Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
sich. Er wählte, das Warten bereitete ihm fast Vergnügen. Es war nur kurz. Er brauchte Zeit, um sich anzupassen. Poole's Island!
    »Hier ist Mr. Cross. Die Sicherheitsabteilung, bitte.« Ein Summen war zu hören, dann meldete sich eine Stimme : »Checkpoint«, sagte der diensthabende Offizier.
    »Hier ist Cross. Präsidentenbefehl, Priorität Null. Bitte bestätigen.« »Zählen Sie«, sagte die Stimme. »Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs ..« »Okay. Stimmmuster paßt. Was ist, Mr. Cross?« »Wer war der Offizier, der vor etwa sechs Wochen wegen eines dringenden Vorkommnisses Urlaub nahm?«
    Das Schweigen dauerte endlos, und als die Antwort kam, klang sie beiläufig, die klare Aussage eines gut informierten Mannes. »Ihre Information ist falsch, Mr. Cross. Es hat keinerlei Gesuche für Sonderurlaub gegeben, weder im Offizierskorps noch sonstwo. Niemand hat die Insel verlassen.« »Danke.«
    Alexander der Große ... Raymond Alexander! Fox Hollow!

38
    »Er ist es«, sagte Michael und lehnte sich über den Schreibtisch, während er den Telefonhörer in der Hand behielt. »Raymond Alexander ist Parsifal.«
    »Alexander?« Jenna starrte Havelock an, schüttelte den Kopf. »So muß es sein! Das geht auch aus den Worten hervor ... die Regeln. Immer Regeln; sein ganzes Leben ist eine Folge von Regeln, die keiner brechen darf. Der eigenartige Akzent war nicht ausländisch, war nicht russisch. So hat man in den dreißiger Jahren in Harvard gesprochen, mit der auffälligen Betonung, die Alexander an sich hat. In tausend Vortragssälen hat er so gesprochen, in Hunderten von Debatten. Das ist Alexander!«
    »So wie du ihn beschrieben hast«, sagte Jenna ruhig, aber mit fester Stimme, »gibt es da für mich einen ungeheuren Widerspruch, den du, glaube ich, nicht aufklären kannst. Bist du wirklich bereit, ihn zu beschuldigen, er hätte die Identität eines sowjetischen Maulwurfs gekannt und nichts dagegen unternommen. Eines Mannes in der unmittelbaren Umgebung des Außenministers?« »Nein, ich kann den Widerspruch nicht erklären, aber er, und er wird es auch tun. Er hat mich nach Poole's Island geschickt und mir eine Story von einem Offizier aufgetischt, der Sonderurlaub hatte und dem das Geheimnis vor seiner Frau entglitten war. Eine solche Person gab es nicht; niemand auf der Insel hat Sonderurlaub genommen.«
    »Vielleicht wollte er damit jemand anderen schützen.« »Warum dann so eine komplizierte Lüge? Warum hat er sich nicht einfach geweigert, etwas zu sagen? Nein, er wollte, daß ich es glaube, hat mir mein Wort abgenommen, daß ich ihn als Quelle nicht verraten würde ... wohl wissend, daß er mir vertrauen konnte, daß ich ihn schützen würde!«
    »Aber zu welchem Zweck?« sagte Jenna und trat vor den Schreibtisch. »Warum hat er es dir überhaupt gesagt? Damit du getötet werden solltest?«
    »Darauf soll er Antwort geben.« Havelock griff nach dem Hörer und drückte den Knopf für die Hausleitung. »Ich will einen Wagen und einen Leibwächter, der mir folgen soll. Es ist etwa eine Stunde Fahrt von hier. Sofort!« Er legte den Hörer auf, sah das Telefon einen Augenblick lang an und schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Der Präsident?« fragte Jenna.
    »Ich werde ihn nicht anrufen, noch nicht. In seinem Zustand würde er ein Bataillon Soldaten schicken. So erfahren wir die Wahrheit nicht. Wenn man ihn auf diese Weise in die Enge treib t, könnte Alexander sich eine Kugel in den Kopf jagen.« »Wenn du recht hast - was kannst du dann noch erfahren?« »Das Warum!« sagte Michael wütend, während er die oberste Schublade aufzog und die Llama herausnahm. »Und das Wie.« »Ich begleite dich.« »Nein.« »Ja! Diesmal hast du nicht das Recht, mich zurückzuhalten.«
    »Mag sein, aber du kommst nicht mit. Dieser widerliche Kerl hat alles für deinen Tod arrangiert.« »Ich muß wissen, warum.«
    »Ich werde es dir sagen.« Michael ging um den Schreibtisch herum. »Und wenn du es nicht kannst?« schrie Jenna und versperrte ihm den Weg. »Ja, Michael, schau mich an! Angenommen, du kehrst nicht zurück - du weißt, daß das möglich ist -, willst du mir endgültig meinen Verstand rauben?«
    »Wir sind bei ihm gewesen. Es gibt dort keinen Alarm, keine Hunde, keine Wachen. Außerdem erwartet er mich nicht. Ich werde zurückkommen. Mit ihm! ... Was, zum Teufel, meinst du mit deiner Bemerkung?«
    »Ich habe dich einmal verloren .. Ich habe dich geliebt und dich verloren! Meinst du denn, ich könnte auch nur die

Weitere Kostenlose Bücher