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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Commander«, unterbrach ihn Havelock barsch.
    Decker ging verärgert ein paar Schritte auf den Schreibtisch zu, aber der Ärger war zu aufgesetzt, zu gezwungen. Michael merkte, daß er ihn heraufbeschwor, um die Furcht zu verdrängen. Doch seine Stimme war noch fest.
    »Ich bin heute abend mit Admiral James verabredet!« »Er ist informiert worden, daß dringende Angelegenheiten es erforderlich machen, daß Sie hier sind.« »Das ist unerhört! Ich verlange eine Erklärung!« »Sie haben Anspruch auf ein Erschießungskommando.« Havelock stand auf, während Decker ihn mit aufgerissenem Mund ansah. »Ich glaube, Sie wissen, weshalb.«
    »Sie!« Die Augen des jungen Offiziers weiteten sich; er schluckte, während alle Farbe aus seinem maskenhaften Gesicht wich. »Sie sind es, der mich angerufen hat, mir diese Fragen gestellt hat! Mir gesagt hat ... ein sehr bedeutender Mann würde sich nicht erinnern! Es ist eine Lüge!«
    »Es ist die Wahrheit«, erwiderte Michael gelassen. »Aber Sie können das nicht verstehen, und das treibt Sie die Wände hoch. Seit ich es Ihnen gesagt habe, haben Sie an nichts anderes gedacht ... weil Sie wissen, was Sie getan haben.«
    Decker wurde wieder starr, die Augenbrauen hochgeschoben, die Augen umwölkt. »Ich habe Ihnen nichts zu sagen, Mr. Cross. Cross ist doch richtig, oder?«
    »Schon gut«, sagte Havelock und nickte. »Aber Sie haben eine ganze Menge zu erzählen, und Sie werden auspacken. Wenn Sie es nämlich nicht tun, werden Sie auf Befehl des Präsidenten in die dunkelste Zelle von Leavenworth wandern. Man wird die Tür verriegeln und den Schlüssel wegwerfen. Ihnen den Prozeß zu machen, wäre für die Sicherheit die ses Landes viel zu gefährlich.«
    »Nein .. Das können Sie nicht! Ich habe nichts Unrechtes getan! Ich hatte recht, wir hatten recht!«
    »Die Vereinigten Stabschefs und wichtige Mitglieder des Repräsentantenhauses und des Senats werden mir zustimmen«, fuhr Michael fort. »Es wird einer der wenigen Fälle sein, wo aus Gründen der nationalen Sicherheit die staatsbürgerlichen Rechte eines einzelnen ignoriert werden.«
    Die Maske zersprang, Furcht schlug in Verzweiflung um, und Decker flüsterte: »Was behauptet man über mich?« »In Verletzung Ihres Eides als Offizier und der Geheimhaltungsvorschriften, zu denen Sie sich verpflichtet haben, haben Sie Dutzende der brisantesten Dokumente in der Militärgeschichte dieses Landes fotokopiert und die Kopien aus dem Pentagon geschafft.« »Und wem habe ich sie geliefert? Beantworten Sie mir das?« »Das ist nicht wichtig.« »Doch!«
    »Sie hatten nicht die Befugnis.«
    »Aber jener Mann hatte sie!« Deckers Stimme zitterte, und er bemühte sich verzweifelt, sich wieder in den Griff zu bekommen. »Ich verlange, daß Sie Außenminister Matthias anrufen.« Havelock entfernte sich von seinem Schreibtisch, auf dem das Telefon stand, eine Bewegung, die dem Marineoffizier nicht entging. Das war der Augenblick, sich ein wenig zurückzuziehen. »Ich habe meine Anweisungen, Commander«, sagte Michael und ließ eine Spur Unsicherheit in der Stimme mitklingen, »vom Präsidenten und einigen seiner engsten Berater. Der Außenminister ist unter keinen Umständen in dieser Angelegenheit zu konsultieren. Ich weiß nicht, warum, aber das sind meine Befehle.«
    Decker trat zögernd einen Schritt vor, dann noch einen, und zu der Verzweiflung in seinen gehetzten Augen trat jetzt Eifer. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber seine Worte wurden mit der Überzeugung des Eiferers immer lauter. »Der Präsident? Seine Ratgeber .. Um Gottes willen, begreifen Sie denn nicht? Natürlich wollen sie nicht, daß er informiert wird, weil er recht hat und sie unrecht. Sie haben Angst und er nicht! Glauben Sie etwa auch nur einen Augenblick, daß er nicht wüßte, was geschehen ist, wenn ich verschwinden würde? Er würde den Präsidenten und seine Ratgeber zur Rede stellen und eine Entscheidung erzwingen. Sie sprechen von den Vereinigten Stabschefs ... von Mitgliedern des Repräsentantenhauses und des Senats. Es wäre ein leichtes für ihn, sie zusammenzurufen und ihnen zu zeigen, was für eine schwache, ineffiziente, unmoralische Administration das hier in Wirklichkeit ist. Es würde keine Administration mehr geben! Man würde die Leute ihres Amtes entheben und hinauswerfen!« »Wer würde das tun, Commander?«
    Decker richtete sich auf und drückte die Schultern nach hinten, wie ein Verurteilter, der wußte, daß die letzte

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