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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gesagt, bis sie gegenteilige Befehle bekämen.« »Gut so.«
    »Die Fotos sind eingetroffen.« »Was ..? Oh, deine Liste.« »Sie liegen auf dem Kaffeetisch. Sieh sie dir an.« Havelock richtete den Blick auf die fünf Porträtaufnahmen, die in einer Reihe lagen. Er rieb sich die Augen, wischte sich den Schweiß vom Haaransatz und versuchte, sich zu konzentrieren. Er begann mit dem Gesicht ganz links; es sagte ihm nichts. Dann das nächste ...
    »Der vierte. Wer ist das?«
    Jenna blickte auf ein Blatt Papier, das vor ihr lag. »Das ist ein sehr altes Bild, es ist 1948 aufgenommen. Das einzige, das sie finden konnten. Es ist über dreißig Jahre alt.« »Wer ist es?«
    »Ein Mann namens Kaljasin. Alexei Kaljasin. Erkennst du ihn?« Jenna erhob sich. »Ja ... nein. Ich weiß nicht.«
    »Es ist ein altes Foto, Mikhail. Sieh es dir genau an: die Augen, das Kinn, die Mundform. Wo? Wer?«
    »Ich weiß nicht. Die Erinnerung ist da ... und doch nicht da. Was hat er getan?«
    »Er war klinischer Therapeut«, sagte Jenna. Sie las von ihrem Blatt ab. »Er hat wichtige Studien verfaßt, die sich mit den Auswirkungen extremer Kampfbelastung beschäftigten und wie die Psyche auf lange Streßperioden reagiert. Das KGB hat seine Expertise genutzt; er wurde das, was ihr hier einen Strategen nennt, aber mit einem Unterschied. Er hat Informationen ausgefiltert, die Leute im Außendienst dem KGB zuschickten, hat nach auffälligen Abweichungen Ausschau gehalten, die einen Doppelagenten verraten oder zeigen, daß ein Mann nicht länger imstande ist, seinen Posten auszufüllen.«
    »Einer von den Typen, die das Offensichtliche übersehen.« »Ich verstehe nicht.« »Die Revolverhelden finden die nie.« »Ich weiß immer noch nicht, wovon du sprichst.« »Ich kenne ihn nicht. Es ist ein Gesicht wie viele andere.« »Aber etwas an ihm macht dich stutzig.« »Vielleicht, ich bin nicht sicher.« »Sieh dir das Foto weiter an. Konzentriere dich.« »Ist noch Kaffee da?«
    »Das habe ich vergessen«, sagte Jenna und ging um den Schreibtisch herum. »Die erste Regel beim Aufwachen lautet Kaffee, schwarz und stark. Du bist ein Tscheche, Mikhail.«
    Sie trat an den Tisch hinter der Couch, wo ein freundlicher Wachmann den silbernen Topf angeschlossen hatte. »Die erste Regel«, wiederholte Havelock plötzlich beunruhigt. »Die erste Regel?« »Was?« »Wo sind deine Notizen über das DeckerTelefonat?«
    »Die hattest du.«
    »Wo sind sie?«
    »Auf dem Tisch.«
    »Wo?«
    »Unter dem letzten Foto. Ganz rechts.«
    Machen Sie sich einen Drink. Sie kennen ja die Regeln hier.
    Michael griff nach den zwei Notizblättern, starrte sie an, schob sie hin und her.
    »Oh, mein Gott! Die Regeln, die gottverdammten Regeln!«
    Havelock stand auf und ging taumelnd zu dem Schreibtisch. Seine Beine waren noch unsicher.
    »Was ist denn?« fragte Jenna erschreckt, die Tasse in der Hand.
    »Decker!« schrie Michael. »Wo sind die Notizen über Decker?«
    »Dort. Links. Der Block.«
    Havelock blätterte, seine Hand zitterte, seine Augen sahen und sahen doch nicht, suchten die Worte. Jetzt fand er sie. »Ein eigenartiger Akzent«, flüsterte er, »ein eigenartiger Akzent, aber was für ein Akzent?« Er griff nach dem Telefon, war kaum imstande, seinen Finger unter Kontrolle zu halten, als er wählte. »Geben Sie mir Commander Decker, Sie haben seine Nummer.« »Mikhail, reiß dich zusammen.«
    »Schweig!« Das la nggezogene Summen verkündete ihm, daß das Telefon am anderen Ende der Leitung klingelte. Das Warten war unerträglich.
    »Hallo?« sagte unsicher eine Frauenstimme. »Commander Decker, bitte.«
    »Es ... es tut mir schrecklich leid, er ist nicht da.« »Für mich ist er da! Hier spricht Mr. Cross. Holen Sie ihn an den Apparat.« Zwanzig Sekunden verstrichen, und Michael glaubte, sein Kopf müsse explodieren. »Was ist, Mr. Cross?«
    »Sie sagten ein eigenartiger Akzent<. Was haben Sie damit gemeint?« »Wie bitte?« »Der Anrufer, der behauptete, er spräche für Matthias! Als Sie sagten, er hätte einen eigenartigen Akzent, meinten Sie da einen ausländischen?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Es war eine ziemlich hohe Stimme, sie klang sehr britisch. Aber es war kein Brite.« »Gute Nacht, Commander«, sagte Michael und legte auf. Kommen Sie, die Gläser sind leer. Holen Sie mir auch gleich einen Drink, wenn Sie schon dabei sind. Das gehört auch zu den Regeln, wissen Sie es noch?
    Havelock griff wieder nach dem Telefon und zog die Liste mit den Telefonnummern zu

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