Telegramm geschickt? In beiden Fällen war die Information erschreckend genug, um uns alle zur Aufmerksamkeit zu zwingen. Das ist der erste Schritt, wenn man ein Signal sendet.« »Addison Brooks hat ziemlich genau das gleiche gesagt.« »Er sprach als Diplomat, und er hatte recht. Die Voennaja spricht nicht für Moskau.«
    »Ich verstehe. Bradford ...« Berquist hielt inne, als wäre ihm plötzlich klargeworden, daß er von einem toten Mann sprach. »Bradford hatte es mir gestern abend erklärt. Sie glauben also wirklich, daß es einen Sowjetagenten im Weißen Haus gibt?« »Ich bin nicht sicher, aber wahrscheinlich ist es so ... oder besser, es war so. Ich glaube nicht,

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