Das Parsifal-Mosaik
jeden festzuhalten, der nach Mr. Cross sucht. Er ist Angehöriger der Geheimdienstgruppe, und wenn jemand auftaucht und nach Ihnen fragt, wird er Sie verständigen und die betreffende Person unter Bewachung nach Fairfax bringen. Ich nehme an, das entspricht Ihren Vorstellungen.«
»So ist es. Wie steht es mit den anderen Büros in diesem Bereich? Werden die Leute neugierig sein?«
»Unwahrscheinlich. Im großen und ganzen sind das immer kurzzeitige Aufträge, jeder arbeitet an seinem eigenen Projekt. Neugierde ist unerwünscht. Und wenn jemand neugierig sein sollte, haben Sie ja Ihren Mann.« »Klingt überzeugend.«
»Finde ich auch. Wo werden Sie anfangen? ... Emory hat mir Ihren Fragenkatalog gezeigt und mir versichert, Sie würden alles am Morgen haben. Ist alles eingetroffen?«
»Alles. Bradfords Sekretärin ist als erste an der Reihe, dann der Arzt in Maryland. MacKenzies Tod.«
»Bei ihm waren wir äußerst gründ lich«, sagte Berquist. »Unter den gegebenen Umständen konnten wir den CIA einschalten, und diese Leuten waren aggressiv. Was suchen Sie?«
»Ich weiß nicht genau. Jemanden, den es nicht mehr gibt, eine Marionette.«
»Ich will gar nicht erst versuchen, Ihrer Überlegung zu folgen.« »In einem Bereich brauche ich vielleicht Ihre direkte Hilfe. Sie sagten vorhin, das Pentagon würde häufig Schwierigkeiten machen, wenn jemand aus dem Weißen Haus Fragen stellt.« »Wegen der Uniformen; man trägt hier drüben keine. Ich nehme an, Sie meinen die Mitglieder des Krisenausschusses. Den habe ich auf Ihrer Liste gesehen.« »Das ist richtig.«
»Die sind recht reizbar. Mit Recht, würde ich sagen.« »Ich muß mit jedem Mitglied sprechen; das sind fünfzehn ranghohe Offiziere. Könnten Sie den Vorsitzenden verständigen, daß Sie von allen erwarten, daß sie mit Mr. Cross zusammenarbeiten? Es würde helfen, wenn Sie Matthias irgendwie einbeziehen könnten.« »Also gut«, sagte Berquist langsam. »Ich werde es auf den Großen Mann schieben. Es paßt nicht zu ihm, aber er kann es ja schlecht leugnen. Ich werde veranlassen, daß mein Militäradjutant es übermittelt: Der Außenminister möchte, daß dieser Ausschuß einen detaillierten Bericht für das Oval Office liefert. Ein einfacher Aktenvermerk, in dem Unterstützung innerhalb der Geheimhaltungsvorschriften gefordert wird, sollte genügen ... die werden natürlich sagen, daß sich das überlappt. Man kann nicht das eine haben, ohne das andere zu verletzen.«
»Dann sagen Sie ihnen, der Schlußbericht sei nur für Ihre Augen bestimmt.« »Noch etwas?«
»Die psychiatrische Akte über Matthias. Bradford hätte sie mir beschaffen sollen.«
»Ich fliege morgen nach Camp David. Ich werde einen Umweg über Poole's Island machen und sie selbst mitbringen.« »Eines noch. Diese Mrs. Ho well - abgesehen davon, daß sie den Geheimdienst ruft, wenn jemand sich bei ihr nach mir erkundigt - was weiß sie sonst von mir?«
»Nur, daß Sie einen Sonderauftrag für mich erledigen.« »Könnten Sie das ändern?« »In was ändern?«
»Nennen Sie es Routineauftrag. Überprüfung alter Tagesordnungen, damit die Archive des Weißen Hauses in verschiedenen Bereichen komplettiert werden können.«
»Wir haben Leute, die das tun. Im Wesen handelt es sich dabei um eine politische Angelegenheit - warum hat jener Senator sich gegen uns gestellt, und wie hindern wir ihn daran, es wieder zu tun.« »Ja, zu dem Verein sollten Sie mich stecken.« »Geht in Ordnung. Viel Glück ... Aber Sie werden viel mehr als Glück brauchen. Diese Welt braucht mehr als Glück. Manchmal glaube ich, daß ein Wunder geschehen muß, damit wir noch eine Woche überstehen ... Halten Sie mich auf dem laufenden; ich habe Anweisung gegeben, daß man mich immer, wenn Mr. Cross anruft, unterbrechen soll.«
Bradfords Sekretärin, Elizabeth Andrews, war zu Hause, der sensationelle Tod ihres Vorgesetzten hatte ihr einen schweren Schock versetzt. Mehrere Zeitungsreporter hatten sie angerufen, und sie hatte die Ereignisse des Morgens bedrückt, aber klar wiedergegeben, bis eine mehr an Klatsch interessierte Reporterin nach einigen Fragen in bezug auf Bradfords Familienleben eine sexuelle Beziehung angedeutet hatte.
»Sie krankes, dreckiges Miststück«, hatte Elizabeth sie angefaucht und den Telefonhörer auf die Gabel geknallt. Als Havelock zwanzig Minuten später anrief, verspürte Elizabeth Andrews keinerlei Neigung, die Geschichte noch einmal zu erzählen. Er schlug ihr vor, ihn im Weißen
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